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Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Titel: Die nachhaltige Pflege von Holzböden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Wiles
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abstellte, rund und prall. Ich ertappte mich dabei, dass ich hinsah, und wandte den Blick ab. Dann sah ich wieder hin. Ich dachte an Wasserballons und daran, dass sie mit Blut gefüllt waren. Ich fragte mich, ob ich überhaupt noch Blut in mir hatte, und spürte prompt, wie ein Teil von mir sich damit füllte.
    Â»Hingucken ist okay«, sagte Michael ermunternd. Ich hatte gestarrt, und er hatte mich ertappt. Er stupste mich anzüglich in die Rippen.
    Â»So was ist echt nicht mein Ding«, brachte ich mühsam hervor. Mein Hirn war offensichtlich dabei, den Kampf aufzugeben, vom Alkohol zerrüttet, von meinen eigenen Instinkten verraten, von allen guten Geistern verlassen. Ich wusste nicht, was passieren würde, wenn ich einfach losließ. Ich wollte nicht zu einem geilen Gaffer mutieren, aber auch nicht als politisch korrekte Spaßbremse dastehen.
    Â»Du schaust ja ganz betreten!« Michael brüllte vor Lachen. »Wie ein kleines Mäuschen! Keine Panik, es ist okay.« Er drückte meine Schulter. Ich sehnte mich nach einer Hände-weg-Regel.
    Die Bikini-Kellnerin öffnete die Flasche und quietschte, als der Korken rausflog und der Schaum ihr über die Finger rann. Wenigstens würde der Schampus erfrischend sein, sagte ich mir. Ich hob mein Glas. Es war nicht sehr kalt. Ich hatte wohl eine Grimasse geschnitten, denn die Kellnerin sah mich vorwurfsvoll an, mit einem komischen Schmollmund. Sie sagte etwas, das ich nicht verstand. Ihre Brüste waren wirklich großartig.
    Â»Sie fürchtet, dass es dir nicht gefällt«, erklärte Michael.
    Â»Sie hat eine gute Beobachtungsgabe«, entgegnete ich. »Meinst du, ich könnte ein Glas Wasser bekommen?«
    Â»Aber wir trinken Champagner!«, rief Michael, als hätte mir das entgangen sein können. Er sagte etwas zu der Kellnerin, die sich verzog. Sofort tauchten zwei neue Mädchen auf, eine blond und üppig, in rotem Bustier und Hotpants, die andere mit kurzen dunklen Haaren und elfenhaften Zügen, in einem goldenen Schlauchtop und Shorts. Die Blonde quetschte sich neben Michael, ohne auf eine Einladung zu warten. Die Elfe verweilte an meiner Seite der Bank und versuchte, zugleich verlockend und gleichgültig zu wirken. Ein titanischer Widerspruch, den sie wie eine schnell schwingende Gitarrensaite verkörperte, die man nur noch verwischt wahrnimmt. Die Rolle, die mir dabei zukam, war offensichtlich. Ich winkte sie heran, bemüht, freundlich und harmlos zu wirken, was wohl nicht recht gelang, doch mir blieb der fragwürdige Trost, dass sie sicher schon viel schlimmeren Typen begegnet war als mir.
    Die Blonde hatte den Arm um Michaels Schultern gelegt und strich ihm übers Haar. »Wenn du das Mädchen nicht magst, können wir ein anderes bestellen«, sagte er.
    Â»Wollen lieber Blonde?«, fragte Michaels Mädchen. »Oder Schwarze? Oder Japanerin?«
    Â»Wie heißt sie?«, fragte ich Michael. »Spricht sie Englisch?«
    Michael – dessen Mädchen gerade sein Ohr küsste, so nass, dass es für keinen von beiden angenehm sein konnte – sagte etwas zu der Elfe, die daraufhin etwas wie »Connie« sagte und sich auf die schmale Brust klopfte.
    Â»Connie?«, wiederholte ich. »Du heißt Connie?«
    Â»Ja«, sagte sie. »Engliss?«
    Â»Ja.«
    Â»Ick spre-cken eng-liss«, artikulierte sie vorsichtig. Ich war erleichtert, dass wir uns wenigstens unterhalten konnten, bis mir einfiel, dass es ja gar nichts gab, worüber wir hätten reden können.
    Â»Vielleicht möchte Connie was trinken«, half Michael mir auf die Sprünge. »Wir geben den Mädchen Champagner aus und sehen uns das Tanzen an. Wir können auch Bier oder Scotch trinken. Der Champagner ist sehr schwach, damit die Mädchen nicht betrunken werden.«
    Ich schenkte Connie ein Glas ein, wohl wissend, dass all das hier fürchterlich teuer werden konnte. Sie legte mir die Hand aufs Knie und lächelte mich an. Wir stießen leicht befangen mit den Gläsern an und tranken. Die perlenden Bläschen kratzten mich in der Kehle. Ich fühlte mich wie gekautes Kaugummi. Connie streichelte mir die Brust, die sich ungefähr so kernig und maskulin anfühlen musste wie eine feuchte Badematte. Michael sagte irgendwas zu ihr.
    Â»Ticket«, wandte sie sich an mich. Umständlich kramte ich die vier Kärtchen heraus, die man uns ausgehändigt hatte und die jetzt

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