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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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sie auch Vasiliy erwischt? Hatte der Meister das ganze Widerstandsnest ausgeräuchert?
    In diesem Moment fiel sein Blick auf den Laptop, der aufgeklappt auf dem Tisch lag. Er drückte die Leertaste, und der Bildschirm wurde hell. Die Computer in der Gerichtsmedizin waren zwar mit einem noch immer funktionierenden Server verbunden, aber dem, was nach zwei Jahren Vampirherrschaft vom Internet übrig geblieben war, konnte man nicht trauen: Unbekannte HTML -Adressen waren häufig mit Würmern oder Viren infiziert, so dass viele Betriebssysteme durch schadhafte Software ganz ausgefallen oder nur noch rudimentär zu gebrauchen waren. Mobilfunk gab es praktisch überhaupt nicht mehr, weder für Telefonate noch für Internetverbindungen – warum sollte man für die unteren gesellschaftlichen Klassen ein aufwendiges Kommunikationsnetz aufrechterhalten, wenn sich die Vampire problemlos telepathisch verständigen konnten? Außerdem konnte jegliche Internet-Aktivität von den strigoi überwacht werden; das war Eph und den anderen stets bewusst.
    Die Website, auf die er jetzt blickte – die Nora offenbar besucht hatte und die sie nicht mehr rechtzeitig hatte schließen können –, war eine Art Chatroom für zwei Teilnehmer.
    »NMart« stand ganz offensichtlich für Nora Martinez, »VFet« für Vasiliy Fet. Der ehemalige New Yorker Kammerjäger kämpfte seit der Rattenplage, die dem Aufstand der Vampire vorausgegangen war, an ihrer Seite und hatte sich im Laufe der Zeit als unentbehrlich erwiesen – nicht nur waren seine Methoden zur Ungezieferbeseitigung in der Auseinandersetzung mit den strigoi von großem Nutzen, er kannte sich in der Stadt auch bestens aus. Vor allem unter der Stadt: in den U-Bahn-Schächten und den weit verzweigten Kellergewölben und Geheimgängen. Und so wie Eph war auch Vasiliy ein gelehriger Schüler Abraham Setrakians ge wesen und hatte unter Beweis gestellt, dass er sich, was immer auch geschehen mochte, mit all seiner Kraft den Vampiren entgegenstemmen würde. Gerade befand er sich irgendwo auf dem Atlantik und erfüllte eine wichtige Mission.
    Die virtuelle Unterhaltung hatte offenbar am Vortag begonnen, und es ging darin vor allem um Eph. Doch die Worte, die er las, waren ganz sicher nicht für seine Augen bestimmt.
    NMart: E nicht da – hat Treffen verpasst. Du hast recht: Wir können uns nicht auf ihn verlassen. Jetzt kann ich nur warten.
    VFet: Nein. Zu gefährlich. Immer in Bewegung bleiben. Geh zurück zum Roosvlt.
    NMart: Kann nicht – meine Mutter. Es geht ihr immer schlechter. Wir bleiben noch einen Tag. Ich halte das alles nicht mehr aus. Er bringt uns in Gefahr. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kelly ihn sich schnappt oder er sie zu uns führt.
    VFet: Verstehe dich. Aber wir brauchen ihn. Dürfen ihn nicht verlieren.
    NMart: Er macht, was er will. Wir sind ihm völlig egal.
    VFet: Er ist zu wichtig. Für den Meister. Für uns.
    NMart: Ich weiß. Ich traue ihm eben nicht mehr. Ja, ich weiß gar nicht mehr, wer er ist.
    VFet: Müssen versuchen, ihn auf unserer Seite zu halten. Du besonders. Mach ihm Mut. Er weiß nicht, wo das Buch ist – das ist unsere Versicherung.
    NMart: Er ist wieder in Ks Haus, das spüre ich. Sucht nach Erinnerungen an Z. Jagt seinem Traum nach.
    Und dann:
    NMart: Ich vermisse dich. Wann kommst du zurück?
    VFet: Bin auf dem Heimweg. Vermisse dich auch.
    Eph legte die Waffentasche ab und steckte das Schwert in die Scheide. Dann ließ er sich in einen Bürostuhl fallen. Er starrte auf den Bildschirm, las die Worte, schien dabei Noras Stimme und Vasiliys Brooklyn-Akzent zu hören.
    Vermisse dich auch …
    Er fühlte sich plötzlich seltsam schwerelos – als hätten die Naturgesetze für ihn keine Gültigkeit mehr. Und doch saß er hier, in diesem Stuhl, in diesem Gebäude.
    Er hätte Wut empfinden sollen. Zorn. Eifersucht. Und das tat er auch. Aber es hätte auch irgendeine andere Art von Empfindung sein können. Eph hatte sich schon vor langer Zeit so tief in seinem Elend vergraben, dass es wie eine zweite Haut geworden war – eine Haut so dick wie eine Ritterrüstung.
    Nora? Und Vasiliy? Wie hatte das passieren können? Natürlich: In den vergangenen zwei Jahren hatte er sich immer mehr von Nora zurückgezogen. Aber damit hatte er sie doch schützen wollen!
    Wieder las er die Worte auf dem Bildschirm. Er war also eine »Gefahr«. Für die Gruppe. Für ihren Kampf gegen den Meister. Für Nora … Ein Teil von ihm freute sich für sie – sie hatte jemanden

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