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Die Mutter aller Stürme

Die Mutter aller Stürme

Titel: Die Mutter aller Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Barnes
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ihm umdreht, sieht er, wenn auch fast nicht wahrnehmbar,
eine merkwürdige Ausformung unter der Bauchdecke. Dieser Bereich
ist verstärkt worden, um ihre Unterleibsmuskulatur zu
stützen.
    Und nun, da sie freiliegen, weisen die enormen,
übergroßen Brüste auch sichtbare Narben an den
Stellen auf, wo sie ›umgeformt‹ worden sind. Auf eine
Entfernung von fünfzehn Metern, im Halbdunkel oder durch den
Weichzeichner, der von XV generiert wird, würde sie
göttlich aussehen, magisch perfekt; aber hier, dicht vor ihm, im
hellen Licht des schwülstigen Schlafzimmers, wird der
handwerkliche Vorgang decouvriert, und wenn man es erst einmal
gesehen hat, ist der Zauber verflogen.
    Für einen Moment glaubt er, die Erektion würde
nachlassen, aber dann schaut er ihr in die Augen. Sie sind
gletscherblau, und hinter den abgeschliffenen
Krähenfüßen sieht er ein seltsames Glimmen, eine Art
Verzweiflung, und irgendwie formt sich in seinem Kopf der Gedanke,
daß sie – Gott weiß warum, aber es ist so – ihn
will, daß sie ihn so sehr begehrt, daß sie alles für
ihn tun würde und daß sie, wenn er sich jetzt umdrehte und
ginge, stundenlang weinen würde. Sie wäre ihm wohl dankbar
dafür, wenn er sie nur benutzte.
    Sie schmeißt sich an ihn heran wie eine billige Hure, die
ihr Soll noch nicht erfüllt hat, nicht, weil sie Spaß
daran hätte, sondern weil sie wissen muß, ob er sie
abweist. Diese Überlegungen überkommen ihn, noch bevor er
den Vorgang überhaupt reflektiert hat.
    Er möchte glauben, daß es doch Emphase ist, daß
er die Angst vor Zurückweisung nur mit Naomi assoziiert, aber
das stimmt nicht. Er weiß, daß Naomi dies verurteilen
würde, daß das Bewußtsein, diese ordinäre,
geile alte Schlampe würde ihm mindestens genauso viel
Befriedigung verschaffen wie sie mit ihrer sensiblen
Zärtlichkeit, ihr Minderwertigkeitsgefühle verursachen
würde.
    Es ist das Bewußtsein dieses Gefühls von Macht, das
Bewußtsein, daß er Synthi nach Belieben als geile alte
Schlampe bezeichnen könnte und sie ihm dennoch zu Willen sein
würde, so daß er sie auf jede Art nehmen könnte. Und
er entdeckt eine ganz neue Seite an sich, die weiß, daß
diese Frau in einem Monat mehr erreichen kann als er in seinem ganzen
Leben, daß sie Dinge, die er erst planen und dann jahrelang
dafür arbeiten müßte, mit einem Fingerschnippen haben
könnte – nur der blanke Neid, daß sie das alles haben
kann, noch dazu überwiegend von Leuten wie ihm, nur indem sie
ihren perfekten Körper in einer Porno-Show einsetzt. Der Gedanke
überkommt ihn, sie dafür zahlen zu lassen, indem sie ihm
wenigstens einmal wirklich das gibt, was Rock und Quaz und all
die anderen in den letzten zehn Jahren genießen durften.
    Er kann es nicht artikulieren, aber das Gefühl ist tief und
kalt und sadistisch. Es gefällt ihm. Er packt sie an den Haaren,
reißt ihren Kopf zurück und verschließt ihr den Mund
mit einem harten, kauenden Kuß, und sie zuckt nicht einmal
zusammen; sie führt nur seine andere Hand zwischen ihre Beine,
und er stößt ihr den Daumen in die Vagina, hart,
unvermittelt, wobei er will, daß sie so trocken ist, daß
sie aufschreit…
    Statt dessen ist sie schon feucht und offen, und sie windet sich
vor ihm und stöhnt vor Lust. Ihre Hände wandern zu seinem
Hosengürtel, öffnen die Jeans, holen seinen Penis hervor,
wobei sie viel zu heftig vorgeht und ihm weh tut, aber er ist zu
erregt, um das zu registrieren. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen
und gleitet an ihm hinab, so daß er schon nach einer Minute
kommt und nicht einmal die Zeit findet, die Hose ganz
herunterzuziehen.
    Sie gönnt ihm keine Ruhe und sieht nicht einmal nach, ob er
Kratzer oder Blutergüsse hat; sie nimmt ihn sofort in den Mund
und zerrt die Jeans samt Unterhose so heftig herunter, daß er
fast vornüberkippt.
    Die nächste halbe Stunde nimmt er nur schemenhaft wahr; sie
geht alles andere als zärtlich mit ihm um und gewährt ihm
keine Atempause. Sein Penis ist so wund, daß ihm vor Schmerzen
die Tränen in die Augen steigen, und im Hodensack verspürt
er einen schmerzhaften Zug wegen der vielen Ergüsse; er zahlt es
ihr heim, indem er auf diese grotesken Brüste schlägt, ihr
mit tiefen Stößen des Penis den Atem raubt, und gegen Ende
rammt er ihr plötzlich noch die Faust in den After, nur um zu
sehen, ob es nicht doch etwas gibt, das sie nicht mitmacht.
    Schließlich fühlt er sich schlapp und wund, und die
Versuche ihrer rauhen Hand, ihn wieder hochzubringen,

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