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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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entdecken. Niemand sollte sie je wieder berühren. Nicht vor dem letzten aller Tage.
    In den darauf folgenden Jahrhunderten jedoch sickerten dünne Fäden von Blut aus den verborgenen Gliedmaßen und gebaren sieben Geschöpfe, wie es sie auf Erden noch nicht gegeben hatte. Die Alten. Silber – jenes Element, das dem Blut, das sie getrunken hatten, am ähnlichsten war – mussten sie meiden. Die Sonne – Gottes Antlitz auf Erden am nächsten – war tödlich für sie. Und fließendes Wasser – wie das der Flüsse, zwischen denen Ozryel einst gestanden hatte – konnten sie nicht ohne menschliche Hilfe überqueren.
    Nie sollten sie erfahren, was Liebe ist; sie konnten sich nur vermehren, indem sie töteten. Und würde sich ihre Art eines Tages unbegrenzt ausbreiten – dann würde sie an Hunger zugrunde gehen.

Columbia University
    Quinlan notierte die Hieroglyphen, die die genaue Lage von Ozryels Gliedmaßen beschrieben.
    Die Herkunftsstätten der Alten.
    Sie entsprachen exakt jenen Orten, die der Blutgeborene aufgesucht hatte, um die Asche der Alten zu sammeln. Über den meisten von ihnen hatte man ein Atomkraftwerk errichtet – das dann von der Stoneheart Group sabotiert und zur Explosion gebracht worden war. Der Meister hatte seinen Coup wohl vorbereitet.
    Nur die Lage der siebten Herkunftsstätte, der wichtigsten von allen, war unklar: ein dunkler Fleck auf der Seite, ein undeutlicher Schatten irgendwo im nordöstlichen Atlantik. Daneben zwei lateinische Worte: obscura und aeterna .
    Und ein weiteres merkwürdiges Muster.
    Ein vom Himmel stürzender Stern.
    Der Meister hatte sogar Hubschrauber geschickt. Sie hatten sie vom Auto aus gesehen, als sie nach Manhattan zurückgefahren waren. Sie hatten den Harlem River am Marble Hill überquert, den Wagen in der Nähe von Grant’s Tomb abgestellt und waren dann wie ganz normale Passanten durch den Regen zur Columbia University gegangen.
    Während sich die anderen in das Kellerversteck zurückzogen, ging Gus über die Low Plaza zur Buell Hall und fuhr dort mit dem Speiseaufzug auf das Dach, wo die Brieftaubenkäfige standen.
    Der »New Jersey Express« saß gurrend auf der Vogelstange und pickte nach Körnern.
    »Braver Junge, Harry«, sagte Gus, während er die Nachricht auseinanderfaltete, die ihm die Taube gebracht hatte. Er erkannte sofort Creems Handschrift.
    HEY MEX
    LAGE WIE IMMER MIES. HABEN GANZ SCHÖN HUNGER. KÖNNEN WIR NÄCHSTES MAL DIE TAUBE BRATEN? HABE NACHRICHT ERHALTEN. EINE ZÜND VORRICHTUNG? ABGEFAHREN! GIB KOORDINATEN DURCH – DANN TREFFEN WIR UNS IN DER STADT.
    Gus knüllte den Zettel zusammen, steckte ihn sich in den Mund und aß ihn auf. Dann schrieb er eine Antwort an seinen ehemaligen Rivalen, wobei er die Universität als Treffpunkt angab, aber ihr unterirdisches Quartier nicht erwähnte. Er mochte Creem immer noch nicht, und er traute ihm gerade so weit, wie er spucken konnte, aber der fette Kolumbianer organisierte nun mal den Schwarzmarkt in Jersey – und vielleicht konnte er ihnen ja wirklich helfen.
    Obwohl Nora völlig erschöpft war, konnte sie nicht schlafen. Sie weinte so lange und so stark, dass ihr davon nach einer Weile die Muskeln weh taten. Dann, als sie endlich etwas zur Ruhe kam, strich sie sich mit der Hand über die nackte Kopfhaut und dachte an ihr Leben, das damals in jener Nacht in der Küche aus Tränen geboren wurde. Dieses Leben war nun vorbei. War in Tränen gestorben.
    Sie fühlte sich nervös, innerlich leer und einsam … aber auch wie ein neuer Mensch. Der Alptraum hier in der Stadt war nichts im Vergleich zum Alptraum in den Lagern.
    Vasiliy saß neben ihr auf dem Bett und hörte ihr geduldig zu. Joaquin hatte sich auf einen Stuhl neben der Tür gesetzt, während Eph am anderen Ende des Zimmers mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte.
    Nora war inzwischen klar, dass Eph über sie und Vasiliy Bescheid wusste. Zwar hatte es bisher niemand ausgesprochen, aber es hing zwischen ihnen im Raum wie eine dunkle Wolke. Und all das zusammen – das schreckliche Lager, der Tod ihrer Mutter, Ephs skeptischer Blick – führten dazu, dass die Worte nur so aus ihr heraussprudelten.
    »Es ist wie eine Art Zuchtprogramm. Sie wollen Babys mit Blutgruppe B positiv. Und dafür belohnen sie die Mütter mit reichlich Nahrung und allem möglichen Komfort. Und diese Frauen … sie haben sich damit abgefunden, sich angepasst . Keine Ahnung, warum mich gerade das so schockiert. Vielleicht bin ich auch zu hart zu

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