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Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Titel: Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Gavilan
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Angst nicht nehmen. Es war ein beklemmendes Gefühl, man hatte ihr die Freiheit genommen, selbst zu entscheiden. Auch wenn sie den Becher freiwillig geleert hatte, jetzt wollte sie nicht mehr, dass all das hier geschah. Sie wollte aufstehen, fortgehen. Ich will nicht sterben! , hallte es verzweifelt in ihr, aber sie war unfähig, sich zu rühren. Das Gift des Tranks rann durch ihre Adern und lähmte ihren Körper vollständig.
    Der endlose Reigen an Dorfbewohnern, die zu ihr kamen, sich bedankten und ihr kleine Geschenke in die Hand drückten, verschwamm in ihrer Wahrnehmung. Still lag sie da und sah die Leute an sich vorüberziehen, Alte, Junge, Frauen und Männer. Mit Tränen in den Augen und mit vor Dankbarkeit gerührter Stimme. Vermutlich waren sie alle einfach nur froh, dass sie gerettet wurden und dass es nicht ihre Tochter war, die hier auf schneeweißen Kissen lag und einem grausigen Tod ins Auge blickte.
    Sie war es leid. Sie wollte den Blick abwenden, aber sie konnte es nicht. Irgendwann schaute ein Gesicht sie an, das aus der Masse hervorstach. Es war ihr Gesicht. Nein, es war Branwens, das ihrer Zwillingsschwester.
    „Branwen!“ Sie schaffte es gerade so, den Namen über die Lippen zu bringen. Er war kaum mehr als ein tonloser Hauch.
    „Sie wollten mich nicht zu dir lassen.“ Auch Branwen flüsterte. „Aber die Zeremonie beginnt gleich, und ich habe gesagt, dass ich mich unbedingt noch von dir verabschieden will.“ Sie nahm Rose in den Arm und Rose konnte ihre tränennassen Wangen an ihrem Gesicht spüren.
    „Ich habe solche Angst. Ich kann das nicht!“, hörte sie sich selbst wispern. Sie spürte, dass die Wirkung des Tranks nachließ. Es war ihr nicht mehr egal, sterben zu müssen. Aber es war zu spät, sie hatte keine Wahl.
    „Wir müssen Zeit gewinnen. Alan ist sicher auf dem Weg hierher“, hörte sie Branwen sagen.
    Starke Hände zogen sie vom Lager hoch und führten sie zu dem steinernen Opfertisch, dessen Seiten mit fein geschnittenen Rosenranken verziert waren. Das Opfermesser darauf glänzte im Licht der Sonne. Rose konnte den Blick nicht davon lassen, und die Angst vor dem grausamen Tod, der ihr bevorstand, wühlte in ihren Eingeweiden, als plötzlich eine Stimme über den Platz schallte.
    „Haltet ein!“ Es war Branwen. „Meine Schwester ist kein freiwilliges Opfer. Sie hat sich gefügt, aber die Göttin will ein freiwilliges Opfer!“
    Rose drehte den Kopf. Was tat ihre Schwester da?
    „Nehmt mich“, rief Branwen. „Ich will der Göttin freiwillig dienen!“
     
    1888
     
    Alan schwankte und fiel beinahe gegen die braunen Steine der Kirchenmauer von St. Cornély in Carnac. Das Pferd hatte ihn wieder hierher getragen. Am Ortseingang war er abgestiegen und hatte das Tie zurückgejagt. Er wollte einfach weiterlaufen, bis es vorbei war. Müde taumelte er durch die Straßen der Stadt, die langsam erwachte. Der Duft der ersten Brote aus den Bäckereien stieg ihm in die Nase, löste aber nur Übelkeit aus. Er lehnte sich gegen die Mauer der Kirche und rutschte an ihr entlang zu Boden. Er lag nur wenige Meter von der kleinen Eingangspforte der Dorfkirche entfernt. Vom Turm herab lächelte die Statue des Heiligen Cornély auf ihn nieder. Alan blickte die farbig bemalte Figur mit der Papstmitra an. Auch Cornély war ein Bretone gewesen, allerdings zwei Jahrhunderte später als Alan selbst geboren und dann Papst geworden. Und schließlich vom römischen Kaiser verfolgt worden und ins Exil nach Carnac gegangen. Für die Menschen hier im Ort war das eine alte Legende. Aber nicht für Alan. Er war schon viel zu lange auf dieser Welt, um zu wissen, wie viel Wahrheit hinter den Legenden steckte.
    Sein Kopf schmerzte, er schloss die Augen. Einfach hier liegen bleiben und endlich aus diesem verfluchten Leben entkommen, das war sein Plan. Die Schmerzen fraßen sich durch seine Eingeweide. Sie kamen in Wellen und trafen ihn wie die Peitschenhiebe der Römer vor so unendlich langer Zeit. Er krümmte sich, aber er verwehrte sich jeden Schmerzensschrei. Er würde wie ein Mann sterben, bei Morgana!
    „He!“ Jemand schüttelte ihn an der Schulter „Geht es dir nicht gut? Brauchst du Hilfe?“
    Alan öffnete die Augen und sah das wettergegerbte Gesicht eines alten Mannes über sich schweben. Mühsam richtete er sich auf. Alles verschwamm vor seinen Augen, und seine Kehle war zu trocken, um zu antworten. Er spürte die Hand des Mannes auf seiner Schulter. Dann wurde er ohnmächtig.
     
    „Hier finde

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