Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Fensterrahmen festhalten, als das kleine Fahrzeug scharf zur Seite abbog, um einer der mächtigen Duralumkufen der Slanderscree auszuweichen.
    Fünf gebogene Metallkufen trugen das mächtige Eisschiff: zwei fast vorne, zwei achtern, wo das pfeilförmig zugespitzte Schiff am breitesten war, und eine letzte am sich verjüngenden Heck. Jede Kufe war fast vier Meter hoch, groß genug, um das unvorsichtige Streifenboot zu zerschneiden, für den Fall, daß sein Pilot einen Fehler machte, und dem zweihundert Meter langen Eisschiff nicht rechtzeitig auswich.
    Ethan schob die Gesichtsmaske seines Thermoanzugs nach hinten, ohne dabei die Schutzbrille abzunehmen, und dachte über das nach, was er gerade geschrieen hatte. Von Sofold? Er? Er war ein einigermaßen erfolgreicher Reisender des Hauses Malaika. Sofold war die Heimat von Hunnar Redbeard und Balavere Longax und anderen Tran, Eingeborenen dieser gefrorenen, eisigen Welt von Tran-ky-ky. Von Sofold? Hatte er sich in den eineinhalb Jahren, die er und seine Begleiter jetzt auf diese Welt verschlagen waren, so an diesen unwirtlichen Planeten gewöhnt und akklimatisiert?
    Vom Wind gepeitschte Eiskristalle gerbten seine Haut wie eine Rasierklinge, und er wandte sich zur Seite, um seine Haut zu schützen. Ein Blick auf das Thermometer an der Oberseite seines linken Handschuhs zeigte ihm, daß die Temperatur linde -18“ C betrug. Aber sie waren ja auch nicht weit vom Äquator von Tran-ky-ky entfernt, wo man mit solch tropischen Temperaturen rechnen durfte. Eine pelzbedeckte Pranke lag auf seiner Schulter. Ethan blickte sich um und sah das Löwengesicht von Sir Hunnar Redbeard vor sich. Hunnar war der Anführer der ersten Eingeborenengruppe gewesen, die Ethan und seine schiffbrüchigen Kollegen entdeckt hatte, als sie in einigen Tausend Kilometern Entfernung abgestürzt waren. Ethan musterte den leichtbekleideten Ritter und beneidete ihn um seine Anpassungsfähigkeit an sein Klima, das die meisten ungeschützten Menschen binnen einer Stunde umgebracht hätte.
    Die Tran vermummten sich in wirklich kaltem Werter, aber gemäßigte Wetterumstände erlaubten es Sir Hunnar und seinen Gefährten, die schweren Hessarvarpelze gegen leichtere Kleidung zu vertauschen, so wie die Lederweste und den Kilt, den der Ritter augenblicklich trug. Obwohl der Tran nur ein paar Zentimeter größer war als Ethan, war er fast doppelt so breit, und doch betrug sein Gewicht, dank seiner fast hohlen Knochen, nur wenig mehr als das eines durchschnittlichen Menschen.
    Geschlitzte, schwarze Pupillen funkelten aus gelben Katzenaugen; Jadestücke in hellen Topas gefaßt. Dazwischen eine breite, stumpf zulaufende Schnauze, die über dem breiten Mund endete. Geschürzte Lippen und nach vorne gelegte, dreieckige Ohren vereinten sich, um Neugierde zum Ausdruck zu bringen. Hunnars rechter Dan, eine zähe Membrane, die vom Handgelenk bis zur Hüfte reichte, stand halb offen und war von der Gewalt des Windes gebläht, aber er balancierte leicht auf seinem Chiv, den verlängerten Klauen, die es jedem Tran erlaubten, eleganter als der talentierteste menschliche Schlittschuhläufer über das Eis zu gleiten.
    Hunnars rötlicher Bart und sein rostfarbenes Fell hoben ihn unter seinen stahlgrauen Rassegenossen hervor; in Ethans Wertschätzung freilich rangierte seine natürliche Wißbegierde im Verein mit seiner interessanten Persönlichkeit weit darüber.
    »Sie wollen wissen«, erklärte Ethan auf Tran und wies dabei auf das kleine Streifenboot, das unter ihnen längsseits dahinraste, »woher wir kommen. Ich habe es ihnen gesagt, aber ich glaube nicht, daß sie mich gehört haben.«
    »Vielleicht haben sie Euch wohl verstanden, Sir Ethan, und wissen nur nichts von Sofold.«
    »Ich hab’ dir gesagt, daß du mich nicht mit Sir ansprechen sollst, Hunnar.« Die Titel, die die Tran von Wannome den Menschen nach dem Sieg über Sagyanaks Horde verliehen hatten, waren ihm immer noch peinlich.
    »Vergeßt nicht«, fuhr Hunnar fort, »wir hatten auch noch nie von eurer Rasse gehört, bis ihr und eure Gefährten in eurem fliegenden Boot aus Metall in der Nähe von Sofold landetet. Unwissenheit ist ein zweischneidiges Schwert.« Er wies mit der mächtigen Pranke auf das Streifenboot. »Es würde mich wirklich überraschen, wenn deine Landsleute hier in dieser Außenstation, die du Brass Monkey nennst, der einzigen in ihrer Art auf meiner Welt, von einer so fernen Nation wie Sofold gehört hätten.«
    Ein Ruf von oben unterbrach sie.

Weitere Kostenlose Bücher