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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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giftig, aber etliche bissen ziemlich fest zu, und die Bakterien in ihrem Maul sorgten dafür, dass sich die Wunde infizierte. Jedenfalls stellte sich heraus, dass Eph, der Stadtjunge, ziemlich gut im Schlangenfangen war. Ein echtes Talent. Ja, einmal fing er sogar zu Hause in der Garageneinfahrt eine Schlange und fühlte sich danach wie ein Held. Doch das alles war Millionen von Jahren her …
    Jetzt kämpfte Eph mit einer untoten Bestie, die vor Hitze geradezu glühte, und spürte, wie seine Kräfte schwanden, seine Muskeln nachgaben. Er stand nicht knietief in einem kalifornischen Fluss oder kam gerade aus dem Minivan, um eine Schlange zu fangen, die sich in die Stadt verirrt hatte. Das hier war etwas völlig anderes!
    Aufgeben …
    Doch seine Schwäche fachte seinen Zorn noch mehr an, und er musste an all das denken, was er verloren hatte – Kelly, Zack, Nora, die Welt –, und er schrie laut auf und zog mit aller Kraft an dem Haken, und die Luftröhre des Vampirs zerriss, und Eph drückte mit der anderen Hand fest zu, und der Kiefer der Kreatur knackte und sprang aus dem Gelenk, und ein Strom aus weißem Blut und Würmern spritzte heraus, und Eph trat einige Schritte zurück – wie ein Boxer, der seinen Gegner auf Distanz halten will.
    Der strigoi bäumte sich auf, taumelte, versuchte sich an der Wand festzuhalten, während das Blut nur so aus ihm heraussprudelte. Eph täuschte einen weiteren Hieb an, und der Vampir zuckte zurück, keuchend, mit einem seltsam pfeifenden Jammern, das beinahe wie der Schrei einer Ente klang. Dann plötzlich wurde die Kreatur ganz starr. Und dann schoss sie blitzschnell aus dem Zimmer.
    Hätte Eph je Zeit und Muße gehabt, eine Liste mit Ratschlägen für den Umgang mit Vampiren zu erstellen, dann wäre folgende Regel ganz sicher ziemlich weit oben gestanden: Wenn ein Vampir flieht, lauf ihm auf keinen Fall nach! Vampire jagten im Rudel, und die Kreaturen hatten diese Kunst in den letzten zwei Jahren geradezu perfektioniert. Wenn sie wegliefen, dann war das entweder ein Ablenkungsmanöver oder der Versuch, einen in die Falle zu locken. Mit seinen telepathischen Kräften hatte sein Gegner längst seine Artgenossen zu Hilfe gerufen.
    Aber sein unbändiger Zorn trieb Eph dazu, wider besseres Wissen zu handeln. Und so hob er die Schwerter auf und rannte dem fliehenden strigoi nach. Den Gang entlang … durch eine Tür mit der Aufschrift TREPPE … zwei Stockwerke nach oben … quer durch den Korridor … und über eine andere Treppe ein weiteres Stockwerk nach oben.
    Dort angekommen sah er den Vampir am Ende des Ganges stehen – und ihm wurde schlagartig klar, dass die Kreatur wollte , dass er sie sah. Schwer atmend blieb er stehen. Sammelte seine Gedanken. Eine Falle? Hier oben? Aber so lange hatte er sich doch nicht im Bellevue Hospital aufgehalten. Nein, der einzige Grund, den der Vampir hatte, ihn zu dieser wilden Jagd zu verleiten, war …
    … dass sie das alles von Anfang an so geplant hatten.
    Verdammt!
    Eph öffnete die Tür zu einem der Krankenzimmer und lief dort zum Fenster. Der ölige, schwarze Regen machte es schwer, auf der Straße unter sich etwas zu erkennen. Er drückte die Stirn gegen das Glas, kniff die Augen zusammen – und sah, dass dunkle Schemen aus den umliegenden Gebäuden auf die Straße strömten. Wie Feuerwehrleute, die auf einen Alarm reagierten, rannten sie auf das Krankenhaus zu.
    Der telepathische Hilferuf war tatsächlich erfolgt. Und er lautete: Dr. Ephraim Goodweather, einer der Anführer des menschlichen Widerstands, ist im Bellevue Hospital. Kommt und schnappt ihn euch!

28th Street
    Nora stand an der Ecke Park Avenue und 28th Street, während der Regen auf ihre Kapuze hämmerte. Ihr war klar, dass sie hier nicht länger bleiben konnten, aber sie musste sich erst vergewissern, dass ihnen niemand folgte – andernfalls hätten sie sich, statt in die U-Bahn zu fliehen, gleich freiwillig stellen können.
    Die Vampire waren überall in der Stadt, also musste sie wie ein ganz normaler Bürger erscheinen, der gerade auf dem Weg zur Arbeit war. Wäre da nicht ihre Mutter …
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst den Vermieter anrufen«, rief Mrs. Martinez in diesem Moment, schlug ihre Kapuze zurück und hielt ihr Gesicht in den Regen.
    »Mama!« Nora zog ihr die Kapuze wieder über den Kopf.
    »Die Dusche ist kaputt.«
    »Sei bitte still!«
    Sie mussten hier weg. Auch wenn die ganze Rennerei mühsam für ihre Mutter war, so hinderte sie sie wenigstens

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