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Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Titel: Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Gavilan
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ihnen verhandeln. Sie sind zivilisiert, bei Morgana, und wir doch auch!“ Rose spürte die Verspannung seiner Bauchmuskeln. Er war nicht der Einzige, der sich sorgte. Über dem gesamten Dorf hing die Angst wie eine dunkle Gewitterwolke. Heute Abend würden in einer großen Versammlung die nächsten Schritte besprochen werden und Rose und Alan hatten sich vorher nochmals zu ihrem geheimen Treffpunkt bei den Wildrosen am Weiher davongeschlichen. Ihre Liebe ließ sie auf die Zukunft hoffen, egal wie düster sie zurzeit aussah. Es lenkte Rose ab, sich in allen Details auszumalen, wie das Wohnhaus aussehen sollte, das Alan für sie bauen würde, wenn der Kampf gegen die Römer überstanden war. Alan hatte bereits dem ganzen Dorf erzählen wollen, dass sie sich das Ehegelübde geben würden, aber Rose hatte ihn noch zurückgehalten. Bisher hatte sie es nicht übers Herz gebracht, ihrer Schwester reinen Wein einzuschenken. Branwen hatte das Recht, es von Rose selbst zu erfahren, dass Alan sie gewählt hatte, und Rose wusste noch nicht, wie sie es ihrer Schwester sagen sollte. Sie hatte Alan gebeten, mit der Verkündigung ihrer Verlobung zu warten, bis die Gefahr durch die Römer gebannt war und man wieder zuversichtlich an die Zukunft denken konnte.
    Jetzt schloss Rose die Augen, da die letzten Strahlen der untergehenden Sonne sie blendeten. „Wir müssen zurück“, sagte sie. „Die Versammlung beginnt sicher bald.“
    Alan zwirbelte eine Strähne ihres roten Haares in seiner Hand. „Ich möchte dich aber nicht loslassen“, flüsterte er. Rose wandte den Kopf und schaute ihn an. Wie konnte man einen Menschen nur so sehr lieben, dass einem warm ums Herz wurde, wenn man ihn einfach nur ansah?
    Alan seufzte, ließ ihre Haare los und setzte sich auf. „Du hast recht, wir müssen los“, sagte er.
    Beide standen sie auf, klopften sich das Moos von der Kleidung, zupften sich gegenseitig welke Blätter aus den Haaren und gingen dann zum Dorfplatz, auf dem die Versammlung stattfinden sollte.
    Sie waren nicht die Ersten. Zwar war die Versammlung erst für Sonnenuntergang angesetzt worden, aber die Ungewissheit hatte die Dorfbewohner schon früher auf dem Thingplatz zusammengebracht. Angst und Sorge ließen die Luft vibrieren. In kleinen Gruppen standen die Menschen zusammen und spekulierten, was nun passieren sollte. Alan drückte Rose kurz und unauffällig die Hand, dann ging er zu seiner Mutter, die vor dem Langhaus des Häuptlings mit einem Mitglied des Ältestenrates sprach.
    Während Rose ihm nachblickte, sah sie Enora, eine der anderen jungen Frauen des Dorfes, mit einem jungen Mann an ihrer Seite auf sich zukommen. Während Enora, genau wie Rose, bereits das traditionelle Gewand der erwachsenen keltischen Frauen trug, war es Connor noch nicht gestattet, wie ein Mann eine Waffe zu tragen, und er wartete ungeduldig darauf, dass ihm das Recht darauf zugesprochen wurde.
    Rose lächelte, als sie sah, wie Enora sich an Connors Seite schmiegte und ihr weizenblondes Haar sich mit seinen dunkelblonden langen Locken vermischte.
    „Wo warst du?“, fragte Enora, als sie und Connor vor Rose stehen geblieben waren. „Branwen sucht dich schon die ganze Zeit.“ Enora hatte eine hohe, noch etwas kindlich klingende Stimme. Im Gegensatz zu Rose, die im Dorf als rechter Wildfang galt, lobten die Älteren Enora häufig dafür, dass sie genau wusste, was sich für eine Frau geziemte. Sie war bescheiden, ruhig und gehorsam, und das machte sie in Roses Augen immer ein bisschen langweilig.
    Rose verspürte den Biss des schlechten Gewissens wie den einer giftigen Schlange. „Wir müssen uns wohl verpasst haben“, log sie und hoffte, dass Enora ihre flammenden Wangen nicht bemerkte. Was dieses brave Ding wohl gesagt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass Rose und Alan ... Schnell lenkte Rose vom Thema ab, indem sie auf die fast vollständig versammelten Dorfbewohner zeigte. „Ich dachte, die Versammlung soll erst nach Sonnenuntergang beginnen.“
    Connor grinste breit. Seine Zähne waren sehr weiß und ebenmäßig, und wie jedes Mal, wenn Rose ihm ins Gesicht blickte, glaubte sie, die Züge ihrer Priesterin Glynis darin zu entdecken. Connor war Glynis’ einziger Sohn, ihr ganzer Stolz und Sinn ihres Lebens.
    „Alle sind ungeduldig“, erklärte er nun. „Sogar mit dem Kampftraining haben wir früher aufgehört, es konnte sich einfach niemand konzentrieren.“ Er zuckte mit den Schultern und sah dabei ein wenig aus wie der unbändige

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