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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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sagte sie dann. »Wir sollten ihm zuhören.«

Central Park
    Zack saß auf dem großen Felsen im Leopardengehege unter den Ästen eines toten Baums und spürte, dass etwas nicht stimmte. Dass sich etwas verändert hatte. So wie meteorologische Instrumente den Temperatur- oder Luftdruckwechsel maßen, so spiegelte das Schloss die Stimmung des Meisters wieder. Und das Schloss sagte Zack, dass etwas geschehen würde – er wusste nur nicht, was.
    Das Gewehr lag in seinem Schoß. Er fragte sich, ob er es bald brauchen würde. Dann dachte er an den Schneeleoparden, der hier einmal gelebt hatte. Er vermisste ihn – und zugleich spürte er, dass der Leopard immer noch hier war. In ihm.
    Plötzlich sah er, wie sich etwas am Zaun bewegte. Er hob die Waffe und spähte durch das Zielfernrohr.
    Es war seine Mutter. Zack hatte sie lange genug beobachtet, um zu erkennen, wann sie aufgeregt war. Und jetzt war sie aufgeregt. Sie blieb am Zaun stehen und starrte ihn an. Hinter ihr – wie junge Hunde, die ihrem Besitzer überallhin folgten – erschienen drei Späher.
    Diese blinden Vampire, dachte Zack, waren nun Kellys Kinder. Nicht er. Und er fühlte sich, als wäre nicht Kelly verwandelt, zu einem strigoi gemacht und aus der Welt der Lebenden verstoßen worden, sondern als wäre er es, der aus seiner vertrauten Realität gefallen war. Ja, in den Augen seiner Mutter war er gestorben und spukte nun als Geist in ihrem Haus herum. Für Kelly war Zack der Fremde. Der Vampir.
    Er legte den Finger auf den Abzug des Gewehrs und für einen Moment dachte er daran abzudrücken. Doch der Moment ging vorbei, und Zack sprang von dem Felsen hinunter und verließ das Gehege durch die kleine Tür, durch die früher der Leopard gefüttert worden war.
    Als er Kelly gegenüberstand, wurde ihm endgültig klar, dass etwas vor sich ging. Die Art, wie sie mit den Armen ruderte und die Finger spreizte. Wo kam sie her? Wohin hatte sie der Meister geschickt? Warum all die Aufregung? Sie blickte ihn mit ihren rotglühenden Augen an, drehte sich um und lief mit den Spähern im Schlepptau zum Ausgang.
    Zack wusste, dass er ihr folgen sollte, also schulterte er das Gewehr, und als er den Zoo verließ, sah er eine große Gruppe von Vampiren – ein Regiment jener Legion, die um das Schloss herum versammelt war – auf den Rand des Central Parks zulaufen.
    Ja, irgendetwas würde geschehen. Und der Meister hatte ihn gerufen.

Roosevelt Island
    Vasiliy hatte mit dem Schlepper nördlich des Leuchtturms von Roosevelt Island angelegt und war mit Gus und Quinlan von Bord gegangen. Eph und Nora saßen nun an Deck und beobachteten – wobei sie Creem immer im Auge behielten – den Hubschrauber, der über dem Central Park kreiste.
    »Was geschieht dort?«, fragte Nora und zog die Kapuze ihres Anoraks fest, um sich vor dem Regen zu schützen.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Eph.
    Sie sah ihn an. »Wir werden es schaffen, nicht wahr?«
    »Auch das weiß ich nicht.«
    »Nein, du musst jetzt sagen: Ja, wir schaffen es. Du musst mir Mut machen, Eph.«
    »Ja, wir werden es schaffen«, sagte Eph so sanft wie möglich.
    »Gut.« Nora nickte in Creems Richtung. »Und was ist mit ihm?«
    »Er wird uns zu dem Depot bringen.«
    Der Anführer der Jersey Sapphires gab ein verächtliches Schnauben von sich.
    »Was bleibt ihm anderes übrig?«, ergänzte Eph.
    »Was bleibt uns denn anderes übrig?«, fragte Nora. »Die Universität, die Gerichtsmedizin – der Meister kennt alle unsere Verstecke. Und nun weiß Creem auch über Roosevelt Island Bescheid.«
    »Ja, wir haben keine Optionen mehr. Aber weißt du, eigentlich hatten wir von Anfang an nur zwei Optionen.«
    »Und zwar?«
    »Aufgeben oder kämpfen.«
    »Oder sterben … Das wäre die dritte.«
    Sie sahen, wie der Hubschrauber aufstieg und in nördliche Richtung flog. Sie mussten auf der Hut sein – irgendetwas ging in Manhattan vor sich.
    Dann Stimmen. Eph wandte sich um und sah, wie sich Vasiliy, Gus und Quinlan dem Schiff näherten. Der Blutgeborene hatte etwas im Arm, das wie ein in eine Plane gehülltes Bierfass aussah.
    Gus kam als erster an Bord. »Alles ruhig bei den beiden?«, fragte er Nora.
    Sie nickte – und Eph wurde klar, dass Nora nicht nur auf Creem aufgepasst hatte.
    Dann betrat Quinlan das Schiff, das unter seinem und dem Gewicht des Sprengkopfs leicht schwankte. Er stellte die ukrainische Bombe so mühelos neben der Reling ab, als wäre sie ein Spielzeug.
    »Na, dann wollen wir uns das Baby mal ansehen«,

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