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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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umso überzeugter wurde er, dass sich dort im Dunkeln Menschen aufhielten. Eine ganze Reihe sogar. Und sie schauten ihn an.
    »Wer sind die?«, fragte er.
    »Obdachlose. ’n paar von denen sind immer da. Ist ja an heißen Tagen ’n schönes schattiges Fleckchen. Aber aus irgendeinem Grund gaffen sie mich ständig an.«
    »Ein Grund mehr, sich wieder an die Arbeit zu machen.« Jim gab Rodriguez Sarahs Zettel. »Du sollst die Bäckerei anrufen. Es geht um irgendeine …«
    »Die D7-Schlachtkreuzertorte.« Rodriguez nickte. »Ich kümmere mich drum.«
    Jim schaute ihm nach, als er ins Gebäude zurückkehrte, dann folgte er ihm. Bevor er wieder in den Lagerraum ging, warf er noch einen letzten Blick in die Gasse.
    Die Leute im Dunkeln gafften noch immer.
    Es war komisch. Aber was besagte das schon? Dass Dexter und Sarah gebissen worden waren, war auch komisch, aber … Na, wenn schon.
    Jim ging ins Haus zurück und machte die Tür hinter sich zu.
    Wir sind hier nicht in Afghanistan, dachte er und wiederholte damit sein persönliches Mantra. Ich bin nicht für den trivialen Scheiß verantwortlich, der sich in diesem dämlichen Hotel abspielt. Und außerdem spielt nichts davon eine Rolle. Amen und aus.
    In diesem Augenblick piepste sein Walkie-Talkie. Jim nahm es aus der Tasche und schaltete es ein.
    »Yeah?«, sagte er.
    »Deine Schwester hat gerade angerufen.« Die Stimme gehörte Oscar, dem Sicherheitsmann, der die Kontrollbude in der Hotelgarage bemannte. »Sie ist in fünf Minuten hier. Ihre Freunde haben einen Platz in unserem Parkhaus reserviert.«
    »Verdammt«, sagte Jim.
    »Du mich auch. Kommst du runter?«
    »Aber sofort. Wo muss ich hin?«
    »K-7.«
    »Das ist doch ’n Bus parkplatz!«
    »Was wohl bedeutet, dass sie mit einem Bus kommen. Aber ich habe absolut nichts dagegen, wenn du deinen faulen Arsch hier runterhievst, um es dir selbst anzuschauen.«
    Jim steckte das Walkie-Talkie ein. Dann schob er alle noch vorhandenen Sorgen über Probleme, die mit dem Hotel zu tun hatten, ein für alle Mal beiseite. Jetzt musste er sich um Familienangelegenheiten kümmern. Um Dinge, die wirklich wichtig waren.
    Es war an der Zeit, Rayna abzuholen.

3
    The Menagerie [ 1 ]
    Das Parkhaus des Hotels war sieben Etagen hoch. Sechs lagen über der Erde, eine darunter. In der riesigen unterirdischen Halle standen Tourneebusse, luxuriöse Reisebusse und auch sonst alles, was mehr Raum und Sicherheit brauchte als ein Pkw. Nachts ließ man vor dem einzigen Eingang dieses Bereichs ein riesiges Metalltor herab.
    Jim stand am K-7 und erwartete die Ankunft seiner Schwester.
    In seinem Walkie-Talkie knisterte eine Stimme.
    »Da kommen sie«, meldete Oscar. »Leck mich am Arsch! Das glaubst du nicht!«
    »Was glaub ich nicht?«, erwiderte Jim.
    Er hatte die Frage kaum ausgesprochen als die Karre mit seiner Schwester um die Ecke bog. Es war ein gewaltiges Wohnmobil jener Art, wie Rockstars es nutzten, wenn sie durchs Land zogen, oder Rentner, die unterwegs zum Yellowstone Park waren. Es war in glänzendem Blaumetallic lackiert. Aus der Motorhaube ragte etwas hervor, das einer Satellitenschüssel ähnelte. Am gesamten Dach liefen zu beiden Seiten dicke Metallrohre entlang; vorn befanden sich flackernde rote Lichter.
    Jim wusste genau, was er da sah: den äußerst kostenträchtigen, höchst aufwendigen, doch erbärmlichen Versuch, ein Wohnmobil in die USS Enterprise zu verwandeln.
    »Houston, wir haben … es mit Irren zu tun«, murmelte er niedergeschlagen.
    Der Bus blieb mit zischenden Bremsen stehen. Die Seitentür ging auf. Rayna sprang heraus. Sie legte die drei sie trennenden Meter mit drei aufgeregten Schritten zurück und umarmte ihn. Jim drückte sie an sich und hob ihre schlanke Gestalt vom Boden hoch.
    »Du hast dich verändert«, sagte Rayna als sie sein Gesicht sah. »Du siehst ernster aus.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte Jim. »Aber du hast dich auch verändert.«
    »Wirklich? Wie denn?«
    »Du bist blau. Und auf deinem Kopf wachsen Fühler.«
    »Ich bin doch ’ne Andorianerin«, sagte Rayna. »Wir sind ein kriegerisches Volk und leben auf einem Mond der Klasse M. Du kannst mich mit meinem korrekten Namen ansprechen: Lieutenant Thellina.«
    »Lieutenant?«
    »Ja, bei uns zu Hause sprechen wir auch Englisch.«
    »Wie ich sehe, hast du auch einen an der Waffel.«
    »Du solltest mir gratulieren«, sagte Rayna. »Ich bin gerade zum Steuermann der USS Stockard befördert worden.«
    »Was ist das?«
    Rayna deutete auf

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