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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Mr. Dacre erzählt, er hätte ... gewisse Rechte an
The Nant.
»
    Jeremy schüttelte den Kopf so heftig, dass es ihm wehtun musste.
    «Nein?»
    «Fand bloß schon immer, dass der Hof ihm gehören
sollte
, weil er das restliche Tal auch hat.»
    «Angeblich hat er angefangen zu drohen. Hat bewaffnete Männer angeheuert, sagt Gomer.»
    «Der hat Angst.»
    «Wovor hat er denn Angst?»
    «Er fürchtet sich vor dem, was sie übernommen haben. Seine Familie. Was ihnen gegeben wurde.»
    «Den Chancerys? Ihr Vater war Pächter bei den Chancerys, oder?»
    Er nickte. Merrily fragte sich, ob Gomer und Danny hinter der geschlossenen Küchentür mithörten.
    «Was glaubten die Chancerys denn, was ihnen gegeben wurde?»
    Jeremy sah sie mit einem Blick an, der sagte:
Muss ich darauf antworten?
    Merrily glaubte ohnehin zu wissen, worum es ging. Um Tradition, um Verwurzelung. Gomer hatte ihr erzählt, auf welche Art die Chancerys versucht hatten, sich in das kulturelle Erbe der Grenzregion einzukaufen. Das war nicht gerade die stabilste Basis, wenn man eine Dynastie gründen wollte.
    Jeremy sagte: «Sie haben Nat wohl nicht gesehen, oder?»
    «Wir sind direkt von Ledwardine gekommen. Ich war noch nicht auf Stanner.»
    «Da ist sie nicht.»
    «Wo ist sie denn?»
    Er antwortete nicht. Er schaute auf seine Knie, zwischen die Flag seinen Kopf gezwängt hatte. Jeremy legte dem Hund die Hände auf den Kopf, als wolle er ihn segnen. Merrily ließ das Schweigen mindestens eine halbe Minute währen, bevor sie erneut versuchte, sich dem Geheimnis um Natalie Craven zu nähern.
    «Die Leute reden viel. Sie tratschen gern, wenn jemand Neues auftaucht.»
    Er sagte nichts dazu.
    «Sie sind nur neugierig. Sie wissen nicht, welchen Schaden sie anrichten können, wenn sie alles verdrehen.»
    «Nein.» Jeremy sah auf.
    «Und wenn Ihre Freunde die Wahrheit auch nicht kennen, können sie Ihnen nicht helfen. Dann können sie dem Gerede kein Ende machen.»
    «Nein.»
    «Wo ist sie jetzt, Jeremy?»
    Jeremy rutschte ein Stück herum, damit er den Hund kraulen konnte. Die Stille auf der anderen Seite der Tür war so angespannt wie ein Ballon kurz vor dem Platzen.
    «Sie ist meine Verpächterin», sagte Jeremy.
    Die Türklinke quietschte leise, als hätte sie gerade jemand losgelassen.
    «
Sie
ist die Besitzerin von
The Nant
? Natalie?»
    Er nickte. «Ihr Name ist nicht Natalie ... war es jedenfalls nicht.»
    «Also ist sie ...»
    «Paulas Tochter. Brigid. Paula hat
The Nant
von ihrer Mutter geerbt.»
    «Hattie.»
    Jeremy nickte.
    «Also ist Paula mittlerweile verstorben.»
    «Ja. Schon lange.»
    «Und Natalie ist zurückgekommen, um ... ihr Erbe einzufordern?»
    «Und vielleicht um ein paar ... Sachen herauszufinden.»
    Merrily dachte daran, dass sowohl Gomer als auch Jane gesagt hatten, was für ein ungleiches Paar Jeremy und Natalie abgaben. Vielleicht waren sie ja überhaupt kein Paar. War einer von ihnen vielleicht eher so eine Art Untermieter?
    «Paula ...» Jeremy sah Merrily an. «Das wissen nicht viele Leute, aber Paula war krank, verstehen Sie? Sie war als Kind schon krank. Im Kopf. Als Hattie und Robert gestorben sind, war sie noch klein, acht oder neun, und Margery war erst drei. Zwischen den beiden Kindern hat es nie zum Besten gestanden, also hat Hatties Onkel, der hierhergekommen ist, um alles zu regeln ...»
    «Wie meinen Sie das, dass es zwischen ihnen nie zum Besten gestanden hat?»
    «Oh. Na ja, es hieß immer, Paula wäre ständig eifersüchtig auf Margery gewesen, und als sie ... Na ja, es gab da so einen Vorfall, als ... Ich glaube, Paula hat versucht, ihre Schwester in der Badewanne zu ertränken, als sie noch ganz klein waren.»
    «Gott.»
    «Na ja, und verstehen Sie, Robert hatte oben im Norden eine Schwester, und sie haben Paula zu sich genommen. Sie haben Stanner verkauft, das Land aufgeteilt, und Paula hat das einzige Haus bekommen, das noch übrig war, und das war
The Nant.
Und das haben sie zusammen mit dem dazugehörenden Land meinem Vater verpachtet. Paula bekam die Pacht überwiesen. Auf ein Treuhandkonto. Aber Paula ... mit der stimmte was nicht. Ist schon früh ins Heim gekommen. Sie dachten, sonst wäre es zu gefährlich. Hat bei der Familie der Tante, bei der sie wohnte, im Haus mal Feuer gelegt.»
    «Oh.» Das klang nicht gut.
    «Margery ist von den Dacres adoptiert worden, und sie hatte ein paar hundert Morgen Land und Geld, und als sie erwachsen war, hat sie den jungen Dacre geheiratet, Richard. Damit alles in

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