Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition)

Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition)

Titel: Die mutigsten Mäuse der Welt: Das Wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances Watts
Vom Netzwerk:
neben dem Schreibtisch war unauffällig eine Tür in die Wand eingelassen, während rechts davon das größte Porträt von Königin Eugenia hing, das sie bisher gesehen hatten. Neben ihr stand General Rußspinner höchstpersönlich, in einem blauen Rock, der vor Orden starrte und mit goldenen Tressen besetzt war.
    » Mach die Tür hinter dir zu, Schwesterherz « , befahl Alex.
    » In Ordnung, aber wir müssen uns beeilen « , drängte Alice wieder. » Die Wachen wissen, dass wir hier sind. «
    Alex hatte das Tablett auf dem Schreibtisch abgestellt und durchsuchte bereits die Schubfächer.
    » In dem hier sind nur Büroklammern und Gummibänder « , sagte er. Er schob das Fach zu und zog eines darunter auf.
    Alice stellte die Teekanne vorsichtig neben das Tablett und blätterte einen Stapel Papiere auf dem Schreibtisch des Generals durch. » Ah, schon besser « , sagte sie. » Alex, sieh dir das an – eine Anweisung, die eintausend weitere Soldaten von Souris nach Gerander beordert. « Doch ehe sie über die Bedeutung des Fundes nachdenken konnte, hörte sie Stimmen vom Korridor her.
    » Alex, da kommt jemand « , flüsterte sie.
    » Schnell « , sagte Alex. » Unter den Schreibtisch. «
    Sie hatten sich kaum versteckt, da ging die Tür auf. Alice linste aus ihrem Versteck und sah die haarigen Beine des Generals ins Zimmer stürmen.
    » Ah, gut « , sagte er, » das Teetablett ist schon da. Und wie ich sehe, hat die Köchin meine Lieblingsmuffins gemacht, die mit Passionsfruchtglasur. «
    Er trat an den Schreibtisch, sodass die Beine seiner zwei Begleiter in Sicht kamen. Ein Paar war silbergrau, das andere pechschwarz.
    Alice erschrak so heftig, dass sie sich den Kopf an der Unterseite des Schreibtischs anschlug.
    Sie hörte ein leises » Autsch « und wusste, dass sich ihr Bruder den Kopf ebenfalls angestoßen haben musste. Mit rasendem Puls sah sie sich nach ihm um. Sie konnte seineAugen in der Dunkelheit schwach schimmern sehen. » Das kann doch nicht sein « , hauchte er, gerade als eine zuckersüße Stimme zu reden begann.
    » Aber lieber General, sind denn tausend Soldaten genug, um die Rebellen aus Gerander ein für allemal zu unterwerfen? «
    Alice und ihr Bruder kannten diese zuckersüße Stimme nur zu gut: Es war Sophias Stimme und die pechschwarzen Beine gehörten zweifelsohne zu Horatius.
    Die Vermutung wurde bestätigt, als eine vertraute trübsinnige Stimme quengelnd fragte: »Warum gehen diese Rebellen nicht einfach nach Hause und lassen uns unser Ding machen? «
    » Hier ist ihr Zuhause, Horatius « , erinnerte ihn Sophia. » Oder war es zumindest. Aber bald « , setzte sie mit offensichtlicher Genugtuung hinzu, »wird es unser Zuhause sein – und das von der lieben Königin Eugenia. Dazu brauchen wir doch aber bestimmt mehr als tausend Soldaten. General? «
    Alice fiel die Kinnlade herunter. Ihr Zuhause? Und das von Königin Eugenia? Was meinte Sophia nur?
    » Nein, nein, Sie verstehen das falsch, Sophia « , sagte der General, ging um den Schreibtisch und ließ sich in seinen Stuhl fallen. » Bei den tausend Soldaten handelt es sich nur um eine Vorhut. Wir bekommen mindestens fünftausend, die Ihre Majestät begleiten, wenn sie von Grantel nach Cornoliana reist. Wenn sie Cornoliana zur neuen Hauptstadt erklärt und sich selbst zur Königin von Groß-Gerander, gibtes einen weiteren Truppenaufmarsch an der Grenze von Gerander und Schetlock, und die gesamte sourisanische Marine wird vor der Küste von Schetlock liegen. Dann werden wir Präsident Schabbel von Schetlock vor die Wahl stellen: Schetlock kann sich freiwillig mit dem Königtum Groß-Gerander wiedervereinen – oder wir nehmen sein Land gewaltsam ein. « Man hörte ein Scharren. Der General zog das Tablett über den Schreibtisch zu sich heran.
    » Klingt nach einem ausgezeichneten Plan, General « , sagte Sophia beifällig.
    » Danke « , sagte der General bescheiden. Man hörte seiner Stimme an, dass er einen Muffin angebissen hatte. » Ihre Majestät war gnädig genug, zu erwähnen, dass auch sie es für einen guten Plan hält. Ich habe überlegt, den Vorschlag zu machen, dass wir die Hauptstadt ihr zu Ehren in Eugeniana umbenennen. «
    » Reizend « , sagte Sophia geistesabwesend. Ihre Beine waren näher an den Schreibtisch getreten, auf dem das Teetablett stand. » Diese Muffins sehen ja köstlich aus « , sagte sie.
    » Mmpfff « , stimmte ihr der General zu, machte jedoch keine Anstalten, sie den Gästen anzubieten.
    Sophia seufzte

Weitere Kostenlose Bücher