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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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schien in den
Ohren nachzuklingen. (*Raziel aus dem Hause Vulpinus geboren)
     
    „Über die neue Devena, deren Haus noch nicht bestimmt wurde:
Catalina Tatarescu!“, sprach der Krieger mit fester Stimme und Nico schnappte
ungläubig nach Luft, weil sie viel eher mit Romy gerechnet hätte, die ja noch
nicht umgewandelt war und an deren Übergang man hätte zweifeln können.
     
    Bevor das Orakel antworten konnte, rauschte Cat an ihr
vorbei, so schnell, dass sie nur kurz den bauschenden roten Stoff neben sich
flattern sah, dann stand sie schon vor dem Krieger, der nun langsam den Kopf
hob.
Nico wollte sie aufhalten, doch es war zu spät, um sich noch Sorgen um die
gesellschaftlichen Regeln zu machen. Außerdem hätte sie sowieso nicht genug
Kraft gehabt, Cat festhalten zu können.
     
    Catalina musste sich zur Ruhe zwingen, dieses ganze Ritual
zerrte an ihren Nerven. Sie wollte nicht länger warten, obwohl es bestimmt
nicht angebracht war, bei dem geplanten Abgang eine kleine Pause bei Nathan
einzulegen, um ihn heiß und innig zur Begrüßung zu küssen. Immerhin war sie
jetzt so etwas wie eine Lady und man erwartete sicher einwandfreies Benehmen.
Auf ihre Lippen stahl sich bei dem Gedanken ein etwas belämmertes Lächeln und
dann kochte die Hitze in ihr hoch, weil ihr mit aller Macht klar wurde, dass
sie wahnsinnig verliebt war. In ihrem Magen flatterte es und ihr Herzschlag
wurde heftiger.
Sie senkte die Lider über ihre Augen, deren Sicht gerade wieder beinahe
unerträglich scharf wurde. Sie stand kurz davor, ihre Augen aufglühen zu
lassen. Sie bemerkte es inzwischen, auch wenn sie es nicht immer verhindern
konnte.
     
    Ein ziemlich großes Problem war ihr aufbrausendes
Temperament, das sie zwar während der Jagd zu kontrollieren vermochte, aber
kaum wenn es um private Angelegenheiten ging. Außerdem war sie seit Tagen in
geschlossenen Räumen eingesperrt gewesen und die Nacht rief sie immer stärker
zur Jagd. All ihre Instinkte strebten danach, endlich wieder auf die Straßen zu
gehen und ihr Schicksal zu erfüllen. In diesem Punkt würde sie sich bald mit
Nathan überwerfen, der nicht viel davon hielt, dass sie sich als „gnädige“
Devena im Blut der Feinde suhlte.
     
    Dabei würde das jetzt erst richtig Spaß machen! ,
dachte sie grimmig.
Sie löste den Blick von Nathans Profil, da er sie ja weiterhin stur ignorieren
würde. Diesmal geriet ihr Lächeln schon etwas fieser, weil sie sich ausmalte,
was der große Krieger wohl dazu sagen würde, wenn sie sich daneben benahm. Er
würde die Schuld dann garantiert bei sich suchen und Buße tun, weil er ja so
ein ach so böser Vampir gewesen war.
Cat biss sich auf die Unterlippe und ihr Lächeln verblasste, als sie ihre
Aufmerksamkeit auf Nico richtete, die am ganzen Körper zu zittern schien, was bestimmt
nur einem Immaculate auffallen würde. Immer wieder bildete sich auf ihrer
nackten Haut eine Gänsehaut. Das war vorhin ziemlich heftig gewesen, als sie
vor der Feuerwand gestanden hatte. Nico war sehr tapfer, aber sie war es nicht
gewohnt, ihren Körper bis zur Schmerzgrenze zu belasten, auch wenn sie als
Priesterin ihres Glaubens schon einige Rituale vollzogen hatte. Die waren
nichts im Vergleich zu dem, was heute von ihr abverlangt wurde.
    Sie selbst spürte schon den Anflug der Blutgier, die ihr
Zahnfleisch zum Prickeln brachte. Ihr Körper verlangte nach einem Ausgleich für
die verlorene Energie. Wie musste es dann für die beiden Frauen sein, deren
Umwandlung noch bevorstand?
     
    Catalinas Kopf ruckte herum, als Raziel hervortrat und etwas
von dem Orakel einforderte, was sie nicht verstand. Nico hatte nichts davon
erwähnt, dass man hier irgendwelche Fürbitten sprechen konnte.
Ja, du vorlauter Kerl! Erklär uns doch bitte genauer, was du eigentlich
willst! , dachte sie ungehalten, weil das Gerede sie nur noch länger von
Nathan trennte. Das machte sie gerade fuchsteufelswild.
     
    Als ihr Name fiel, zuckte Cat zusammen und preschte, ohne
nachzudenken, los, wobei es ihr völlig egal war, was genau hinter Raziels
Anliegen steckte. Er hatte gefälligst nichts mit ihr zu schaffen!
Sie war so auf den knienden Mann fixiert, dass sie Nathan völlig übersah. Da
sie aber zuvor mehr als heftig an ihn gedacht hatte, hing der Duft nach Vanille
unverkennbar in der Luft.
     
    „Was willst du von mir, Raziel?“, fragte Cat ohne jeglichen
Respekt, den sie ihm gegenüber verloren hatte, nachdem Theron ihr mitgeteilt
hatte, dass er ein Warrior war, dem sie damals auf

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