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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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großer Plan, den Meister mit dem gefälschten Buch in eine Falle zu locken, also eine verdammte Finte«, knurrte Gus. »Es gab gar keine Falle.«
    »Doch. Wenn es funktioniert hätte. Ich spielte auf beiden Seiten, wenn du so willst. Ich war verzweifelt.«
    »Wir sind alle verzweifelt, du Arschloch. Aber niemand von uns würde seine eigene verdammte Spezies verraten.«
    Eph kniff die Augen zusammen. »Ich wusste, dass es falsch ist. Und trotzdem …«
    Blitzschnell zog Gus ein Silbermesser aus der Jackentasche und hielt es Eph an die Kehle. »Und trotzdem was?«
    Lass ihn los!
    Plötzlich stand Quinlan neben ihnen – niemand hatte ihn kommen sehen –, legte die Hand auf Gus’ Arm und zog den Mexikaner zur Seite.
    »Warum töten wir ihn nicht einfach, verdammt?«, rief Gus.
    Goodweather hat uns noch etwas anderes zu sagen.
    Eph versuchte auf dem hin und her schwankenden Schlepper die Balance zu halten, während vor ihnen der Leuchtturm von Roosevelt Island in Sicht kam. »Ich weiß, wo die Herkunftsstätte des Meisters ist.«
    »Das ist doch Bullshit«, zischte Gus.
    »Ich habe sie gesehen. Als Creem mich k.o. geschlagen hat, hatte ich einen Traum.«
    »Du hattest einen was ? Einen beschissenen Traum ? Jetzt ist er endgültig durchgeknallt!«
    »Nun, es war wohl eher … eine Offenbarung.«
    »Erst bist du ein Verräter, und jetzt ein verdammter Prophet oder wie?«
    Eph hob die Hände. »Ich weiß, das hört sich völlig verrückt an. Aber ich habe etwas gesehen. Ein Engel ist mir erschienen. Ein Engel mit silbernen Flügeln …«
    »Ach halt doch einfach die Fresse!« Gus stürzte sich auf Eph, aber ehe er sich versehen konnte, hatte ihn Quinlan gepackt und ihm das Messer aus der Hand geschlagen. In hohem Bogen flog es über die Reling und versank im Wasser.
    Lass ihn reden! Quinlan drückte den Mexikaner gegen die Wand der Brücke. Er hat mit sich gerungen. Wie Jakob. Wie jeder große Mann, der jemals auf dieser Welt wandelte. Es ist nicht ihr Glaube, der diese Männer auszeichnet, es ist ihr Zweifel. Und ihre Fähigkeit, diesen Zweifel zu überwinden.
    Sie alle sahen wieder Eph an, der nach den richtigen Worten suchte. »Der Engel … Er hat mir … Er hat mich dorthin gebracht.«
    »Wohin?«, fragte Nora.
    Eph rief sich die Bilder des Traumes in Erinnerung. »Es ist auf einer Insel. Eine von vielen tausend Inseln …«
    »Eine Insel? Wo?«
    »Nicht weit von hier. Aber ich brauche das Buch, um es genau sagen zu können. Ich kann es jetzt lesen.«
    »Ja, klar«, rief Gus. »Bringt ihm das Buch! Oder gebt es doch gleich dem Meister – das läuft ja wohl auf dasselbe raus.«
    Nora sah Eph mit ernster Miene an. »Woher weißt du, dass du es lesen kannst?«
    »Ich … ich weiß es einfach.«
    »Aber warum? Warum hat man dir das alles gezeigt?«
    »Nora, ich glaube, unser Schicksal – auch das der Engel – wird uns nur in Bruchstücken offenbart. Das Occido Lumen ist eine Sammlung von Visionen, die vor langer Zeit auf Tontafeln aufgezeichnet wurden. Und so war es immer: Das, was Gott ausmacht, erreicht uns auf die unwahrscheinlichste Weise – in Träumen, in Visionen, in Omen. Er schickt uns eine Botschaft, aber es ist an uns, sie zu entziffern.«
    »Du erwartest also von uns, dass wir deinen Visionen vertrauen. Nachdem du uns gerade gesagt hast, dass du hinter unserem Rücken mit dem Meister verhandelt hast.«
    »Ich weiß, es ist schwer. Aber ihr müsst mir vertrauen! Ich weiß nicht, warum – aber ich bin fest davon überzeugt, dass ich uns retten kann. Uns alle. Auch Zack. Und dass wir den Meister ein für alle Mal vernichten können.«
    »Du bist doch völlig irre, Mann«, rief Gus . »Vorher warst du nur ein blödes Arschloch, aber jetzt hast du auch noch deinen verdammten Verstand verloren.« Er blickte in die Runde. »Der Doc ist auf einem beschissenen Drogentrip, kapiert ihr das nicht? Oder auf Entzug, was weiß ich. Und wir sollen tun, was er sagt? Weil er geträumt hat? Wenn ihr das macht, dann seid ihr genauso verrückt wie er.«
    Er sagt die Wahrheit. Oder das, was er als Wahrheit erkannt hat.
    Gus starrte Quinlan an. »Und das heißt, er hat recht?«
    »Ich glaube ihm«, ertönte Vasiliys Stimme. »Als wir im Lager waren … das Feuer am Himmel. Und jetzt dieser Traum … Zwischen all dem gibt es eine Verbindung.«
    Nora blickte Eph an, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen. Als wäre er nicht mehr Teil ihrer gemeinsamen Geschichte, sondern einer anderen, einer viel größeren Geschichte. »Ja«,

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