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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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erkennen: eine Grimasse aus Angst und Panik. Als wäre ihm bewusst, dass er nicht gewinnen konnte. Wer waren nur diese Menschen, die sich freiwillig dem Meister untergeordnet hatten?
    Keine Menschen , schoss es Vasiliy durch den Kopf. Das sind keine Menschen, sondern irgendetwas anderes!
    Und dieser Gedanke verlieh ihm die nötige Kraft, um sich auf den Laufsteg zu ziehen. Der Stoneheart-Schütze hatte ihn immer noch nicht bemerkt – also zog Vasiliy das Schwert aus der Scheide und lief einfach los.
    Keine Menschen!
    In diesem Augenblick hörte oder spürte der Mann Vasi liys Schritte. Schwang das MG herum. Feuerte. Aber zu spät: Vasiliy war bereits bei ihm und stieß ihm das Silberschwert in den Bauch.
    »Ihr seid keine Menschen!«, rief der Kammerjäger und zog die Klinge wieder heraus.
    Der Mann – der offenbar noch gar nicht begriffen hatte, wie ihm geschah – fiel auf die Knie und spuckte Blut auf den Lauf seiner rauchenden Waffe.
    Schockiert wich Vasiliy einige Schritte zurück. Das war etwas völlig anderes, als einen Vampir zu töten. Es war, als hätte er seinem Bruder das Schwert in den Bauch gerammt …
    Plötzlich tauchte Bruno hinter dem Mann auf, packte ihn und warf ihn über die Brüstung des Laufstegs. Der Kopf des Mannes zerplatzte auf dem schlammigen Boden der Halle.
    Sekunden später war auch Gus bei ihnen. Der Mexikaner setzte sich an das Maschinengewehr und schwenkte es einmal im Kreis herum, nahm jeden Abschnitt der Halle ins Visier. Dann richtete er den Lauf auf die riesigen Lampen unter dem Dach. »Zur Hölle mit dem ganzen Scheiß hier!«
    Vasiliy hörte Noras Stimme von unten. Sie stand inmitten von Kühen und Schafen, rief ihnen etwas zu, winkte aufgeregt und deutete auf das MG. Er legte die Hand auf Gus’ Schulter. »Nicht. Das Essen hier ist für Menschen.«
    Gus funkelte den Kammerjäger wütend an. Dann schwenkte er die Waffe von den Lampen weg und feuerte eine Salve gegen die Wand. Leere Patronenhülsen regneten vom Laufsteg.
    Nora verließ die Halle als erste. Sie wusste, dass sie nicht mehr lange im Lager bleiben konnten – das spärliche Tageslicht würde bald wieder verschwinden. Also lief sie so schnell zum zweiten Gebäude, dass die anderen kaum hinterher kamen.
    Der quadratische Betonblock war deutlich kleiner als die Farmhalle und von einem hohen Zaun umgeben. Und er strahlte die Düsternis und Trostlosigkeit eines Schlachthofs aus.
    »Dann muss es das wohl sein«, sagte Vasiliy keuchend.
    »Ja«, erwiderte Nora. »Auf der Karte stand ›Sunset‹. Wo die Senioren hinkommen.« Sie konnte ihre Tränen kaum unterdrücken.
    »Himmel!«
    Jetzt war auch Eph bei ihnen. »Wartet hier«, sagte er. »Lasst mich zuerst reingehen.«
    Vasiliy sah Eph an. »Nein, Mann. Wir gehen alle zusammen rein.«
    Der Kammerjäger öffnete das Tor im Zaun gerade so weit, dass sie hindurchschlüpfen konnten, und während er, Nora und Eph das Gebäude durch die Haupttür betraten, liefen die anderen zu einem ebenfalls unverschlossenen Nebeneingang.
    Im Inneren summten Maschinen. Und ein süßer schwerer Geruch lag in der Luft. Ein Geruch wie von Metallmünzen in einer verschwitzten Faust.
    Der Geruch menschlichen Bluts.
    Zu beiden Seiten des dunklen Gangs befanden sich Kammern, nicht größer als Toilettenkabinen. In der Mitte jeder Kammer stand ein Rollstuhl mit aufgerichteter Rückenlehne. Und über jedem Rollstuhl baumelten Schläuche von der Decke, die mit größeren Plastikrohren verbunden waren, mit denen das Blut in große Behälter geleitet wurde. Alles hier war klinisch sauber.
    Weiter vorne war ein Kühlraum, in dem die Blutvorräte verpackt und gelagert wurden. Zweiundvierzig Tage, das wusste Nora, betrug die Haltbarkeitszeit von frischem Blut, aber da die Vampire es ausschließlich als Nahrung verwendeten, verringerte sich diese Zeitspanne womöglich.
    Nora stellte sich vor, wie die alten Menschen hierhergebracht und in die Rollstühle gesetzt wurden. Wie ihnen die Nadel in den Hals gesteckt und das Blut nach oben gepumpt wurde. Wie ihre Augen glasig wurden … und das Leben aus ihnen wich.
    Nein!
    Sie lief weiter, rief nach ihrer Mutter. Keine Antwort. Nur das Echo vibrierte in ihren Ohren.
    Am Ende des Ganges kamen sie in einen großen Raum mit gekachelten Wänden. Der Boden war mit Blutflecken übersät. Menschliche Körper hingen an Haken. Menschliche Haut war wie Tierfelle aufeinander gestapelt.
    Nora würgte, bekam keine Luft. Sie hielt sich an Vasiliys Schulter fest. Barnes,

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