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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sucht, Partner?«
    Shea kratzte sich am Kinn und überlegte, ob er entsprechend antworten sollte, unterließ es aber. Dann murmelte er:
    »Deine reizende Art wird dich eines Tages noch umbringen, Mädchen. Kultiviere sie ein bißchen, wenn du wieder einmal mit einigen Robots Unkraut jätest.«
    Er verließ den Raum, ging über den dunkelgrünen Auslegeteppich, in den die Muster exotischer Blüten verwoben waren und wartete kurz, bis beide Türen zurückgeglitten waren. Dann suchte er zwischen den Büschen und Baumstämmen nach einer schlanken Gestalt mit silbergrauem Haar.
    Er fand sie nach kurzer Suche.
    »Du beobachtest sicher die Sternschnuppen, um dir, wenn du eine fallen siehst, etwas zu wünschen?« fragte er leise. Sie fuhr herum, da sie ihn nicht hatte kommen hören.
    »Shea!«
    »Richtig«, sagte er und roch an seinem Glas. »Bist du mondsüchtig, Mädchen?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich sammle meine Gedanken.«
    Shea grinste.
    »Du bist allerdings schon sehr lange hier draußen«, stellte er fest. »So viele Gedanken?«
    Sie drehte sich ganz herum und blieb dicht vor ihm stehen.
    »Seit heute mittag scheinst du dich gewaltig verändert zu haben, Shea. Du bist plötzlich fremd geworden.«
    »Nein«, entgegnete er. »Ich bin nur nicht mehr der junge Mann, der seinen Helikopter ruiniert, um einmal in deine Augen sehen zu dürfen. Ich glaube, daß diese Zeiten vorüber sind. Übrigens: Wie geht es deinem Raumfahrer? Hast du nach ihm Ausschau gehalten, Penelope?«
    Sie schwieg verwirrt.
    »So ähnlich«, sagte sie. »Wo er ist?«
    »Ja. Mich interessiert viel mehr, wann er das letztemal gelandet ist und dich angelegentlich besuchte. Fast bin ich geneigt, etwas Mitleid zu empfinden mit dir armem Mädchen. Wie eine Nonne, die gelegentlich vom Bösen heimgesucht wird.«
    Sie zog überrascht die Luft ein.
    Shea trank ruhig einen Schluck Wodka und betrachtete das Gesicht des Mädchens, das von dem schwachen Licht aus den Bungalowbauten aus dem Dunkel geholt wurde.
    »Du gebrauchst außergewöhnliche Formulierungen«, sagte sie leise.
    Er winkte ab.
    »Alles aus guten Büchern auswendig gelernt«, sagte er lässig. »Ich glaube, ich habe den schwachen Punkt getroffen. Früher war es so, daß ich mir die Füße wundlief, um dich zu sehen. Jetzt ist es anders. Jetzt weiß ich, daß du mein Angebot kennst. Und jetzt warte ich, ob du dieses Angebot wahrnimmst. Noch warte ich ... Es könnte aber in nicht zu langer Zeit zu spät sein. Dieser Planet wimmelt förmlich von Goldaugenwicklern und schönen jungen Mädchen. Ich glaube, es wird etwas kühl.«
    Er wandte sich ab und ging zurück ins Haus.
    Kurz vor der Glastür hielt er an und trank langsam und mit Genuß das Glas leer, das Eis war bereits aufgelöst. Er ging einen Schritt vorwärts, hörte das Zischen der beiden Glasplatten und ging in den Korridor hinein.
    Plötzlich war Michelle neben ihm.
    »Es ist etwas zuviel«, sagte sie, »um dein tiefgreifendes Verständnis zu erbitten!«
    Er sah ihr in die Augen.
    »Es ist nicht zuviel«, antwortete er langsam. »Aber es wird vielleicht bald zu spät sein, Michelle. Ich warte. Noch.«
    Sie schluckte.
    »Gib mir bitte etwas Zeit, Partner!«
    Shea lächelte müde und erwiderte:
    »Etwas Zeit, ja. Aber nicht alle Zeit dieser Welt, Partner.«
    Dann machte er sich los, ging schnell in sein Zimmer und zog sich aus. Er konnte ziemlich bald einschlafen.

 
2
     
    Aus zwei sehr tiefgreifenden Gründen war Cliff Allistair McLane an diesem Morgen schlechter Laune.
    Erstens war er von der Nachricht geweckt worden, daß die AZTRAN Alpha mit Michael Spring-Brauner an Bord nun endlich gelandet war. Obwohl der Urlaub, um den und um eine Menge Archer's tears er, Cliff, mit Marschall Wamsler vor Zeugen gewettet hatte, lange dauerte ... jetzt war er unwiderruflich vorbei.
    Der zweite Grund war etwas subtiler.
    McLane war nicht gerade das, was man einen überzeugten Blumenliebhaber, Amateurgärtner oder Pflanzennarr nennen konnte. Aber er war immerhin in der Lage, Abweichungen von der Norm festzustellen. Diese Abweichungen bestanden darin, daß eine strategisch hervorragend eingesetzte Kombination von Büschen und Bäumen im Park um seinen Bungalow starke Ausfallerscheinungen zeigte.
    Die Büsche, schöne und kugelrunde Exemplare einer exotischen Pflanze, deren Name ihn nicht im mindesten interessierte und den er demzufolge auch nicht kannte, gehörten zwischen Zaun und Swimming-pool. Sie schützten Cliff und denjenigen, der in seiner Nähe

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