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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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Vielleicht hatten einige Zombies mehr auf dem Kasten als andere.
    Aber er wusste: Er hatte die Stimme eines Menschen gehört. Verzweiflung dieser Art konnte man nicht nachahmen.
    Bevor Jim eintrat, richtete er den Phaser nach rechts und links, in beide Korridorrichtungen. Hier war niemand.
    Dann schob er die Tür mit der Schulter ein paar Zentimeter weit auf. Sie quietschte so laut, dass er glaubte, man könne es bis nach Dallas hören. Er schob sie ein Stück weiter auf. Und noch weiter. Dann huschte er mit gezückter Glock hinein.
    Das Zimmer war, abgesehen vom Licht des Phasers, völlig dunkel. Von der Tür aus konnte er das Fußende des ersten Bettes sehen.
    Er sah die nackten Beine einer Frau.
    Mit der Pistole in der Hand durchquerte Jim den kurzen Eingangskorridor und ließ sein Licht über die Matratze wandern. Er fand die Besitzerin der Beine – eine wunderschöne Frau in einem goldenen Metallbikini und einem Lendenschurz aus roter Seide.
    »Was’n hier los?«, fragte er.
    »Tür zu«, zischte die Frau.
    Jim wandte sich um, um die Tür zu schließen und stolperte über ein Stativ, das er umwarf, so dass auch die dazugehörige Kamera auf dem Boden landete. Er schob die Tür zu, schloss sie ab und schaltete das Licht an.
    »Haben Sie einen Schlüssel?«, fragte er.
    »Da drüben«, sagte die Frau. »Auf der Konsole.«
    Jim packte ihn, kletterte aufs Bett und schob ihn in eine Handschelle.
    Sobald er die erste geöffnet hatte, zog die Frau die Hand heraus, nahm den Schlüssel an sich und befreite die andere Hand selbst. Dann verließ sie mit einem athletischen Sprung das Bett.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Jim.
    »Was glauben Sie wohl?«
    Sie verschwand im Bad und machte die Tür zu.
    Jim schob den Phaser in seinen Gürtel, legte die Pistole ans Fußende des Bettes und schaute sich im Zimmer um. Abgesehen von der Videokamera und dem Stativ sah er keinen persönlichen Besitz – wenn man mal von einer zwei Meter langen Kette auf der Frisierkommode absah. Er hob sie an einem Ende hoch. Er rechnete mit einer Requisite aus Kunststoff, doch die Glieder bestanden aus echtem Stahl und waren sehr schwer. Martock hätte dem Hersteller wahrscheinlich ein Lob gezollt.
    Jim schaltete den Fernseher ein, aber es kam kein Bild. Er sah nur Schnee. Er schaltete das Gerät aus und versuchte es mit dem Telefon. Er drückte noch auf die Knöpfe, als die Frau aus dem Bad zurückkehrte.
    »Klappt’s?«, fragte sie.
    »Nein.« Jim legte auf. »Ich hör nicht mal ’n Freizeichen.«
    »Wir müssen jemanden finden, der zum Hotel gehört«, sagte die Frau. »Hier geht irgendwas Bizarres vor. Sie würden mir nicht glauben, was ich in den letzten drei Stunden alles gehört habe.« Sie trat ans Fenster und zog die Vorhänge beiseite. Man sah jedoch nur einen Teil des Parkhauses auf der anderen Seite der Gasse.
    »Ich gehöre zum Hotel«, sagte Jim. »Ich heiße Jim Pike, und ich …«
    »Sagen Sie mir, was hier los ist.«
    »Ich könnte es erzählen, aber Sie würden es mir nicht glauben. Sie müssen es sich selbst ansehen, Miss …«
    Die Frau stand vor dem Spiegel der Frisierkommode und band ihr langes pechschwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen.
    »Nennen Sie mich Leia«, sagte sie.
    Jim begriff schlagartig: die Kette, der Metallbikini, der rote Lendenschurz. Sie stellte Leia Organa so dar, wie sie in der ersten Szene von Die Rückkehr des Jedi-Ritters zu sehen war: die Prinzessin als Sklavin des schurkischen Hutten Jabba in seinem fliegenden Hausboot.
    »Potz«, sagte Jim. »Na, Sie haben sich ja wohl im Hotel geirrt.«
    Die Frau lachte unglücklich.
    »Finden Sie?«, lautete ihre Antwort.
    »Es kommt alles wieder in Ordnung«, versicherte Jim ihr. »Meine Schwester ist irgendwo im siebenten Stock. Wenn wir sie gefunden haben, können wir …«
    »Sie können tun, was Sie wollen.« Leia begab sich zur Tür. »Ich gehe jetzt auf dem schnellsten Weg in die Empfangshalle und verschwinde, und zwar plötzlich.«
    Bevor Jim sie aufhalten konnte, hatte sie den Riegel umgelegt. Die Tür flog auf und nagelte Leia an die Wand. Dexter wankte herein – beziehungsweise das, was noch von ihm übrig war. Irgendetwas hatte große Fleischportionen von seinem Gesicht, seinen Armen und Beinen gerissen. Er stürzte an Leia vorbei geradewegs auf Jim zu, packte sein rotes Jackett an den Aufschlägen und warf ihn rücklings zu Boden.
    Das Gewicht presste sämtliche Luft aus Jims Lunge. Er packte den Hals des Angreifers mit beiden Händen und gab

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