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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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«Das kann einem auch Angst machen.»
    «Unter anderem.»
    «Sie sind also als Besitzerin von
The Nant
hierhergekommen?»
    «Wie ich sehe, sind Sie über mich informiert, umgekehrt ist es genauso. Nein, ein Anwalt und ein Steuerberater kümmern sich um
The Nant.
Ich bin gekommen, weil etwas passiert war. Eigentlich waren sogar zwei Dinge passiert. Erstens, wie gesagt, die Sache mit dem Kuli, den Clancy einem anderen Kind ins Auge gerammt hat. Und zweitens hat mein Vater mir vor seinem Tod noch etwas erzählt, was er mir schon vor Jahren hätte erzählen sollen. Er hat mir von Hattie erzählt und davon, was bei dem großen Haus passiert ist, das Jeremy und ich während meiner Ferien zwischen den Kiefern hindurch gesehen haben.»
    «Wusste Ihre Mutter über Hattie Bescheid?»
    «Sie hatte Hattie schon früh aus ihrer Lebensgeschichte verbannt, aber Hattie ist trotzdem durchgekommen – oder irgendetwas Anderes. Bei meiner Mutter wurde Schizophrenie diagnostiziert. Und mein Vater war Krankenpfleger und dachte, er käme damit klar.»
    «Und Sie wussten wirklich nichts von der Geschichte, bis ...»
    «Mein Dad wusste ja selbst nichts davon, bis er mich hierherbrachte, damit ich
The Nant
kennenlerne. Da hat ihm Eddie Berrows von der Sache erzählt.»
    Merrily sagte: «Clancy ... das mit dem Kuli ... war es das einzige Mal?»
    «Das hoffe ich. Hören Sie, ich halte von dem ganzen Psycho-Quatsch zwar nicht viel, aber da gab es jemanden ... Es war der Kaplan im offenen Vollzug. Er hieß Chas. Wir haben uns ziemlich gut verstanden, waren beinahe so etwas wie Freunde. Im letzten Jahr meiner Haft durfte ich an den Wochenenden raus, und die habe ich bei ihm, seiner Frau und seinen Kindern verbracht. Er war überhaupt nicht überheblich, und er hatte auch so seine Probleme. Und dauernd hat er zu mir gesagt: ‹Sie brauchen einen besseren Geistlichen als mich.›»
    «Was meinte er denn mit ...?» Rauch zog vom Kamin ins Zimmer wie Drachenatem und brachte Merrily zum Husten.
    «Er meinte einen Pfarrer für spirituelle Grenzfragen, aber ich habe ihn regelmäßig abgewürgt, wenn er davon anfing. Nach der Haft standen wir weiter in Kontakt, und er muss von Ellie Maylord von der Sache mit dem Kuli erfahren haben, denn er rief mich danach an. Ich hatte inzwischen mit meinem Vater gesprochen und habe Chas von Hattie erzählt und von meiner Idee, hierherzukommen, um festzustellen, was an dieser Geschichte dran war. Da ist er ziemlich still geworden. Am nächsten Abend hat er wieder angerufen und gesagt: ‹Ich gebe Ihnen den Namen von jemandem, der Ihnen helfen kann.› Und dieser Name lautete
Hochwürden Merrily Watkins.
Er sagte, er kennt Sie und würde mit Ihnen sprechen, wenn ich wollte. Aber ich habe ihm gesagt, er soll sich raushalten.»
    «Wie lautet sein vollständiger Name?»
    «Von Chas? Charles Headland. Hochwürden. Erinnern Sie sich an ihn?»
    Merrily ließ sich auf dem Sofa zurücksinken. «Ich war mit ihm in einem Kurs – einem Exorzistenkurs. Dort sollten wir lernen, mit paranormalen Phänomenen umzugehen und bekamen erklärt, wohin man das Weihwasser spritzen soll. Wo ist er jetzt?»
    «Er ist ausgestiegen. Er arbeitet nicht mal mehr als Pfarrer. Er hatte einen Nervenzusammenbruch.»
    «Das wusste ich nicht.» Das kam vor. Vor allem bei Geistlichen, die mit spirituellen Grenzfragen zu tun hatten.
    «Er hat mir alle möglichen Informationen über Sie gefaxt, unter anderem habe ich so erfahren, dass Sie eine Tochter in Clancys Alter haben, die in die Moorfield High School geht. Das war das Einzige, mit dem ich etwas anfangen konnte. Ich wollte nicht, dass Clancy in Kington zur Schule geht, falls ... na ja, ich bin eben misstrauisch und wollte nicht, dass bekannt wird, wer ich bin. Also habe ich Clancy in die Moorfield geschickt. Und ich habe ihr gesagt, sie könnte ja mal sehen, ob sie eine gewisse Jane Watkins kennenlernt, die hätte nämlich Chas erwähnt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie sich mehr oder weniger als Stalkerin betätigen würde.»
    Merrily richtete sich auf.
    Brigid lächelte kläglich. «Sie hat ein Talent dafür, sich einsam und verletzlich zu geben.»
    Merrily erinnerte sich an Janes Erzählungen von dem neuen Mädchen an der Schule, das einsam und allein herumhing. Und dass sie zwar keine Gemeinsamkeiten hätten, Clancy ihr aber unheimlich leidtue und deshalb ...
    Merrily begann sich etwas unbehaglich zu fühlen.
    «Ich war diejenige, die den Foleys vorgeschlagen hat, Jane den Job

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