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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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anzutreten, gaben die Moulokinesen endlich ihre Zurückhaltung auf. Sie ließen die Arbeit liegen, drängten sich um den Hafen und riefen ihren neuen Freunden und Verbündeten spontane Wünsche nach, die sichere Reise und guten Wind zum Inhalt hatten. Mit den letzten Rufen der Wache vom äußeren Tor, Rufen, in die sich der Wind mischte, der aus dem Canyon wehte, raste der Eisklipper auf die gefrorene See hinaus.
    Anstatt parallel zu den Klippen setzte Ta-hoding den Kurs nordwärts. Sie würden die endlose Druckverwerfung diesmal an einer anderen Stelle überqueren, um eine mögliche Konfrontation mit irgendwelchen Nachzüglern der Streitkräfte von Poyolavomaar zu vermeiden, die vielleicht ihre erste Passage durch jene hoch aufgetürmte Eissperre bewachten.
    Ethan stand auf dem Steuerdeck und sah zu, wie hinter ihnen der Canyon versank, der Moulokin verbarg. Ta-hoding watschelte vergnügt um das große Rad herum, glücklich wie ein junges Hündchen. Auch seine Steuerleute wirkten vergnügt, ohne dafür einen besonderen Anlaß zu haben.
    Aufgefordert, seine strahlende Miene zu erklären, erwiderte der Kapitän: »Weshalb sollten wir nicht glücklich sein, Freund Ethan? Wir segeln über glattes, sauberes Eis, anstatt über unvorhersehbares Felsgestein und Erde. Ich weiß jetzt, wenn ich den Toppgasten Befehl gebe, eine Rahe umzusetzen, wird die Slanderscree genau so reagieren.« Dabei vollführte er eine weit ausholende Bewegung mit dem linken Arm.
    »Wir brauchen nicht mehr zu raten, welche Folgen unsere Manöver haben. Ich brauche nicht mehr…«
    »Unter der Deckslinie!« hallte es vom Ausguck am Hauptmast. »Segel. Fünf Kijat backbord!«
    »Muß ein Kauffahrer sein, der zur Stadt will.« Ta-hoding gab sich Mühe, in der ihm angegebenen Richtung etwas zu erkennen. Aber nichts unterbrach den Horizont.
    »Unter der Deckslinie!« Der eindringliche Tonfall des Ausgucks ließ ein paar dienstfreie Matrosen zur Reling chivanieren. »Vier weitere Segel bei dem ersten… nein, fünf! Noch mehr!«
    »Meinst du, Freund Ethan…« Ein besorgter Ta-hoding ließ den Satz unbeendet. Seine joviale Stimmung war verflogen.
    Mit weit gespreiztem Dan schoß Hunnar über eine der Eisrampen vom Hauptdeck herauf. Er ließ Arme und Dan sinken, verlangsamte seine Fahrt und bremste, daß die Eissplitter flogen. Dann glitt er ungeduldig auf den Kapitän und Ethan zu.
    »Beidrehen, Captain.« Seine Stimme klang grimmig. »Das kann eine ungewöhnlich große Gruppe von Kauffahrern sein, die im Konvoi reisen, um sich gegenseitig zu schützen. Aber es ist besser, wir gehen kein Risiko ein.«
    Wie um ihren schlimmsten Argwohn zu bestätigen, hallte es wieder vom Mastkorb: »Acht, neun… ich zähle wenigstens fünfzehn Segel, vielleicht mehr!«
    »Das muß die Flotte von Poyolavomaar sein. Die haben also nicht aufgegeben. Sie haben die ganze Zeit gewartet und gehofft, daß wir zurückkehren. Verdammt!«
    »Das Mädchen Teeliam hatte recht.« Hunnars Blick war starr auf den Horizont an der Backbordseite gerichtet. »Wer sollte auch die Wünsche eines Wahnsinnigen besser kennen als jemand, der ihnen unterworfen war? Beidrehen, Captain.«
    Aber Ta-hoding hatte bereits einen Strom von Kommandos ausgestoßen. Als er schließlich geendet hatte, drehte er sich um und starrte in dieselbe Richtung wie Hunnar und Ethan.
    »Schwierig zu sagen, was geschehen kann.« Der vierschrötige Kapitän blickte besorgt. »Wir können nicht nach Steuerbord ausweichen, das würde uns in die Klippen führen. Um gegen die Canyonwinde voranzukommen, brauchen wir den Westwind hinter uns. Aber die haben bereits Position bezogen, um ihn selbst zu benutzen. Wir haben keine Wahl, wir müssen auf sie zu fahren und den Westwind auf der Steuerbordseite nehmen – und dann nach Moulokin umkehren.« Er blickte zu Hunnar auf. »Es könnte sein, daß wir auf ihre vordersten Flöße stoßen, ehe wir wieder nach Westen segeln können.«
    »Kümmere du dich um dein Schiff, Freund Captain. Ich übernehme die anderen Sorgen.« Hunnar hob den Arm, glitt auf das Hauptdeck zurück und überlegte bereits, wie die Angreifer abzuwehren waren.
    Die wachfreie Mannschaft ergoß sich auf das Deck. Einige der Matrosen schnallten bereits Schwerter und Kürasse um, während ihre doppelten Augenlider noch mit dem Schlaf kämpften.
    Ethan starrte immer noch nach vorne, wo jetzt der Bug des Eisklippers langsam einen Bogen beschrieb – und dann direkt auf die heranrasenden Poyoflöße wies. Inzwischen

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