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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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die regen sich ziemlich auf. Du solltest mal den Brief von diesem Dr. Kennedy lesen. Der gehört zur
Baker Street League
und hetzt alle möglichen Leute gegen mich auf.»
    «Du machst dir also Feinde. Willst du das wirklich?»
    «Das alles ist mir unheimlich wichtig geworden. Und dabei geht es nicht nur ums Geld oder um Werbung für das Hotel. Es geht darum, im Grenzland zu bestehen, wo schon so viele andere gescheitert sind. Jane weiß bestimmt, was ich meine. Die Leute schaffen es hier nicht, weil sie keine Verbindung zur Vergangenheit der Region aufnehmen. Sie
verstehen
diese Gegend nicht.»
    Er stand neben Thomas Vaughan und fügte effektvoll hinzu: «Dann mache ich mir eben Feinde. Mir und Thomas und Ellen. Es kommt mir nämlich irgendwie so vor, als wären wir jetzt eine Art Team.»
    Nach dieser theatralischen Erklärung breitete sich Stille in der Seitenkapelle aus. Genau, wie Ben es gewollt hatte.
    Was er nicht gewollt hatte, war, dass diese Stille von langsamem Applaus unterbrochen wurde, vom trägen Klatschen zweier Hände.
    Und das war in dieser Atmosphäre so gruselig, dass Jane sich nur wie in Zeitlupe traute, einen Blick über die Schulter zu werfen.

9  Frag Arthur
     
    Sie war überhaupt nicht unheimlich. Sie trug einen abgewetzten Schafsfellmantel, ein gelbes Kopftuch und Wildlederhandschuhe. Jane erkannte sie erst, als sie das Kopftuch abnahm.
    «Bravo, Mr. Foley!» Sie fuhr sich durchs Haar. «Unglaublich, was das für eine Odyssee war, hierherzukommen. Ihre Geschäftsführerin sagte mir, wo Sie jetzt sein müssten. Ein schrecklicher Mensch, dieser Neil Kennedy, das dachte ich schon immer.»
    Antony trat beiseite, damit sie in die Kapelle kommen konnte. Ben sagte: «Natürlich, Sie waren bei dem Krimiwochenende. Mrs. ...»
    «Elizabeth Pollen. Beth.»
    «Beth. Ja. Und Sie sind ... immer noch hier?»
    «Ich bin sogar oft hier, Mr. Foley. Ich wohne nämlich ganz in der Nähe. In Pembridge.»
    «Oh», sagte Ben schwach, als frage er sich, wieso jemand, der so nahe bei Stanner Hall wohnte, für eine Übernachtung in dem feuchten Schuppen Geld bezahlte.
    Jane konnte Mrs. Pollen jetzt wieder einordnen. Sie war die jüngste der Agathas gewesen, diejenige, die Ben am Vorabend gebeten hatte, näher auf die Theorie zu der Idee für den
Hund von Baskerville
einzugehen.
    Beth Pollen faltete ihr seidenes Kopftuch zusammen. Sie war ungefähr Ende fünfzig. Unter dem schweren Mantel trug sie ein hellgraues Kostüm, und sie war auffällig schlank. Jane musste an eine Motte denken.
    «Zuallererst, Mr. Foley», sagte sie, «möchte ich mich als Mitglied der
Baker Street League
dafür entschuldigen, wie Mr. Kennedy in der Frage der Konferenz mit Ihnen umgegangen ist. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut.»
    «Ja», gab Ben zu. «Das war nicht leicht zu verkraften.»
    «Die Mitglieder sind natürlich nicht nach ihrer Meinung gefragt worden. Wir werden ohnehin die meiste Zeit wie Alzheimerkranke behandelt. Es könnte sein, dass ich nach diesem Vorkommnis vergesse, meinen nächsten Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Nun ... ich habe mit Ihrer Geschäftsführerin Mrs. Craven gesprochen, und ich glaube, wir können Ihnen vielleicht eine Alternative anbieten.»
    «Wir? Die
League

    «Nein. Unsere Kassen sind vielleicht nicht so gut gefüllt wie die der
Baker Street League
, aber ich hoffe, wir können uns trotzdem einigen.» Mrs. Pollen legte ihr Kopftuch zwischen Ellen Gethins Alabastertaille und ihren Händen ab und sagte: «Ist sie nicht hinreißend?»
    «Sie hat was», bestätigte Antony.
    «Das ist Antony Largo, ein alter Kollege von mir», sagte Ben. «Wir loten gerade die Chancen für ein Fernsehprojekt aus.»
    «Das habe ich gehört.» Um Mrs. Pollens Lippen spielte ein wissendes Lächeln, und Jane wurde klar, dass Natalie bei Mrs. Pollens überraschendem Auftauchen in der Kirche ihre Hand im Spiel haben musste. Bestimmt hatte sie mit Mrs. Pollen über Kennedys Brief gesprochen und bei dem Gespräch irgendeine Chance gewittert, etwas für das Hotel herauszuschlagen.
    «Ich fürchte, ich weiß nicht recht ...», begann Ben.
    «Es ist ganz einfach. Ich bin außer in der
Baker Street League
auch noch in der
White Company
Mitglied und habe dort wesentlich mehr Einfluss. Und, nein ... die
White Company
muss man nicht kennen. Der Vereinsname leitet sich von einem recht unbekannten historischen Roman Conan Doyles ab.»
    «Ich fürchte, ich kenne ihn auch nicht», sagte Ben.
    «Mr. Foley»,

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