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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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blitzschnell beiseite.
    Jim holte erneut aus. Wieder daneben.
    »Fang, du Drecksack«, sagte Jim.
    Er warf die Lampe gerade gegen die Brust seines Gegenspielers.
    Sandovals Rechte fing sie mit übermenschlicher Schnelligkeit auf und warf sie weg. Sie landete auf dem Parkplatz.
    Ohne zu explodieren.
    »Ein Blindgänger.« Sandoval wandte sich wieder um und schaute Jim an.
    »Nein«, sagte Jim. »Ein Ablenkungsmanöver.«
    Während des Manövers hatte er hinter sich gegriffen und die beiden an seinem Gürtel hängenden Taser gezogen. Er feuerte sie gleichzeitig aus nächster Nähe ab, doch Sandoval wich den Pfeilen mühelos aus. Dann zuckten zwei seiner Tentakel vor und rissen Jim die Waffen aus den Händen.
    »Ist es nicht ironisch?«, sagte Sandoval. »Die ganze Zeit über hast du nach einer Möglichkeit gesucht, die Frau zu heilen. Dabei hattest du die Lösung buchstäblich in der Hand: Strom.«
    »Ich möchte sie nicht töten.«
    Sandoval schleuderte einen Taser auf den Parkplatz. Er stellte die zweite Waffe auf maximale Leistung ein.
    »Du hättest sie nicht getötet«, erklärte er, während er mit der Einstellung beschäftigt war. »In den frühen Morgenstunden ist das Virus sehr instabil. Es breitet sich zwar in ihrem Körper aus, aber es hat keine Kontrolle über ihr Nervensystem. Es ist erst richtig erwachsen, wenn das dritte Auge sich bildet. Bis dahin ist es manchmal möglich, es mit einer vollen Stromladung auszuschalten. Natürlich muss es eine ordentliche Dosis sein. Eine solche, die einen Menschen fast umbringt.«
    Er zielte lächelnd auf Jims Brustkorb. »Das einzige Problem dabei ist: Es tut mörderisch weh. Du erlaubst doch, dass ich es dir vorführe?«
    Einen Moment lang war Jim nicht bewusst, was passiert war. Alle Muskeln seines Körpers schienen sich gleichzeitig zu verkrampfen. Trotz seiner zusammengebissenen Zähne schrie er auf. Sein unter der hohen Voltzahl zuckender Körper fiel zu Boden, und er landete mit dem Gesicht im Dreck.
    In den ersten paar Sekunden war er zu zusammenhängenden Gedanken noch fähig. Er begriff, dass die Pfeile fünfzigtausend Volt Strom durch sein neuromuskuläres System jagten. Die einzige Möglichkeit, den Angriff zu beenden, bestand darin, die Pfeile herauszuziehen. Doch das war unmöglich. Sein Körper unterstand nicht mehr seiner Kontrolle.
    Jim konnte zwar die USS Stockard auf dem Parkplatz sehen, aber keine Spur von Rayna oder Leia. Es würde keine dramatische Rettung geben. Sie hatten ihre Befehle erhalten und führten sie stur aus. Sein Bewusstsein ermattete schrittweise, dann wurde alles schwarz.
    Als Jim die Augen wieder öffnete, war Sandoval am anderen Ende des Rastplatzes und näherte sich dem Einstieg des Wohnmobils. Jims Herz raste, doch ansonsten spürte er weder nachklingenden Schmerz noch Krämpfe. Er machte einen Versuch, sich aufzurichten, doch seine Muskeln bewegten sich so langsam, als gäbe es zwischen seinen Gedanken und Taten eine Verzögerung von drei Sekunden. Ihm war, als sei sein gesamtes zentrales Nervensystem neu konfiguriert worden. Der Taser lag nur eine Armlänge entfernt am Boden. Jim raffte gerade so viel Kraft zusammen, um die Pfeile aus seinem Brustkorb zu ziehen.
    Am anderen Ende des Rastplatzes öffnete Sandoval die Tür des Wohnmobils und ging an Bord. Zweifellos wollte er Rayna und Leia töten. Das hatte Jim natürlich vorhergesehen. Sandoval würde sie nicht in dem Fahrzeug finden. Die Frauen waren in die Sicherheit des sie umgebenden Waldes geflohen.
    Doch nun kam der heikle Teil des Unternehmens: Jim rechnete damit, dass Sandoval sie nicht verfolgte, weil es ihm nichts brachte, sie zur Strecke zu bringen. Es war eine riskante Annahme, doch Jim hatte den Plan so gut improvisiert, wie seine Fähigkeiten es zuließen. Schließlich hatte er nicht viele Hilfsmittel gehabt: nur einige teure kubanische Zigarren, eine Flasche Bacardi 151 und einen abgewetzten Star Trek -Kissenbezug.
    Das Triebwerk der USS Stockard erwachte brüllend zum Leben. Das Wohnmobil machte einen Satz nach vorn. Sandoval beschrieb eine weite Kurve über den Parkplatz und wendete das Fahrzeug um hundertachtzig Grad. Als die andere Seite der Stockard ins Blickfeld kam, nahm Jim erleichtert zur Kenntnis, dass die hellroten Flammen schon aus dem Tank schlugen. Als die Stockard im wahrsten Sinne des Wortes vom Boden abhob und von einer Explosion hochgehoben wurde, die sieben Meter hohe Flammen zum Himmel zucken ließ, bedeckte er sein Gesicht mit den

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