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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Einige Meter entfernt stand das junge Pärchen, das sie denunziert hatte.
    Vermutlich glaubten sie, sie hätten das Richtige getan. Die Gesetze befolgt. Vielleicht waren sie aber auch einfach nur bösartig. Jeder musste seine alten Angehörigen den Vampiren melden – warum sollte es für Nora eine Ausnahme geben?
    Mit einem Zischen öffneten sich die Türen, und die Cops betraten den Waggon. Nora dachte fieberhaft nach. Selbst wenn es ihr gelang, die Cops und dann die Vampire zu töten und aus der Station zu fliehen, müsste sie ihre Mutter hier zurücklassen. Sie war einfach zu langsam für eine Flucht …
    Einer der Cops streckte die Hand aus und zog Mrs. Martinez die Kapuze herunter, so dass man ihr Gesicht sehen konnte.
    Das Gesicht eines alten Menschen.
    »Ladies«, sagte er. »Ich muss Sie bitten, mitzukommen.« Und als Nora keine Anstalten machte, von ihrem Platz aufzustehen, fügte er hinzu: »Sofort!«

Bellevue Hospital
    Eph wich vom Fenster zurück. Wandte den Blick von den Vampiren ab, die unten auf der Straße vor dem Bellevue Hospital zusammenströmten.
    Er hatte es vermasselt!
    Die Schmach brannte wie Säure in seinem Magen. Jetzt war alles verloren …
    Sein Instinkt riet ihm, aufs Dach zu laufen, um Zeit zu gewinnen. Aber das war eine Sackgasse. Der einzige Vorteil, den das Dach bot, war, dass er sich von dort hinunterstürzen konnte. Lieber sterben als sein Dasein als strigoi fristen!
    Die andere Möglichkeit – die Treppe nach unten – bedeutete, sich durch die Vampirhorde zu kämpfen. Und das wäre so, als würde man durch einem Schwarm Killerbienen rennen: Man konnte sicher sein, mindestens einmal gestochen zu werden – und einmal war einmal zuviel.
    Es war also sinnlos, überstürzt loszulaufen. Ebenso sinnlos wie ein theatralischer Selbstmord. Aber Ephraim Goodweather hatte genug Zeit in allen möglichen Kranken häusern verbracht und kannte sich auch hier bestens aus. In dieser Hinsicht war er im Vorteil – er musste ihn sich nur zunutze machen …
    Er eilte den Gang entlang, an den Patientenaufzügen vorbei. Und blieb abrupt vor dem Notschalter stehen. Ja, das war es! Bei einem Stromausfall konnte man eine automatische, gasbetriebene Blockade der Aufzüge im gesamten Stockwerk auslösen. Er zerbrach die Plastikversiegelung der Kontrollapparatur und zog an den Schläuchen, bis er ein Zischen vernahm.
    Dann rannte er ein Stockwerk höher und wiederholte dort die Prozedur. Im Treppenhaus konnte er die Vampire hören, die nach oben stürmten. Kein wildes Schreien – strigoi hatten keine Stimmen –, nur das dumpfe Klatschen nackter Füße auf den Treppenstufen.
    Eph lief so schnell er konnte ein weiteres Stockwerk nach oben. Als er auch hier das Zischen des Gases hörte, drückte er auf den Rufknopf, wartete jedoch nicht, bis die Aufzugskabine kam, sondern rannte den Gang hinunter zu den Personalaufzügen, mit denen die Pfleger früher die Rollwagen und die Patientenbetten transportiert hatten. Dort drückte er ebenfalls auf den Rufknopf. Und wartete.
    Das Adrenalin, das der schiere Überlebenswille und die hektische Rennerei in sein Blut gepumpt hatten, war so berauschend wie ein künstliches Stimulans. Und war es nicht genau das – ein derartiges High –, was er sich von den Medikamenten immer erhofft hatte? In all den Jahren, in all den Kämpfen auf Leben und Tod hatte er die Fähigkeit verloren, wirklich etwas zu empfinden. Zu viele Highs, zu viele Lows.
    Die Aufzugstür öffnete sich, Eph betrat die Kabine und drückte auf »Erdgeschoss«. Während der Aufzug nach unten fuhr, sah er sich um. Ein Plakat wies darauf hin, wie wichtig es war, die Beschwerden der Patienten vertraulich zu behandeln und sich immer die Hände zu waschen. Auf einem anderen sah man ein lächelndes Kind, das einen Lutscher im Mund hatte und mit dem Daumen nach oben deu tete: ALLES OHKAY ! – und darunter die Termine für eine Messe für Kindermedizin, die vor Millionen von Jahren statt gefunden hatte. Auf der Anzeigetafel des Aufzugs leuchtete ein Stockwerk nach dem anderen auf, aber plötzlich – Eph steckte gerade eines der Schwerter in die Tasche – machte es einen Ruck, das Licht ging aus, und die Kabine blieb stehen. Für einen Augenblick schien es, als wäre der schlimmste Alptraum Realität geworden: gefangen in einer Metallschachtel in einem Gebäude voller Vampire. Doch nach einigen Sekunden lief ein weiteres Zittern durch die Kabine, und der Aufzug setzte seinen Weg nach unten fort. Wie bei allem,

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