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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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immer. Ich hab’ ihn seit zwanzig, fünfundzwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Ich bin seitdem ein gutes Stück herangewachsen. Manchmal frag’ ich mich, ob er das auch ist, aber ich bezweifle es.«
    »Wenn du ihn nicht gesehen hast, wie kannst du dann wissen, daß er nicht, wie du das ausdrückst, herangewachsen ist?«
    »Das verstehst du nicht, Jungchen. Sawbill ist schon schlecht zur Welt gekommen.« Ein paar Minuten herrschte Schweigen. September hob den Blick von den Schlittschuhkäfern zu den Wolken, die am Himmel dahinrasten. »Er hat sich viel zu früh in ein widerliches, stinkendes Geschäft eingelassen. Das ist ein Teil davon.«
    »Was für ein Geschäft?« September sprach nur ganz selten über sich, und dann immer in dieser scherzhaften Art. Es war so selten, ihn gesprächig und mit sich selbst beschäftigt zu finden, daß Ethan vergaß, was ihn eigentlich zu dem Hünen geführt hatte, und weiterbohrte.
    »Er hat sich zu tief… Nun, um es kurz zu sagen, er hat sich dazu ausgebildet, Emomann zu werden.«
    Ethan wußte von den Männern und Frauen und Thranx, die Emotionen verkauften. Sie waren Existenzen am Rande des Gesetzes, und was sie verkauften, blieb am besten in den dunkleren Winkeln der Krankenhäuser verborgen. Die Gesetze des Commonwealth, die so viel Freiheit garantierten, bewahrten sie davor, zur Aufgabe ihrer Tätigkeit gezwungen zu werden, konnten aber nicht verhindern, daß gelegentlich einer von ihnen umgebracht wurde, wenn er es zu wild trieb, oder zu lange an einem Ort blieb. Angesichts der gesellschaftlichen Nebenwirkungen ihres Berufes wählten ihn sich nur wenige als Beruf fürs Leben. Ein Emomann (oder eine Emofrau) wurde selten reich. Aber der Beruf lieferte in anderer Weise Befriedigung, eine Art von Befriedigung, die einige wenige dazu brachte, ihn auszuüben. Daraus war der Spruch entstanden, daß Emoleute selbst ihre besten Kunden waren.
    »Da war ein Mädchen«, fuhr September fort und ließ die Worte heraussprudeln, als wollte er sie loswerden, »da ist immer ein Mädchen.« Er lachte glucksend, ein verbittertes, schlecht schmeckendes Geräusch, das nichts mit Humor zu tun hatte.
    »Ich interessierte mich für sie, interessierte mich viel zu sehr. Ich war damals sehr jung. Sawbill interessierte sich auch für sie… Als Kundin und auch sonst.
    Es gab böse Worte zwischen uns. Wir stritten, ich dachte… Nun, Sawbill verkaufte ihr jedenfalls etwas, das er ihr nicht hätte verkaufen sollen. Sie wollte es haben – die Galaxis ist schließlich frei. Aber er hätte es nicht tun sollen. Sie war – >unterdrückt< ist, glaube ich, der beste Ausdruck dafür. Was Sawbill ihr verkaufte, machte sie auf gewisse Weise frei. Jedenfalls verpaßte sie sich eine Überdosis. Sie…« – sein Gesicht verzerrte sich schrecklich – »sie wurde etwas, das weniger als ein Mensch, aber mehr als tot ist. Sie machte freiwillig eine Ware aus sich. Nicht eine Lynx, oder etwas Anständiges wie das, sondern etwas viel Niedrigeres, etwas…« Er hielt inne, konnte nicht weiterreden.
    Ethan überlegte, ob er weiterreden sollte. Schließlich sagte er mit ganz weicher Stimme, so vorsichtig er das konnte. »Wenn du sie jetzt finden könntest… vielleicht hat sie sich verändert, das abgelegt, was sie quälte, und du könntest…«
    »Junge, ich habe gesagt, sie hat sich eine Überdosis verpaßt. Sie hat die Anweisungen nicht befolgt. Das passiert Leuten immer, die die Ware eines Emomannes gebrauchen.« In seiner Stimme lag eine abgrundtiefe Trauer.
    »Als Sawbill schließlich aufhörte, sie zu beliefern, fand sie andere, die das taten. Ich kann sie nicht finden, weil sie tot ist, Junge. Für mich und die meisten Welten jedenfalls. Sie wurde einfach von innen heraus aufgefressen. Nicht körperlich, damit hätte ich vielleicht noch fertig werden können. Ihr Körper blieb ganz in Ordnung, bis auch er aufgezehrt war. Aber als das anfing, war ihr Geist schon lange weg.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Eis zu. »Ich hoffe, daß sie tot ist, Ethan. Ich hätte ihr den Gefallen tun und sie selbst töten sollen. Das konnte ich nicht, aber, wie ich schon sagte, ich war damals sehr jung. Alles, was Sawbill tat, war völlig legal. In dem Punkt war er immer sehr vorsichtig. Das ist er wahrscheinlich immer noch, was auch immer er heute tun mag.«
    »Aber hättest du ihn denn nicht daran hindern können, auf legalem Wege oder sonst wie? Der Mann war dein Bruder. Sah er denn nicht, was er dem Mädchen

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