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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Komplikationen erwarten?“
Es gab sicher Männer, die Nicos Art völlig missverstehen würden. Bei aller
Unschuld war sie eine erwachsene Frau, der Catalina ein gesundes Maß an
Verführungskünsten unterstellen würde. Dabei ging es nicht um Berechnung, aber
wenn jemand so voller Gefühl war wie Nico, dann war das meist gefährlicher als
ein offensichtlicher Flirt. Der entzündete Funke brannte meist heißer und beständiger,
weil er viel mehr Nahrung bekam und sich nicht gleich verflüchtige. So etwas
konnte selbst einem gestandenen Mann zu Kopf steigen.
     
    „Blake
und Nico?“ Nathan lachte schallend auf, obwohl er die ganze Zeit über ein
höchst besorgtes Gesicht gemacht hatte und es im Grunde nichts zu lachen gab,
wenn man sich das Schicksal der Sophora genauer ansah. Also wurde seine Miene
schnell wieder ernst.
„Nico muss sich vor Aubrey nicht fürchten. Der Mann ist so ehrenwert wie ein
Krieger. Genau das macht mir aber ebenfalls Sorgen. Er kümmert sich um Nico und
ist, eben wie du behauptest, eigentlich nicht der Typ dafür. Für gewöhnlich hat
Aubrey wichtigere Dinge zu tun und ist zudem loyal an Devena Imogen gebunden.
Ich fürchte deshalb, Damon könnte etwas falsch gemacht haben. Aubrey springt
gern für seinen Sohn in die Bresche. Sozusagen um dessen Verfehlungen wieder
gut zu machen.“
    Catalina
wollte sich aufrichten, weil sie seine Behauptung schon ziemlich neugierig
machte, doch er übte leichten Druck auf ihren Oberkörper aus, auf dem immer
noch seine Hand ruhte, die von ihren gestreichelt wurde. Das erinnerte sie
schmerzhaft an ihre Verletzungen und sie gab ihren Widerstand sogleich auf.
„Es muss nicht so sein.“, fuhr Nathan fort, um seine zukünftige Frau zu
beruhigen, obwohl ihn bei rechtem Licht und vor allem einmal ausgesprochen
betrachtet, die eigene Schlussfolgerung nicht so recht los ließ.
    „Damon
ist durchaus in der Lage, sich nicht an jeden Rockzipfel ranzuschmeißen. Schon
gar nicht, wenn die dazugehörige Frau unter einem bestimmten Schutz steht und
zu Höherem berufen ist. So viel Verstand gestehe ich ihm dann doch zu. Nico
fällt zudem nicht in sein gewöhnliches Beuteschema. Aubrey könnte auch vom
Orakel dazu berufen worden sein, auf sie aufzupassen. Hin und wieder übernimmt
er gern den Platz eines ausgefallenen Enforcers. Verführen will er sie
jedenfalls nicht. Das kannst du mir glauben. Für ihn lege ich meine Hand ins
Feuer. Aubrey würde einer Frau niemals willentlich Schaden zufügen oder ihre
Unschuld für sich ausnutzen.“
Bei Damon sah das dann schon anders aus. Obwohl sie Waffenbrüder waren und
füreinander sterben würden. Wenn der Kerl sich bei der Sophora durch falsches
Verhalten ausgezeichnet hatte, gegen das sich das Mädchen wohl kaum zur Wehr
setzen konnte, dann würde er was erleben.
    Wendy kam
mit einem Tablett voller Abendessen zu ihnen ins Schlafzimmer. Nathan entzog
Cat seine Hand, nahm es seiner Tochter dankend ab und stellte es vor das Bett
auf den Boden, bevor er einen Teller nahm und diesen auf den Nachtschrank
platzierte.
Cats Magen knurrte deutlich hörbar beim Geruch des nur kurz angebratenen
Fleisches. Nathan verkniff sich ein Grinsen. Es lag ihm eine spöttische
Bemerkung bezüglich ihrer Fähigkeiten auf der Zunge. So etwas wie Zeit für
die Fütterung des Raubtiers. Aber das behielt er dann doch lieber für sich,
während er das Steak mit Messer und Gabel in mundgerechte Bissen schnitt und
Cat abwechselnd mit Rind und Gemüse fütterte, das eine appetitliche Beilage
bildete. Seine Tochter hatte es ja schon angekündigt und er war sich nicht zu
schade, sich anständig um Catalina zu kümmern.
    „Vielleicht
ist auch alles in Ordnung mit ihr und Nico braucht einfach nur Zeit, um sich
einzugewöhnen. Ihre Wohnung sollte sie in jedem Fall erst einmal behalten. Sie
sofort in die Fortress einzuberufen, halte ich auch für keine gute Idee, Cat.
Sie steht ja unter Bewachung. Niemand wird die Möglichkeit haben, ihr wehzutun.
Gegen die Visionen können wir nichts unternehmen, aber den Rest sollten wir ihr
so einfach wie möglich gestalten. Vielleicht bringt sie das dazu, mehr an sich
selbst zu denken und sich häufiger Erholung zu gönnen. Ich halte große Stücke
auf sie und werde das beim nächsten Zusammentreffen sicher wieder zur Sprache
bringen. Von unserer Seite aus wird sie ganz bestimmt niemand zu irgendetwas
drängen. Ihre Umwandlung eilt nicht. Noch geht es ihr den Umständen
entsprechend gut. Ich glaube ebenfalls nicht, dass die

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