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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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passieren. Die Standarte des Königs wird vorangetragen, dann folgt die Leibgarde und dahinter der König. Für die Reise trägt er Reitkleidung, doch im Vergleich zu seinen beiden Lieblingsherzögen, die ihn flankieren, wirkt er blass. Im Vorbeireiten zieht der Duke of Somerset vor Marguerite sein Barett und drückt es an sein Herz. Hinter ihrem Schleier verborgen, legt sie die Finger an die Lippen.
    Es folgen die weniger bedeutenden Edelleute, der niedere Adel und die Soldaten. Insgesamt sind es gewiss zweitausend Mann, die mit dem König hinausziehen und lärmend an uns vorbeiparadieren. Die schweren Schlachtrösser mit ihren mächtigen Hufen, die kleineren Pferde, die mit Waren und Ausrüstung bepackt sind, danach die Fußsoldaten, die in geordneten Reihen marschieren, und zum Schluss Vereinzelte, die sich verspätet haben.

    Die Königin wartet unruhig im Palast von Placentia, obwohl der Haushalt zuversichtlich und geschäftig ist und auf die Nachricht vom Erfolg des Königs und seinem handverlesenen Rat wartet. Die Gärten, die bis zum Fluss hinunterreichen, sind wunderschön mit den weiß und blassrosa tanzenden Kirschblüten, und wenn wir zum Fluss gehen, wirbelt der Wind die Blütenblätter auf, und sie tanzen um uns wie Schnee. Das bringt den kleinen Prinzen zum Lachen, und seine Kinderfrau hält ihn an der Hand, wenn er auf seinen dicken kleinen Beinen hinter ihnen herwackelt. In den Wiesen am Flussufer nicken die späten Narzissen noch mit ihren gelben Köpfen, der Schwarzdorn blüht dicht an den Zweigen, der Weißdorn ist eine einzige grün knospende Verheißung. Am Fluss schieben die Weiden ihre Zweige raschelnd ineinander und beugen sich über das klare Wasser, in dem sich ihre grünen Blätter spiegeln.
    Wir beten weiterhin in der Kapelle für die Gesundheit des Königs und danken für seine Genesung. Doch nichts vermag die Königin aufzumuntern. Sie kann nicht verwinden, dass sie von den Lords ihres eigenen Landes eingesperrt worden ist, gezwungen, auf einen schlafenden Gemahl zu warten, voller Angst, nie wieder freizukommen. Diese Demütigung kann sie Richard of York nicht verzeihen. Sie kann nicht glücklich sein, wenn der einzige Mann, der in diesen harten Monaten zu ihr gehalten hat – auch wenn er die Zeit genau wie sie in Gefangenschaft verbrachte –, wieder hinausmarschiert ist, um sich ihrem Feind zu stellen. Sie zweifelt nicht an seinem Sieg, doch ohne ihn kann sie nicht glücklich sein.
    Marguerite schaudert, als sie ihre Gemächer betritt, obwohl im Kamin ein Feuer brennt, an den Wänden bunte Wandteppiche hängen und die letzten Sonnenstrahlen die hübschen Räume erwärmen. «Ich wünschte, sie wären nicht gegangen», sagt sie. «Ich wünschte, sie hätten den Duke of York nach London geladen, damit er uns dort Rede und Antwort steht.»
    Ich erinnere sie nicht daran, dass York in London sehr beliebt ist. Die Gilden und Kaufleute vertrauen seiner Ruhe und seinem gesunden Menschenverstand, ihre Geschäfte gingen gut, als er in Stadt und Land für Frieden und Ordnung gesorgt hat. Während der Herzog Lord Protector war, konnten sie ihre Waren über sichere Straßen schicken, und die Steuern wurden gesenkt, weil der verschwenderische königliche Haushalt seiner Kontrolle unterstand. «Sie sind bald wieder da», versichere ich ihr. «Vielleicht wird York um Gnade bitten wie schon einmal, und dann sind sie alle bald wieder hier.»
    Unter ihrer Unsicherheit leiden wir alle. Wir speisen in den Gemächern der Königin, nicht in der großen Halle, wo die Soldaten und die Männer des Hofstaates murren, dass kein Frohsinn herrscht, obwohl der König doch wieder genesen ist. Sie sagen, am Hofe sei es nicht so, wie es sein sollte. Es sei zu still, wie in einer verzauberten Burg unter dem Bann des Schweigens. Die Königin achtet nicht auf die Nörgeleien. Sie ruft Musikanten, die nur ihr vorspielen, in ihren Gemächern, und die jüngeren Hofdamen tanzen, doch sie führen die Schritte nicht unter den Blicken der gutaussehenden jungen Männer des königlichen Gefolges aus. Schließlich befiehlt sie einer Hofdame, uns ein Märchen vorzulesen, und wir lauschen einer Geschichte über eine Königin, die sich mitten im Winter nach einem Kind sehnte und einen Jungen gebar, der ganz aus Schnee war. Als er zum Manne heranwuchs, nahm ihr Gemahl ihn mit auf einen Kreuzzug, und im heißen Sand schmolz er dahin, der arme Junge, und dann hatten sie keinen Sohn mehr, nicht einmal einen aus Eis.
    Diese traurige

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