Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition)
befreien ? « , wiederholte die betagte Maus und neigte fragend den Kopf zur Seite.
»Vielleicht sollten wir uns erst mal richtig vorstellen « , warf Slipper ein. » Ich bin Slipper Pink und das sind Happy Thompson, Alistair und Tibby Rose. « Dabei deutete sie auf einen nach dem anderen. »Wir sind Mitglieder der FUG. «
» Die FUG? Aber das ist doch Sansibars Widerstandsgruppe, nicht? « Ehe die anderen antworten konnten, schlug sich die betagte Maus aufs Handgelenk und sagte: » Ihr müsst entschuldigen, mein Benehmen ist unverzeihlich. Ich bin Althea. «
» Ja « , sagte Slipper lächelnd, »wir werden von Sansibar angeführt. «
» Armer Sansibar « , sagte Althea und das Leuchten ihrer Augen erlosch. » So viele Jahre in Gefangenschaft. «
» Nein, ist er nicht mehr « , meldete sich Tibby Rose zu Wort. » Er ist frei! «
» Frei? « Althea stieß einmal mit ihrem Wanderstab auf den Boden und hielt ihr Gesicht dicht vor das von Tibby. » Hast du ›frei‹ gesagt, Fräulein Tibby Rose? «
» Es stimmt « , warf Alistair ein. » Nicht wahr, Slipper? «
» Es ist wahr « , bestätigte Slipper Pink. » Er ist untergetaucht, aber er ist frei. «
» Grundgütiger. Warum habe ich nicht davon gehört? Ich bin ja schon alt, aber doch nicht derart vergesslich, dass ich mich an so etwas nicht erinnern würde. «
» Ich vermute mal, die Sourisaner haben es nicht gerade an die große Glocke gehängt, dass Sansibar ihnen entkommen ist « , sagte Happy trocken. » Und darum will die FUG, dass wir die geheimen Wege benutzen: damit solche Informationen unter den Gerandinern verbreitet werden können. «
» Ich verstehe, ja, ja. « Althea nickte schnell. » Das ist eine gute Idee. Ja, eine sehr gute Idee. Wenn nämlich jeder wüsste, dass Sansibar frei ist, würden sie Hoffnung und Mut schöpfen. Deshalb seid ihr also hier? Um die Nachricht zu verbreiten? «
» Nicht ganz « , sagte Slipper. »Wir sind erst vor Kurzem aus Schetlock nach Gerander gekommen. Unser erstes Ziel war es, die geheimen Wege zu finden, und nun, nachdem wir das erreicht haben – «
» Gehen wir zur Insel Atticus « , fiel ihr Alistair ins Wort. » Um meine Eltern zu retten. «
» Deine Eltern sind auf Atticus? « , fragte die betagte Maus. » Oje. « Alistair konnte hören, wie sehr ihr das zu Herzen ging. » Ojemine. «
» Und wir müssen schon nahe bei dem Tunnel sein, der uns an das Küstenstück führt, meinst du nicht auch, Tibby Rose? « , fragte Happy. Alistair erkannte, dass er ein bisschen optimistisch klingen wollte, um gegen das unheilvolle » Oje « von Althea anzugehen. » Bald sind wir bei Emmeline und Rebus. «
»Wie bitte? Emmeline? « , fragte Althea.
» So heißt meine Mutter « , sagte Alistair. » Kennen Sie –? «
Doch Althea schüttelte bereits den Kopf. » Nein, nein. Ich kenne deine Mutter nicht. Ich habe zwar mal eine Maus namens Emmeline gekannt, aber sicher ist es völlig unmöglich ... « Sie fixierte Alistair ein paar Sekunden mit ihrem Vogelblick, dann sagte sie: » Nein, leider nicht, Alistair. Die Insel Atticus ... « Sie presste die Lippen aufeinander. » Da braucht ihr aber Hilfe, um auf die Insel zu gelangen, und ich habe zufälligerweise einen Cousin, der in der Nähe wohnt. William Mackerel. Er ist Fischer und wohnt in Cobb. Das ist das Dorf, das diesem elenden Ort am nächsten liegt. « Nachdenklich stieß sie ihren Wanderstock auf den Boden, dann sagte sie: » Ich begleite euch bis zu dem Tunnel, der nach Cobb führt. «
» Das wäre äußerst freundlich « , sagte Slipper Pink.
» Ihr zwei jungen Mäuse geht hier neben mir « , sagte Althea und sah Alistair und Tibby Rose versonnen an. » Du kannst meine Kerze tragen, Fräulein Tibby Rose, und ich stütze mich auf deine Schulter, junger Herr Alistair, wenn du erlaubst. «
» Dann sind die geheimen Wege, die Sie im Osten benutzen, keine Tunnel? « , fragte Alistair, als sie überraschend flott losgingen. Slipper Pink und Happy Thompson folgten in gemessenerem Tempo.
» Nein « , sagte Althea. » Keine Tunnel. « Sie neigte nachdenklich den Kopf. » Oder vielleicht doch. Aber anders als diese Tunnel. «
» Haben Sie Ihrer Familie von den geheimen Wegen erzählt, die Sie kennen? «
» Leider nein. Ich warte noch auf den Richtigen. Ich weiß es, wenn er oder sie auftaucht. Das weiß man einfach. Aber manchmal muss man eine oder zwei Generationen warten. Deine Mutter hat Glück gehabt, dich so früh zu erkennen. «
» Ich habe nie verstanden,
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