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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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den Bus.
    »Verstehe«, sagte Jim. »Wer hat dich befördert?«
    Die Tür der Stockard schwang erneut auf. Ein Mann von Mitte zwanzig trat ins Freie. Er trug einen goldenen Overall mit einer dazu passenden Jacke. Außerdem eine Pilotenbrille, eine sehr große, wie Tom Cruise seinerzeit in Top Gun.
    »He, Lieutenant Feger«, rief er. »Wohin sind Sie denn verduftet?«
    Jim schaute zu, als Mr. Sonnenbrille den linken Arm um den Hals seiner Schwester schlang. Es sah weniger nach einer Umarmung als nach einem Schwitzkasten aus. Er fragte sich kurz, ob der Jüngling ihr gleich eine Kopfnuss geben würde.
    »Verbieg meine Fühler nicht«, bat Rayna.
    Jim spürte, dass sich seine Nackenpartie und seine Schultern versteiften. Er war diesem Typen gerade erst begegnet, und schon hasste er ihn wie die Pest.
    »Matt, das ist mein Bruder Jim«, sagte Rayna.
    »Matthew Stockard«, sagte der Typ. »Oder für die Dauer dieser Soiree: Commodore Stockard. Kommandant der USS Stockard.«
    »Matt hat mir gezeigt, wie man das Ding fährt«, flötete Rayna.
    »Anfangs hab ich bezweifelt, dass sie mit so ’nem riesigen Otto umgehen kann«, sagte Matt. »Aber sie ist ein Naturtalent. Mit Begeisterung bei der Sache.«
    Jim kam in den Sinn, dass er kein Problem damit haben würde, Commodore Arschloch ungespitzt in den Garagenboden zu rammen. Die Möglichkeiten dazu hatte er, und das Motiv hatte Matt ihm auch gerade geliefert.
    Rayna spürte seine miese Laune. »Matt will damit sagen, dass ich den größten Teil der Strecke gefahren bin«, sagte sie besänftigend. »So schwierig ist es nun auch nicht.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Jim. »Was machst du denn so beruflich, Matt?«
    »Du musst Commodore sagen.«
    »Von mir aus. Welchem Beruf gehst du gerade nach?«
    Rayna runzelte die Stirn. »Während so ’ner Veranstaltung zeugt es nicht von einer guten Kinderstube, die Leute zu zwingen, über ihr weltliches Leben zu plaudern, Jim«, sagte sie. »Wenn sie freiwillig etwas über sich preisgeben wollen, schön. Aber sonst …«
    »Ich bin Softwareentwickler bei Racker Entertainment«, sagte Matt. »Hab an ’n paar Spielen mitgearbeitet, die du vielleicht kennst. Kennste SuperMaul?«
    Tatsächlich. Jim kannte es. Er hatte es sogar schon mehrmals gespielt. Es ging um ein postapokalyptisches Einkaufszentrum, das vor Mutanten wimmelte. Man musste von einem Lädchen zum anderen gehen, Dinge einkaufen und mit einer Wumme alle Bösen umnieten. Es war nicht unbedingt ein Spiel für Doofe. Leute umzunieten, während man ein Einkaufswägelchen vor sich her schob, erforderte eine Menge Konzentration.
    »Tut mir leid«, log Jim. »Das sagt mir nichts.«
    Auf Matts Miene breitete sich Enttäuschung aus.
    »Dein Pech«, sagte er. »Letztes Jahr wurde es nämlich zur Nummer eins in der Kategorie Ballerspiel gewählt.«
    Matt bastelte aus seinen Fingern eine Schusswaffe und richtete sie auf Jims Brustkorb.
    »Ka-puff!«, sagte er. »Ka-puff! Ka-puff!«
    Dann hob er die Finger an seinen Mund, blies den nur in seiner Fantasie existierenden Rauch beiseite und tat so, als würde er die Waffe in ein Holster schieben.
    Jim überlegte, was er dazu sagen sollte. Seine Rettung kam, als ein weiterer Passagier Matts den Bus verließ. Sie war in Raynas Alter, schwarzhaarig und trug eine klobige rechteckige Brille. Ihre Uniform bestand aus einem Büstenhalter und einem Minirock. Dazu war sie mit spitzen künstlichen Ohren und einem Dolch bekleidet, der in einer Scheide an ihrer rechten Hüfte hing.
    »Das ist meine Freundin T’Poc, Jim«, sagte Rayna. »T’Poc, das ist Jim.«
    »Hey«, sagte T’Poc.
    Jim heyte zurück.
    »T’Poc ist ein vulkanischer Offizier auf der USS Enterprise, die in einem Spiegeluniversum existiert und von einem barbarischen terranischen Imperium beherrscht wird«, sagte Rayna. »Du weißt schon, das Universum, in dem die Guten die Bösen und die Bösen die Guten sind. Und in dem Spock ein Spitzbärtchen trägt.«
    »Yeah«, sagte Matt. »Mach sie blau, dann zeigt sie dir auch ihr Spitzbärtchen.«
    »Wenn er Glück hat.« T’Poc grinste.
    »Das klingt ja … toll«, sagte Jim fahrig. »Was machst du im wirklichen Le…?«
    Rayna warf ihm einen Blick zu.
    »Ich meine, was machst du an Bord der absolut bösen Spiegel- Enterprise?«
    »Ich bin der persönliche Yeoman des kommandierenden Offiziers«, sagte T’Poc. »Ich assistiere ihm bei seinem amoralischen und selbstsüchtigen Versuch, sich an die Spitze des Kommandos zu morden. Es entspricht

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