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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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zusammengebissenen Zähnen auf und kämpfe gegen eine Welle der Übelkeit an. «Der Duke of Somerset ist tot?»
    «Ja, und der Duke of Buckingham hat sich ergeben.»
    Ich schüttele den Kopf, um klar denken zu können. «Der Duke of Somerset ist tot? Bist du sicher? Bist du dir ganz sicher?»
    «Hab ihn mit eigenen Augen stürzen sehen, vor einem Wirtshaus. Er hatte sich darin versteckt, denn er wollte sich nicht ergeben. Dann ist er mit seinen Männern ausgebrochen – er dachte wohl, er könnte sich den Weg freikämpfen, aber sie haben ihn auf der Schwelle niedergestochen.»
    «Wer? Wer hat ihn niedergestochen?»
    «Der Earl of Warwick», sagt er knapp.
    Ich nicke, denn ich weiß um ihre Todfeindschaft. «Und wo ist der König jetzt?»
    «In der Gefangenschaft des Duke of York. Heute Abend rasten sie und sammeln die Verletzten ein. Natürlich wird St. Albans geplündert, die Stadt wird dem Erdboden gleichgemacht. Und morgen kommen sie dann nach London.»
    «Ist der König gesund genug, um zu reisen?» Ich fürchte sehr um ihn, dies war seine erste Schlacht, und es klingt nach einem Gemetzel.
    «Er reist mit allem Zeremoniell», sagt der Bote freudlos. «Sein guter Freund, der Duke of York, zur einen Seite, der Earl of Salisbury, Richard Neville, zur anderen. Und der Sohn des Grafen, der junge Earl of Warwick, der Held der Schlacht, reitet voran und trägt das Schwert des Königs.»
    «Eine Prozession?»
    «Ein Triumphzug. Für einige.»
    «Das Haus York hält den König fest, sie tragen sein Schwert vor ihm her, und so ziehen sie in London ein?»
    «Er wird sich mit der Krone auf dem Kopf zeigen, damit alle sehen, dass es ihm gut geht und er bei vollem Verstand ist. In der St. Paul’s Cathedral. Der Duke of York wird ihm die Krone aufsetzen.»
    «Die Krone?» Mich schaudert. Es ist einer der heiligen Augenblicke einer Regentschaft, wenn ein König sich seinem Volk noch einmal mit der Krone zeigt, mit der er gekrönt wurde. Damit tut er seinen Untertanen kund, dass er als König zu ihnen zurückgekehrt ist, dass er die Macht in Händen hält. Doch dies hier bedeutet etwas anderes. Es soll aller Welt zeigen, dass der König keine Macht mehr besitzt. Alle Welt soll sehen, dass der Duke of York die Krone in Händen hält, dem König aber erlaubt, sie zu tragen. «Der König erlaubt dem Herzog, ihn zu krönen?»
    «Und alle sollen wissen, dass die beiden ihre Unstimmigkeiten beigelegt haben.»
    Ich sehe zur Tür. Sicher wartet Marguerite auf mich. Ich werde ihr sagen müssen, dass der Duke of Somerset tot und ihr Gemahl in den Händen des Feindes ist.
    «Niemand kann glauben, dass dies ein dauerhafter Frieden ist», sage ich leise. «Niemand kann glauben, dass die Zwistigkeiten aus der Welt geschafft wurden. Es ist der Anfang eines großen Blutvergießens, nicht das Ende.»
    «Es wäre besser für alle, wenn sie es glauben, denn es gilt als Verrat, auch nur über die Schlacht zu sprechen», sagt er verdrossen. «Sie sagen, wir müssten sie vergessen. Als ich fortging, haben sie ein Gesetz erlassen, dass wir nicht darüber sprechen dürfen. Es ist, als hätte es sie nie gegeben. Was haltet Ihr davon? Sie haben ein Gesetz erlassen, das uns zum Schweigen bringen soll.»
    «Sie erwarten, dass man tut, als wäre nichts geschehen?», rufe ich aus.
    Sein Lächeln ist bitter. «Warum nicht? Es war keine große Schlacht, Mylady. Und keine besonders ruhmreiche. Der größte Herzog hat sich in einem Wirtshaus versteckt und fand den Tod, als er herauskam. In einer halben Stunde war alles vorbei, der König hat nicht einmal das Schwert gezückt. Sie haben ihn in der Werkstatt eines Gerbers aufgespürt, wo er sich unter einem Stapel abgezogener Tierhäute versteckt hatte. Seine Armee haben sie quer durch Schweineställe und Gärten gejagt. Daran wird sich keiner von uns mit Stolz erinnern wollen. Niemand wird in zehn Jahren davon am Kamin plaudern oder seinem Enkel davon berichten wollen. Wer dort war, wird froh sein, wenn er es vergessen darf. Es ist nicht so, als wären wir ein ‹beglücktes Häuflein Brüder› gewesen.»
    Ich warte in Marguerites Gemächern, als sie den Hof vom Dankgebet für die Sicherheit des Königs aus der Kapelle führt. Ihr Blick fällt auf mein ernstes Gesicht, und sie erklärt, sie sei müde und wolle sich nur noch etwas mit mir unterhalten. Die Tür schließt sich hinter der letzten Hofdame, und ich mache mich daran, ihr die Nadeln aus dem Haar zu nehmen.
    Sie packt meine Hand. «Nicht, Jacquetta.

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