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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Signalrakete, die die Vampire gezündet hatten. Um Alarm zu schlagen. Oder um die Eindringlinge abzulenken. Aber das Licht verschwand nicht, ja, es wurde sogar noch heller und breitete sich am Himmel aus.
    Und plötzlich geriet der Angriff der Vampire ins Stocken. Etliche der Kreaturen blieben stehen und starrten mit offenen Mündern nach oben.
    Auch Eph gab schließlich seiner Neugier nach. Er trieb das Schwert in einen attackierenden strigoi , dann hob er den Kopf, blickte zum Himmel auf.
    Und sah, wie ein heller Strahl durch die Aschewolken fiel und durch die Dunkelheit brannte wie ein Komet – ein glühender Kopf gefolgt von einem langen Schweif. Eine Träne aus Feuer in der ewigen Nacht.
    Hatte ein Satellit – oder etwas noch Größeres – nach all den Jahren seine Umlaufbahn verlassen? War er in die Erdatmosphäre eingetaucht und dort zu einer Flammenkugel geworden?
    Die Säule aus Licht riss das Lager blitzartig aus der Dunkelheit und enthüllte all seine Banalität: die graue Mauer, die geduckten Gebäude, der schlammige Boden. Die Vampire wichen zurück. Sie hatten die roten Augen auf das Geschehen am Himmel gerichtet und stolperten quietschend übereinander – ganz im Gegensatz zu ihren sonst so koordinierten Bewegungen. Sie haben Angst , erkannte Eph. Aber wovor? Auch Quinlan war von dem Spektakel über ihnen wie gelähmt.
    Und dann rissen die Wolken auf, und Tageslicht brach hindurch wie der Finger Gottes und legte seinen hellen Schein über das Lager. Und die strigoi kreischten und liefen in alle Richtungen und krümmten sich und fingen Feuer.
    Schließlich leuchtete der Komet oder der Satellit oder was auch immer grell auf – und die Flamme verzehrte sich selbst. Für kurze Zeit blieb noch ein langer Streifen am Himmel, bis auch er im Tageslicht verwehte.
    Natürlich war die Sonne weiterhin hinter den Wolken verborgen, aber die Strahlen, die durch den Kokon aus Asche und Abgasen fielen, reichten aus, um die Vampire für einige Stunden unter die Erde zu scheuchen. Und das waren die Stunden der Menschen.
    Eph steckte das Schwert in die Scheide, rieb sich die Augen und sah, wie Vasiliy, Gus, Joaquin und einer der Lagerinsassen auf ihn zukamen. Und trotz des kahlrasierten Kopfes und des schäbigen Overalls erkannte er Nora sofort. Dutzende widersprüchliche Gefühle wallten in ihm auf, aber dafür war jetzt nicht die richtige Zeit – er hatte andere Sorgen.
    Wir sehen uns in der Universität , erklang Quinlans Stimme in Ephs Kopf. Viel Glück! Mit einem mächtigen Satz sprang der Blutgeborene über den Zaun und verschwand im Schatten; offenbar war die UV -Strahlung auch für ihn zu viel.
    Gus bemerkte, dass Bruno die Hand gegen den Hals presste, und ging zu ihm. » Qué pasó, vato? «
    »Mich hat’s erwischt, Mann«, erwiderte der Gangbanger und spuckte aus. Seine Körperhaltung war seltsam verkrümmt, als hätten die Blutwürmer bereits das Kommando übernommen.
    Schockiert streckte Gus die Hand aus, drückte Brunos Kopf nach unten und inspizierte die Wunde am Hals seines Freundes. Dann legte er die Arme um ihn. »Scheiße, Mann! Verdammte Scheiße!«
    »Der Motherfucker hatte doch nur Glück. Eine Sekunde später, und ich hätte …« Bruno verstummte.
    Sie alle verstummten. Gus ließ seinen Freund los und machte einige Schritte zurück. Er wusste nicht, was er tun sollte. Keiner von ihnen wusste es.
    Plötzlich hob Joaquin sein Schwert zum Himmel und rief: »Dieser beschissene Ort hier ist die Hölle auf Erden! Aber ich schwöre, dass ich in Brunos Namen jeden einzelnen von diesen verdammten Blutsaugern töten werde!«
    Gus wandte sich Eph zu; die Augen des Mexikaners funkelten vor Zorn. »Wie konnte das nur passieren, Mann? Ihr solltet doch zusammenbleiben.«
    Vasiliy trat zwischen Gus und Eph. »Es ist nicht seine Schuld.«
    »Und woher willst du das wissen? Du warst nicht dabei.« Gus wandte sich Bruno zu. »Sag mir, dass es seine Schuld war. Und ich bringe ihn um. Sofort.«
    Aber Bruno hatte ihm gar nicht zugehört – der infizierte Gangbanger tastete panisch die Haut an seinen Armen ab, hielt nach Blutwürmern Ausschau.
    »Die Vampire sind schuld, Gus, niemand sonst«, sagte Vasiliy. »Konzentrier dich auf deine Aufgabe.«
    »Oh, ich bin ganz konzentriert.« Gus deutete mit der Spitze seines Schwerts auf Eph. »So konzentriert wie ein beschissener Laserstrahl. Ich bin der silberne Ninja.«
    Eph überlegte kurz, ob er etwas entgegnen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Ihm war klar,

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