Die Nacht Der Jaegerin
schenk sie dir.
«Er hätte den Hof haben können», sagte Jeremy. «
The Nant.
Alles.»
«Dacre?»
Merrily dachte an Gomers Worte.
Mary Morson könnt gut bei ihm angeläutet haben, um ihm brühwarm zu erzählen, dasser nicht der einzige Fisch is, der in Natalies Fluss rumschwimmt.
Merrily sah zu dem Foto auf der Anrichte hinüber. Zwei blonde Kinder in T-Shirts und Shorts, die ins grelle Sonnenlicht blinzelten. Sie standen nebeneinander, berührten sich nicht. Das Mädchen war ein bisschen größer als der Junge.
War das
Dacre
?
Dacre und seine Cousine in einem Wohnmobil auf den Stanner Rocks?
«Er hätt alles haben können, wenn er
sie
in Ruhe gelassen hätte.»
Jeremy wandte den Kopf ab und starrte ins Feuer.
34 Metzgerschürze
Jane blieb stehen, wo sie war. Sie durfte jetzt keinen Rückzieher machen. Wütend kam Ben einen Schritt auf sie zu, drehte dann jedoch abrupt ab und folgte Beth Pollen durch das schmiedeeiserne Tor am Ende des Parkplatzes in die Dunkelheit.
Mistkerl.
Jane verharrte einen Moment, spürte die Kälte im Gesicht, und dann, nach einem tiefen Atemzug, ging sie den beiden nach.
Ich kündige.
So einfach war das.
Sie war schon fast am Tor, als sie Ben an dem Zaunpfahl entdeckte, an dem Nathan gelehnt hatte. Er war allein. Beth Pollen musste vorausgegangen sein. Jane sah weiter vorn das Licht einer Taschenlampe.
Sie blieb stehen, wollte ihm nicht zu nahe kommen. Die Kamera hielt sie fest umklammert. Womöglich würde sie damit auf ihn einschlagen müssen.
«Jane ...» Wahrscheinlich redete er jetzt nur so ruhig und leise, damit Beth Pollen ihn nicht hörte. «Jane, ganz gleich, was du gerade gesagt hast, vergessen wir es. Und obwohl ...»
«Ich habe gesagt, ich kün...»
Ben hob die Hand. «Und obwohl ich weiß, dass du das Feuer als Erste entdeckt hast, muss ich betonen, dass ich den Weg dort rauf
kenne
und dass er ziemlich gefährlich sein kann. Außerdem weht Benzingeruch herunter, also war es vermutlich Brandstiftung ... Ich will nur, dass niemand in Gefahr gerät.»
«Glauben Sie, da oben ist jemand?»
«Du wirst bestimmt nichts verpassen. Wahrscheinlich haben bloß ein paar Jugendliche Dummheiten gemacht.»
«Und wieso haben Sie nichts dagegen, dass Mrs. Pollen raufgeht?»
«Sie geht nicht rauf. Sie hilft mir nur, im Dunkeln den Weg zu finden, und wartet sicherheitshalber ein Stück unter dem Gipfel mit ihrem Handy. Aber bei dir kann ich mich nicht darauf verlassen, dass du irgendwo stehen bleibst und abwartest.»
«Ich glaube, Sie wissen genau, was los ist, oder?», sagte Jane. «Sie wissen, was dort oben vorgeht.»
«Versuch nicht, die Oberschlaue zu spielen, Jane.»
«... warum es auf den Felsen brennt.»
«Und ...» Sie hörte ihm an, dass er mit seiner Geduld am Ende war. «... versuch nicht, dich mit mir zu streiten, klar?»
«Oder es passiert was? Und was? Wollen Sie mich schlagen?» Sie wusste, dass sie zu weit gegangen war, aber nun gab es kein Zurück mehr. «Ist das hier nicht die perfekte Stelle für so etwas? Hier haben Sie ja auch Nathan fertiggemacht. Und hier hat Hattie Chancery ihrem Mann den Schädel eingeschlagen.»
Sie hörte seine Lederhandschuhe knatschen, als er die Fäuste ballte, und bekam Angst. Sie sah sich nach dem Licht von Beth Pollens Taschenlampe um: Es war nicht mehr zu sehen. Sie ging rückwärts auf das Tor zu und tastete nach der Klinke, als Ben eine Bewegung machte.
Sie unterdrückte einen Schrei.
Doch Ben drehte sich einfach nur wortlos um und ging weiter, allerdings schneller als zuvor, er rannte beinahe über den knirschenden Schnee. Bald war er zwischen den dunklen Bäumen verschwunden.
Jane wusste, dass sie ins Hotel zurückgehen sollte. Aber sie
konnte
an diesem Abend nicht einfach aufgeben. Also suchte sie seine Fußspuren im Schnee und folgte ihnen. Die unabhängige, arbeitslose Frau in der Grenzregion.
Gerade als Lol Merrilys Schlafzimmer betrat, begann das Telefon auf dem Nachttisch zu klingeln. Er knipste die Nachttischlampe an und nahm ab.
Die schleppende, tiefe Stimme des Anrufers erinnerte Lol an schwere, dunkle Komposterde. «Ich möchte mit Mrs. Watkins sprechen. Ich weiß, dass es spät ist.»
«Sie ist nicht da.» Lol setzte sich auf die Bettkante. «Tut mir leid.»
«Schätze, mir würde es auch leidtun, wenn ich bei ihr im Haus wäre, und sie wäre nicht da.» Der Anrufer lachte in sich hinein. «Also, Sie müssen der Musiker sein, der gern viel mehr Zeit mit der reizenden Merrilee
Weitere Kostenlose Bücher