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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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Parasiten«, sagte Rayna. »Hatten Sie nicht Jahre Zeit, die Dinger zu studieren?«
    »Ich beantworte diese Frage mit einer Gegenfrage«, erwiderte Sandoval. »Was hat Sie ursprünglich zu Star Trek hingezogen?«
    »Patrick Stewart fand ich echt scharf«, sagte Rayna.
    »Na schön. Wissen Sie, was mir immer gefallen hat? Der unausweichliche Augenblick, wenn irgendeine grauenhafte Krise das Schiff zu vernichten drohte und es so aussah, als gäbe es keinen Ausweg. Und dann, in allerletzter Sekunde, kriegt Scotty, Geordi LaForge, B’Elanna Torres oder Chief O’Brien so einen abwesenden Blick und spult ein endloses Techno-Geschwafel ab, in dem es darum geht, Plasma aus den Warp-Triebwerken abzuleiten oder …«
    »… die Dilithiumkristalle neu zu kalibrieren«, sagte Willy.
    »… und den Warpkern abzustoßen«, fügte Gary hinzu, der nun wieder voll dabei war.
    »Genau«, sagte Sandoval. »Und das machten sie dann auch sofort, indem sie ein paar Knöpfe drückten. Und es hat immer funktioniert. Das hat mir gefallen. Mir gefiel die Idee, dass eine technische Lösung einen immer heraushauen kann, wie ernst die Lage auch ist. Sogar McCoy hat dabei mitgewirkt. Wenn man ein Antidot gegen ein Gift oder einen Impfstoff gegen eine unbekannte Krankheit brauchte, hatte er sie, bevor der Nachspann lief, und zwischendurch auch noch die Zeit für ein Geplänkel mit Spock. Doch jetzt, da ich selbst Wissenschaftler bin … Wissen Sie, was ich über die Star Trek -Vorgehensweise gelernt habe?«
    »Was denn?«, fragte Jim.
    »Sie funktioniert nur im Fernsehen. In diesem Raum-Zeit-Kontinuum kann man einen Haufen Computer und Scharen von Experten auf ein Problem ansetzen und trotz dem keine schnelle Antwort finden. Es kann ein Jahr dauern. Oder zehn Jahre. Man muss solange auf die Nuss einschlagen, bis ihre Schale zerbricht.«
    »Ich glaube nicht, dass wir so viel Zeit haben«, sagte Leia.
    »So ist es. Angesichts dessen, was für uns auf dem Spiel steht, ist eine gröbere Vorgehensweise angesagt. Weswegen wir hier wegmüssen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Jim.
    »In diesem Moment ist eine sehr mächtige Gruppierung damit beschäftigt, die Seuche an der Ausbreitung zu hindern. Diese Leute gehen das Problem anders an, als wir es von den Föderationswissenschaftlern gewohnt sind: Sie gehen eher wie Klingonen vor. Sie werden eine Strategie der Eingrenzung und des Ausrottens anwenden. Houston ist verloren. Man wird dieses Gebiet abriegeln und uns alle liquidieren, ob wir nun infiziert sind oder nicht.«
    »Das ist aber ganz schön ätzend«, sagte Gary.
    »Alles andere wäre zu gefährlich. Wenn die Seuche sich ausbreitet, könnte sie das Ende der Welt einläuten. Die Regierung wird die Stadt abriegeln und eine kurze Gnadenfrist setzen, die den Gesunden das Entkommen ermöglicht. Und dann …«
    »Scheiße«, sagte Jim. »Sie werden uns mit Raketen beschießen.«
    »Ich vermute, sie werden eine Atombombe abwerfen und die ganze Gegend hier in Glas verwandeln. Wenn sie sichergehen wollen, ist das die einzige Möglichkeit.«
    Es wurde still im Raum. An Lou Antonio dachte nun niemand mehr.
    »Ich dachte, die Außerirdischen ernähren sich von Strahlung«, sagte Rayna.
    »Nur von niederfrequenter Strahlung«, sagte Sandoval. »Das hochenergetische Zeug, das Atomwaffen abgeben – Gammastrahlen und dergleichen –, ist für sie ebenso tödlich wie für uns. Besonders in ihrer gegenwärtigen mehr oder weniger organischen Form. Der EM -Impuls, der die Explosion begleitet, könnte sich ebenfalls als katastrophal erweisen. Elektrischer Strom kann die Neuralverbindung zu ihren Wirtskörpern unterbrechen.«
    »Das erklärt auch, warum unsere Taser funktionieren«, sagte Jim.
    »Was also sollen wir tun?«, fragte Rayna.
    »Evakuieren«, sagte Sandoval. »Es ist unsere einzige Hoffnung.«
    »Houston wird vernichtet, um die Welt zu retten«, sagte Gary. »Ich nehme an, die Bedürfnisse von vielen überwiegen die Bedürfnisse von wenigen.«
    »Nur reden wir nicht über wenige«, sagte Jim. »In Houston und Umgebung leben fünf oder sechs Millionen Menschen. Das hier ist die viertgrößte Stadt der Vereinigten Staaten.«
    »Nicht mehr lange«, sagte Sandoval.
    »Wann werden sie losschlagen?«, fragte Jim.
    »Ich schätze bei Sonnenaufgang«, sagte Sandoval. »Sie brauchen das Tageslicht, damit sie den Schaden richtig einschätzen können.«
    »Können Sie Kontakt aufnehmen und bitten, uns herauszuholen?«, fragte Jim.
    »Habe ich getan – über ein

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