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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Pollen geklammert hatte, als der Fuchs oder Dachs vorbeigerannt war.
    «Aber zuerst möchte ich ein paar Dinge klarstellen. Alles, um genau zu sein.»
    Jane starrte Mrs. Pollen an, die immer noch ihren Schafsfellmantel über einem hellblauen Pullover und Jeans trug.
    «Um damit anzufangen ...» Mrs. Pollen wandte sich an Amber. «Dass die
Baker Street League
ihre Konferenz abgesagt hat, lag ausschließlich an mir. Neil Kennedy hielt es zuerst sogar für äußerst amüsant, dass Ihr Mann die zweifelhafte Legende um Conan Doyle und den Hund von Hergest benutzen wollte, um sein Geschäft zu beleben.»
    Amber stellte den Becher ab. «Was sagen Sie da?»
    «Ich habe mich während des Krimiwochenendes lange mit Neil Kennedy unterhalten. Ich habe ihm erklärt, dass Ben Foley genügend Beweise zu haben glaubte, um zu belegen, dass Conan Doyles Inspirationsquelle für den
Hund von Baskerville
hier und nicht in Devon gelegen hat. Ich habe ihm auch gesagt, dass Mr. Foley als ehemaliger Fernsehproduzent sicher darauf aus ist, die
Baker Street League
für seine Medienkampagne einzuspannen. Und ich habe ihm noch andere Sachen erzählt, die Dr. Kennedy nicht sehr ... erfreulich fand. Aber das haben Sie bestimmt längst herausgefunden.»
    Amber stellte den Herd ab. «Am besten nehmen Sie Platz.»
    «Danke.» Beth Pollen nahm einen Stuhl, und Amber zog zwei weitere zu der Kücheninsel heran.
    «Also haben Sie Ben absichtlich das Geschäft verdorben.»
    «Ja.»
    Amber sagte: «Das verstehe ich nicht. Dr. Kennedy und Sie wussten doch schon, dass es einen Beweis für Doyles Besuch auf Stanner Hall gab. Sie selbst haben doch das Dokument erwähnt ... das Sie im Archiv der
Baker Street League
gefunden haben.»
    «Dieses Dokument existiert überhaupt nicht, Mrs. Foley. Soweit ich weiß, gibt es keinen einzigen Beweis dafür, dass Conan Doyle jemals auf Stanner Hall oder auch nur hier in der Gegend war. Es mag zwar sein – und die Namensübereinstimmungen legen es tatsächlich nahe –, aber beweisen lässt es sich nicht.»
    Jane war fassungslos. Sie ließ Amber die Frage stellen.
    «Aber warum? Warum wollten Sie uns das antun?»
    Beth Pollen seufzte. «Weil Stanner, wenn es, wie Mr. Foley vorhatte, zu einem regelmäßigen Tagungsort der
Baker Street League
geworden wäre, für die
White Company
nicht mehr zur Verfügung gestanden hätte. Was ich über die Feindseligkeit zwischen den beiden Vereinen gesagt habe, war nicht erfunden. Als Mitglied beider Vereine habe ich damit über die Jahre sehr unerfreuliche Erfahrungen gemacht. Natürlich ist die
League
viel angesehener, größer und einflussreicher, aber ich wollte, dass die
White Company
hierherkommt. Weil ich Alistair Hardy hierhaben wollte. Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten.»
    «Wir verstehen nicht, was Sie damit sagen wollen», sagte Jane.
    Mrs. Pollen seufzte erneut. «Wir mussten auch die
White Company
hintergehen. Ich bezweifle, dass wir die Vereinsmitglieder hätten überzeugen können, wenn wir ihnen nicht erzählt hätten, dass es Beweise für Conan Doyles Anwesenheit hier gab. Alistair Hardys Honorare sind ... beträchtlich. Er macht es nur umsonst, weil es die Filmreportage gibt und er ins Fernsehen kommt.»
    Jane hielt es nicht mehr aus. «Ich muss hier raus! Jeder, der einen Fuß in dieses Haus setzt, lügt nur noch!»
    Amber sagte: «Mrs. Pollen, Sie sagten ‹wir›.»
    «Ja», sagte Beth Pollen. «Es gibt noch jemanden.»
    Es gibt noch jemanden.
Der Satz schien von den Wänden widerzuhallen.
    Natalie. Es passte alles zusammen, oder? Als die
Baker Street League
ihre Konferenz abgesagt hatte, war es Nat gewesen, die sofort für Ersatz gesorgt und die Situation gerettet hatte. Okay, es war nur eine durchgeknallte Spiritistentruppe, aber immer noch besser als gar nichts. Und wie Beth Pollen genau im richtigen Moment in der Kirche aufgetaucht war, um Antony Largo zu beeindrucken. Das alles war genau geplant gewesen.
    «Darauf wollte ich gerade kommen», sagte Mrs. Pollen.
    «Brigid?», sagte Jane.
    «Dann weißt du es ja doch», sagte Mrs. Pollen.
     
    Dexter hatte seine teure Motorradjacke ausgezogen. Darunter trug er ein Jeanshemd mit Epauletten. Er stand mitten im Raum.
    «Du hast also gar nichts geklaut?»
    Vermutlich hatte er Lol als den Mann erkannt, den er durch das Fenster der Spülküche gesehen hatte. Aber er wusste nicht, woher Lol
ihn
kannte, deshalb zog er diese Einbrecher-auf-frischer-Tat-ertappt-Nummer ab.
    Lol hatte ihm schon erzählt,

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