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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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anzubieten. Ich dachte, dann fühlt sich Jane vielleicht nicht zu genervt von Clancy. Außerdem hat Amber ständig angeboten, Clancy ein bisschen was zu bezahlen, wenn sie hier und da aushilft, aber
ich
wollte Clancy nicht zu viel hier haben. Ich vermute, während ich auf der Suche nach Hattie Chancery war, wollte ich Hattie keine Gelegenheit geben, Clancy zu finden ... falls das irgendeinen Sinn ergibt.»
    Merrily nickte und zündete sich eine Zigarette an.
    «Dann habe ich eine Frau namens Beth Pollen kennengelernt, die durch den überraschenden Tod ihres Mannes zum Spiritismus gekommen ist. Sie war an Stanner interessiert, weil ihr Mann darüber gearbeitet hatte, und sie war ... in Ordnung. Ein Mensch, dem ich vertrauen konnte. Also habe ich ihr vertraut. Beth wurde die erste Person nach der Haft, der ich erzählt habe, wer ich bin und was ich getan habe. Und sie sagte, wenn ich ein Problem hätte, das mit meinen Vorfahren zu tun hat – einem Fluch, falls Sie das ernst nehmen können –, dann sollten wir so viele Informationen wie möglich sammeln. Wir haben eine Menge Dinge über die Chancerys und Hattie herausgefunden. Wir sind weit in die Vergangenheit zurückgegangen ... bis zu Ellen Gethin, der Frau von Black Vaughan, die den Mörder ihres Bruders kaltblütig umgebracht hat ...»
    Die Tür zum Salon öffnete sich einen Spalt, und dann kam Alma, die Polizistin, herein. «Ist alles in Ordnung?»
    «Danke», sagte Merrily. Alma ging wieder hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    «Ich wollte Sie aber immer noch nicht hinzuziehen», sagte Brigid. «Ich wollte keinen idiotischen Exorzismus durchführen lassen – und schon gar nicht, nachdem wir herausgefunden hatten, was für ein irres Ding die Chancerys durchgezogen hatten, ganz gleich, ob Conan Doyle nun dabei war oder nicht. Ich wollte keine Zuflucht im Aberglauben suchen, wenn es eine andere Art gab ... Ach, ich weiß auch nicht, was ich wollte.»
    Jeremy? Wollten Sie Jeremy?
    Merrily sprach die Frage nicht aus, die ihr auf den Lippen lag. Sie hatte registriert, dass Brigid Jeremy nur flüchtig erwähnt hatte.
    Brigid hatte sehr ausdrucksvolle Augen und ein paar Fältchen in den Augenwinkeln. Sie sprach, als säße sie schon wieder hinter Gittern.
    «Ich vermute, Sie haben ein sehr großes Pfarrhaus in Ledwardine. Da gibt es doch bestimmt mindestens sieben Schlafzimmer.»
    «So ungefähr.»
    «Und außer Jane und Ihnen wohnt niemand dort?»
    «Mmm.»
    «Ich möchte nicht drum herumreden. Hätten Sie Platz für Clancy?»
    «Wie bitte?»
    «Das war es, was ich Sie eigentlich fragen wollte. Wenn ich wieder weg bin, kann Clancy dann bei Ihnen leben?»
    «Ich ...»
    «Jane hat Clancy alles Mögliche über Sie und Ihre Situation erzählt.» Brigid sprach jetzt sehr schnell. «Jane hat ihr von dem riesigen Pfarrhaus erzählt und von Lol und auch davon, dass Sie eine Verfechterin der Kirche als Zufluchtsort sind und dass Sie Schuldgefühle wegen all der leerstehenden Zimmer in dem Pfarrhaus haben und ... Sehen Sie, es tut mir leid, Ihnen das zuzumuten, Merrily, aber welche andere Möglichkeit hätte ich denn?»
    «Brigid, das ist ...»
    «Natalie. Ich bin Natalie. Im Moment bin ich Natalie.»
    «Das ist eine große Entscheidung.»
    «Es könnte die größte Entscheidung Ihres Lebens werden. Ich meine ... für mich ist es zu spät. Und ja, es geht mir überhaupt nicht gut damit, jemandem so eine Verantwortung aufzuladen. Aber was passiert, wenn Clancy in ein Heim kommt? Was ist, wenn dort jemand verletzt wird oder wenn jemand stirbt? Los, sagen Sie mir, dass ich mich lächerlich mache, dass das abergläubisch ist. Sagen Sie mir aus Ihrer weitreichenden Erfahrung als Pfarrerin für spirituelle Grenzfragen, dass ich mich von unnötigen, irrationalen Ängsten quälen lasse.»
    «Nein. Das tun Sie nicht.»
    «Sie muss ja nicht ununterbrochen bei Ihnen sein. Ich weiß, dass Jane Clancy langweilig findet, und das wird sich vielleicht nicht ändern. Ich dachte auch an Danny und Greta. Sie haben keine Kinder ... Ich dachte, vielleicht könnten sie Clancy ab und zu nehmen.»
    «Sind Sie deshalb heute Abend mit ihr zu Greta gegangen?»
    «Es war eine Gelegenheit. Ich wusste natürlich nicht, wie sich der heutige Abend entwickeln wird. Das war nicht geplant, Merrily, das war keine kaltblütige Tat. Und was ich auch noch sagen wollte: Geld ist kein Problem. Ich weiß, wie lächerlich wenig Geistliche verdienen, und ich kann Ihnen zehntausend im Jahr zahlen,

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