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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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ihn als den Mann, dessen militärisches Geschick und Mut uns vor großen und kleinen Rebellen bewahrt. Er glaubt, dass Edmund mit dem Parlament umgehen kann und das Unterhaus versteht, und die Königin lächelt dazu und sagt, Edmund sei ihnen der beste Freund und am nächsten Morgen werde sie wieder mit ihm ausreiten, wenn der König in der Kapelle sei.
    Sie hat gelernt, vorsichtig zu sein – sie weiß genau, dass sie unaufhörlich unter Beobachtung steht und streng beurteilt wird. Aber ihre Freude an seiner Gesellschaft und sein unterdrücktes Verlangen nach ihr sind für mich offenkundig, und so bin ich froh, den Hof mit diesem gefährlichen Geheimnis für eine Weile hinter mir lassen zu können.
    Richard schreibt mir, dass er endlich nach Hause kommen darf. Wir wollen Elizabeths Hochzeit feiern. Sie ist fünfzehn, sie ist bereit für die Ehe, und der junge Mann, den ich für sie ausgesucht und dessen Namen ich dem Neumond zugeflüstert habe, hat den Mut aufgebracht, mit seiner Mutter über sie zu sprechen.
    Lady Grey hat mir persönlich geschrieben, um mir den Heiratsantrag ihres Sohnes John zu unterbreiten. Ich habe gewusst, dass sich John Grey in Elizabeth verlieben würde, wenn sie eine Weile bei ihnen lebt, und dass seine Eltern die Vorteile dieser Partie erkennen würden. Sie hat die Apfelblüte gepflückt und ihm die Frucht zu essen gegeben. Sie ist mehr als hübsch, sie ist von großer Schönheit, und Lady Grey kann ihrem geliebten Sohn nichts abschlagen. Außerdem hat Lady Grey ihren eigenen Kopf und ist, wie ich es vorausgesehen hatte, die Herrin auf ihrem Grundbesitz, eine Königin auf ihrem Land, und nachdem ich sie mit der Erziehung meiner Tochter betraut habe, glaubt sie, es könne kein Mädchen mit besseren Manieren geben. Sie hat ihr beigebracht, wie man den Destillationsraum führt und wie man das Linnen aufbewahrt. Sie hat ihr erklärt, wie wertvoll gut eingearbeitete Mägde sind, hat sie mit in die Milchkammer genommen, damit sie zusehen konnte, wie die berühmte Butter der Grobys gemacht und die fette Sahne abgeschöpft wird. Sie hat sie gelehrt, Haushaltsbücher zu führen und höfliche Briefe an Verwandte der Greys im ganzen Land zu schreiben. Zusammen haben sie den Hang erklommen, den sie den Turmhügel nennen, und den Blick über den Grundbesitz der Ferrers schweifen lassen, und Lady Grey hat ihr erklärt, dass ihr all dies Land nach dem Tod ihres Vaters zugefallen ist und sie es in die Ehe mit Sir Edward eingebracht hat und dass ihr geliebter Sohn John das alles erben wird.
    Elizabeth, die genau weiß, wie man einen Haushalt führt und Kräuter für den Destillationsraum vorbereitet, die sogar weiß, wie man sie pflanzt und pflegt, die die Eigenschaften Hunderter Pflanzen kennt und weiß, wie man ihnen das Gift entzieht – schließlich ist sie meine Tochter –, hat genug Verstand und so gute Manieren, dass sie der Dame des Hauses niemals widerspricht. Sie hat eben einfach gelernt, wie man es in Groby macht. Natürlich wusste sie bereits, wie man Leinen faltet oder Sahne abschöpft und wie eine Landadlige ihre Mägde anweist, sie weiß überhaupt viel mehr, als Lady Grey sich je träumen lassen würde: Denn von mir hat sie gelernt, wie man einen königlichen Haushalt leitet und wie man die Dinge an den Höfen in Frankreich und in Luxemburg macht. Aber sie hat die Anweisungen der Frau, die ihre Schwiegermutter werden sollte, mit der Höflichkeit angenommen, die einer jungen Frau gut zu Gesicht steht, und sie hat sich den Anschein eines Mädchens gegeben, begierig zu lernen, wie man die Dinge richtig macht: nach Art der Grobys. Kurz, als sie die Kräuter für den Destillationsraum der Grobys gesucht und getrocknet, die Öle vorbereitet, das Silber poliert und dem Schneiden der Binsen zugesehen hat, hat meine Tochter die hartherzige Herrin des Hauses Groby bezaubert, so wie sie ihren Sohn bezaubert hat.
    Es ist eine gute Partie für sie. Ich habe sie schon vor Jahren eingefädelt. Sie hat meinen Namen und die Stellung ihres Vaters im Land, aber so gut wie keine Mitgift. Der Dienst für den König hat uns kein Vermögen eingebracht. Zu lohnen scheint es sich nur für die Lords, die ihr Geld einstreichen und gar nichts dafür tun. Höflinge, die dem König schöntun und mit seiner Gemahlin Ränke schmieden, können offensichtlich viel gewinnen. Das sehen wir an den reichen Ländereien, die William de la Pole erhalten hat, oder an dem außerordentlichen Reichtum, den Edmund Beaufort jetzt

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