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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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gab sein Vorhaben auf. Stattdessen zog er Garys Matchbeutel aus dem Bus und führte den jungen Mann durch die matt erhellte Garage zu den Frachtaufzügen.
    »He, Oscar«, sagte er in sein Funkgerät. »Ich hab meine Schwester und ihre Freunde gefunden. Danke, dass du mir gesagt hast, dass sie kommen.«
    »Kann gerade nicht reden, Alter«, ertönte die von Rauschen erfüllte Antwort. »Da draußen sind ein paar Holzköpfe, die Ärger machen. Stehen auf der Straße. Treten gegen Autos. Ich schätze, es sind besoffene Studenten.«
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte Jim.
    »Vergnüg dich mit deiner Schwester«, erwiderte Oscar. »Ich hab die Lage unter Kontrolle.«
    Jim schaltete das Funkgerät aus und wandte sich Gary zu. »Nicht, dass du mich falsch verstehst«, sagte er, »aber ist dein Kumpel Matt wirklich so ein Arschloch, wie es den Anschein hat?«
    »Ach, das war noch gar nichts«, sagte Gary. »Wenn er sich erstmal auf dem Klingonenfest niedergelassen und ein paar Gläser getrunken hat, geht sein Deppenwahn erst richtig los. Dann dreht er voll auf, bis Warp 9 , 95.«
    Jim vermutete, dass dies schlecht war. Sehr schlecht.
    Den Rest des Weges zum Aufzug legten die beiden schweigend zurück. Jim grübelte darüber nach, ob die Chance, dass Matt das Botany Bay nicht mehr lebend verließ, sehr hoch war. Sehr, sehr hoch.

4
    The Cage
    Währenddessen lag Prinzessin Leia Organa in einer der höheren Etagen des Hotels auf einem riesigen Bett und war mit Handschellen ans Kopfteil gefesselt.
    Der Mann, der den Schlüssel zu ihrer Freiheit besaß, hörte auf den Namen Donnie Trill. Er war Internet-Unternehmer von eigenen Gnaden, Videoproduzent und kam dem am nächsten, was sie einen Vertrauten nennen können. Die beiden kannten sich nun seit einem Jahr. Immer wenn Trill eine Frau für eins seiner durchgeknallten Internet-Videoprojekte brauchte und gerade Bargeld hatte, rief er Leia an.
    Im Moment schaute sie Donnie zu, der an seiner Digitalkamera herummachte. Er trug eine schlecht sitzende goldene Kluft aus der klassischen Star Trek -Serie, die sich zudem unvorteilhaft über seiner Wampe spannte.
    Doch das machte Leia keine Sorgen. Sie grübelte über die viel wichtigere Frage nach, wieso ihr Leben sie an diese Kreuzung geführt hatte. Wie war ein absolut normaler – nun ja, relativ normaler – Mensch wie sie dazu gekommen, sich für so absolut perversen Kram herzugeben?
    In letzter Zeit dachte sie oft über diese Frage nach.
    »Sag mir nochmal, um was es geht«, bat sie.
    »Um eine Fan-Site.« Donnie machte sich nicht die Mühe, die Kamera sinken zu lassen. »Für Leute, die auf den Star Wars -Kosmos runterschauen. Eigentlich ist sie für Trekkies gedacht, die über Star Wars die Nase rümpfen.«
    »Gibt’s davon viele?«
    »Etwa fünfzigtausend zahlende Abonnenten.«
    »Gütiger Gott.«
    »Weißt du, was wirklich beeindruckend ist? Der Kreativ-Direktor des Ladens blecht bar und im Voraus. Ich schicke ihm heute Abend das Video, und es geht sofort auf Sendung.«
    »Was muss ich denn machen?«
    »Einfach nur rumliegen. Du bist ein Star Wars -Groupie und hast dich als Prinzessin Leia verkleidet. Ich bin ein besessener Star Trek -Fan und hab dich entführt und mit Handschellen ans Bett gefesselt. Und dann …«
    »Bloß nichts Sexuelles.«
    »Hast du denn vergessen, mit wem du zusammen bist, Schätzchen?«, sagte Donnie. »Ich bin schwuler als George Takei. Ich steh nur hier rum und werf dir an den Kopf, dass das Star Wars -Universum einen Scheiß wert und Star Trek ihm in jeder erdenklichen Weise überlegen ist.«
    »Und was dann?«
    »Dann explodiert der Todesstern, und die Basis der Rebellen ist gerettet. Was glaubst du wohl? Ich schalte die Kamera aus, schließ deine Handschellen auf, geb dir tausend Kröten und wir sind fertig.«
    Leia rollte seufzend die Augen.
    »Wie lange wird es dauern?«
    »Vielleicht ’ne Viertelstunde. Der Typ hat mir ein Drehbuch gegeben. Du hast keinen Text. Du schaust nur verärgert drein. Ungefähr so wie jetzt.«
    »Na, dann beeil dich mal. Nach dem Job hier hab ich nämlich noch einen anderen.«
    »Als Blickfang an ’nem Verkaufsstand?«
    »Was sonst? Da trag ich ein absolut lächerliches Kostüm – einen silberblauen Badeanzug – und muss einen Speer in der Hand halten. Ich spiele die Shahna aus Meister der Sklaven .«
    »Keine Ahnung, um was es da geht.«
    »Ist ’ne klassische Episode aus der zweiten Staffel. Kirk, Chekov und Uhura werden von körperlosen Gehirnen gefangen und als

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