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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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Zombies ihnen zuvorgekommen waren. Sie standen in der Liftkabine und kratzten mit blutigen Fingern an den Glaswänden, ohne die hinter ihnen stehende potenzielle Mahlzeit wahrzunehmen.
    »Mist«, flüsterte Jim.
    »Dreifach verfluchte Scheiße«, erwiderte Leia und griff nach dem Liftrufknopf. »Nehmen wir einen anderen nach unten.«
    Jim packte ihr Handgelenk und hielt es fest. »Darin können ebenso gut welche sitzen. Wir müssen uns die beiden hier vom Hals schaffen.«
    In der Ferne wurde ein Stöhnen laut. Sie schauten rasch den Gang entlang, durch den sie geflohen waren, sahen aber nichts. Dann schauten sie in die Gegenrichtung – das Gebiet, an das Jim beim Abfassen seines Plans keinen Gedanken verschwendet hatte. Sie erspähten ein halbes Dutzend auf sie zuwankende Zombies.
    »Und zwar sofort. «
    »Na schön«, sagte Leia und rief: »Hergehört!«
    Die beiden Zombies stellten ihr Gekratze ein und drehten sich um wie ein Mann. Schon wankten sie aus dem Lift heraus.
    Jim hob die Glock. Es war lange her, seit er mit einer Handfeuerwaffe auf ein sich bewegendes Ziel geschossen hatte. Er legte sorgfältig auf den ersten Zombie an und feuerte geradewegs eine Kugel in seinen Brustkorb ab.
    Nichts passierte.
    »Vorbeigeschossen!«, sagte Leia.
    »Ich hab nicht vorbeigeschossen«, sagte Jim. »Es schert ihn einfach nicht.«
    Er feuerte drei weitere Kugeln in die zentrale Körpermasse der Kreatur ab. Blut und schwarzer Schleim spritzten aus dem Rücken der Gestalt hervor und klatschten gegen die Glaswände des Aufzugs, doch sie wankte weiter vorwärts.
    »Tun Sie was!«, schrie Leia. Jim spürte, dass ihre Fingerspitzen sich in seine rechte Schulter bohrten.
    Das Ding war jetzt nur noch ein paar Schritte entfernt. Mit ausgestreckten Armen kam es näher – so nahe, dass man es riechen konnte.
    Als es zum Sprung ansetzte, hob Jim die Glock um etwa dreißig Zentimeter und feuerte einen Schuss in die Schläfe des Ungeheuers ab. Es ging zu Boden und blieb liegen.
    »Es ist wie in den Filmen«, sagte er. »Man muss ihnen einen Kopfschuss verpassen.«
    Das zweite Ding war ebenfalls schon da. Jim zielte auf den Kopf, dann überlegte er es sich anders. Leia sah, dass er ins Wanken geriet.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Nichts«, sagte Jim. »Ich versuch mal was anderes.«
    Er feuerte auf den Augapfel, der auf der linken Schulter des Zombies wuchs. Er traf ihn voll. Dieser Zombie brach ebenso zusammen wie der erste.
    »Ausgezeichnet«, sagte Jim.
    »Was?« Leia drehte sich zu den Zombies im Korridor herum. »Was ist daran so ausgezeichnet?«
    »Dass es zwei Methoden gibt, sie zu töten«, sagte Jim. »Es verbessert unsere Lage.«
    Hinter ihnen ertönten schlurfende Geräusche. Leia drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Donnie Trills Überreste näher kommen zu sehen. Der einst so wortgewandte Filmemacher war nun nicht mehr fähig, auch nur ein Ächzen auszustoßen: Man hatte ihn nämlich der Zunge und des größten Teils seiner Nase und Wangen beraubt. Leia zog instinktiv den Taser und drückte ab. Sobald die Elektroden trafen, schaltete sie den Saft ein. Die Kreatur brach zusammen, zuckte wild und blieb still liegen. Das Glotzauge auf ihrer rechten Schulter explodierte in einem Wust grünen Schleims.
    Jim und Leia stierten es mit offenem Mund an.
    »Drei Methoden.« Leia steckte den Taser weg.
    Sie betraten den Aufzug. Über das Lautsprechersystem sang Brent Spiner, Lügen sei sündhaft. Jonathan Frakes und LeVar Burton machten im Hintergrund den Chor.
    »Wir müssen in die Empfangshalle«, sagte der hektisch an der Aufzugschaltung arbeitende Jim. »Ich hab den einzigen Menschen, der da unten noch lebt, allein zurückgelassen. Es geht ihr gar nicht gut. Geistig, meine ich. Wir müssen sie mitnehmen.«
    »O mein Gott«, sagte Leia, die durch die Scheiben nach unten schaute. »Ist sie das?«
    Jim blickte durch die Blut- und Eiterstreifen, mit denen die Zombies die Scheiben verschmiert hatten. Janice stand an der Haustür. Die ganze monströse Untotenmeute da draußen konnte sie sehen. Die Meute hatte inzwischen schauerliche Dimensionen angenommen.
    Da standen nicht mehr nur ein paar Dutzend heulende und an den Scheiben kratzende Gestalten herum und verlangten Zutritt. Es waren mehrere Hundert. Vielleicht sogar Tausende.
    Und es sah so aus, als würde Janice sich mit ihnen unterhalten.

12
    The Enemy Within
    Der Gesamtumfang des Grauens wurde Jim erst bewusst, als er seinen Blick vom Haupteingang losriss und zu den Fenstern

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