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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Es galt
das Leben des Orakels, der anderen Devena und das eigene zu schützen, sofern
Cat den Verstand verlor.
Damon war sich ziemlich sicher, das Cat nicht mehr allzu lange brauchen würde,
sich an ihre neue Form zu gewöhnen. Er wusste, wozu Ash in der Lage war und bei
Catalinas Temperament, dieser Größe und der unglaublichen Kraft, die in jeder
Faser ihrer festen Muskeln steckte, die unter dem goldglänzenden Fell zuckten,
konnten sie einfach nur noch jeder für sich ihre Gebete sprechen und das Beste
hoffen.
Nico sprach beruhigend auf die Katze ein. Niemand wusste, ob sie tatsächlich zu
Catalina durchdringen konnte. Aber das Tier schnurrte. Damon lief ein Schauer
über den Rücken. Er hatte mit allem gerechnet, allerdings nicht mit einer
Schmusekatze. Und es war eindeutig zu früh, das halb gezogene Schwert
zurückzustecken.
Cat hatte anscheinend nicht vor, Nico zu zerfetzen und auch ihren Vater hatte
sie nicht angerührt, doch jetzt bewegte sie mit einer einzig eleganten,
anmutigen Raubtierbewegung auf Nathan zu, der ihr erwartungsvoll entgegensah
und etwas noch Dümmeres tat als Nico. Er steckte die Waffe tatsächlich dahin
zurück, wo sie hingehörte. Wenn die Löwin schneller war als Jagannathas
Psi-Kräfte, war es garantiert um ihn geschehen.
     
    Die Rückverwandlung geschah, ohne dass Cat sie aufhalten
konnte. Sie kauerte auf dem Boden, ihre Haut glänzend von Schweiß, der Atem kam
nur noch stoßweise über ihre Lippen. Und sie war vollkommen unbekleidet.
Ihr Kopf hing scheinbar kraftlos herunter und ihre langen Haare fielen wie ein
Vorhang schützend um ihr Gesicht, so dass die Spitzen den Boden berührten.
Flüssiges Gold mit einem rötlichen Schimmer, das dem Fell in ihrer tierischen
Form die Farbe verlieh.
    „Wenn es ein anderer Mann wagen sollte, mir näher zu kommen,
als der, den ich erwählt habe, dann wird er eines schmerzhaften Todes sterben!“,
sagte Catalina laut und deutlich, ohne jegliches Zittern in der Stimme, während
sie sich langsam aufrichtete, so dass sie sich auf ihre Unterschenkel setzte
und ihre langen Haare ihren bloßen Oberkörper wie ein schützender Schleier
bedeckten.
     
    Nico schluckte trocken, weil sie gefangen war zwischen dem
Wunsch, die Blöße ihrer Devena zu bedecken und der bewundernden Starre, in der
sie gerade gefangen war. Catalina zeigte nicht die geringste Unsicherheit in
ihrer Haltung, als wäre sie nicht nackt und bloß auf ihren Knien.
     
    „Versuch es nur, Raziel!“, säuselte Catalina in einer
trügerisch süßen Tonlage, doch ihr glühender Blick blieb an dem Gesicht des
Mannes haften, dem ihr Herz gehörte.
„Du wärst nicht der erste Immaculate, der meinetwegen den Tod findet!“
    Cat hob ihre Hand und löste kurz den Blick von Nathan, um die
geballte Faust zu lösen, die gerade wieder menschliche Form angenommen hatte.
Sie hatte sich die scharfen Krallen in den Handballen gebohrt und Blut sammelte
sich in ihrer Handfläche.
Sie hob die Hand so, dass die Handfläche zu Nathan wies und sah ein wenig
unsicher zu ihm auf.
Niemand hörte den Gedanken, den sie ihm schickte. Sie hatte seinen Namen nicht
öffentlich gemacht, damit ihm niemand einen Strick daraus drehen konnte.
    - Ich konnte es nicht kontrollieren… Ich wusste es nicht,
Nathan… Ich werde ihn töten, wenn er mir zu nahe kommt! Und wenn ich damit eure
Gesetze breche, ist mir das gleichgültig! Lieber würde ich sterben, als mich
von ihm anfassen zu lassen! Ich… Es gibt nur einen für mich! -
Cat ließ die Hand und den Blick sinken. Ihr wären beinahe die drei Worte
herausgerutscht… Aber das wäre wohl kaum angebracht gewesen. Nathan nahm die
Gesetze der Immaculate sehr ernst, er würde sich ihnen beugen, also durfte sie
ihn nicht mit dem Eingeständnis ihrer Gefühle in eine unangenehme Lage bringen.
Oh, Gott! Ich bin wirklich ein Monster!
     
    Romy stierte die ganze Zeit auf Nicos Rücken, um dem Anblick
der Krieger zu entgehen. Sie wollte nicht die dauernd auf Rys’ Profil starren
müssen. Das erinnerte sie nur wieder und wieder an ihr wirklich absolut
dämliches Verhalten in der Bibliothek des Eagle Buildings, als sie sich ihm
praktisch an den Hals geworfen hatte.
Sie hatte sich angesichts der aggressiven Haltung ihrer Schwester die letzten
Tage sehr zurückgenommen. Mit gutem Beispiel konnte sie wohl nicht voran gehen,
aber sie konnte auch nicht weiterhin auf ihm herum hacken, nur weil sie ein
paar persönliche Probleme hatte, für die er keinerlei Verantwortung trug. Sie
hatte

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