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Die Nacht des Satyrs

Die Nacht des Satyrs

Titel: Die Nacht des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Einladung anzunehmen?
    Er öffnete die Vorhänge, weil sie bald da wären. Im helleren Licht musterte sie ihn. Mit der Maske fühlte sie sich mutiger als ohne. Seine dunkle Kleidung und sein Haar wirkten streng, allerdings im Rahmen der gegenwärtigen Mode und ausgesprochen gepflegt. Sein Hals ragte wie der einer gemeißelten Statue aus seinem gestärkten Kragen; das Kinn war kräftig, kantig und wies einen bläulichen Bartschatten auf. Seine Wangenknochen setzten hoch an und waren leicht von der Erregung gerötet, die Jordan ihm eben beschert hatte. Seine gerade Nase warf einen Schatten über sein Gesicht, wie der Zeiger einer Sonnenuhr.
    Seine Augen aber waren es, die sie magisch anzogen. Sie waren von dichten Wimpern gesäumt und von einer höchst ungewöhnlichen Farbe – vergleichbar jenem Ton, den die Lagune an einem Unwettermorgen annahm. Doch was immer an Stürmen in ihm toben mochte, ließ sich nicht von seinem Blick ablesen.
    Dieser unglaublich gutaussehende Mann hielt sie für eine Frau! Für eine Frau, die ihn hinreichend reizte, dass er sie für eine ganze Nacht sinnlicher Vergnügungen in seinem Hotelzimmer behalten wollte.
    Dieser Mann, dieser wundervolle Mann, bot ihr an, seine riesige Rute, die erst kürzlich in ihrem Mund gewesen war, auch zwischen ihre Beine zu tauchen. Wenn sie jetzt mit ihm ging, würde er sie auf sein Bett legen und ihren weiblichen Schlitz mit seinem Glied weiten, tief und tiefer in sie eindringen, bis er sich vollständig in ihr befand.
    Wie würde es sich anfühlen? Insgeheim sehnte sie sich danach, es herauszufinden.
    Würde er sie damit zum Orgasmus streicheln? War es ihrem seltsamen Körper überhaupt möglich, einen Höhepunkt zu erreichen? Ihr Phallus hatte schon mehrmals gespritzt, immer im Schlaf. Aber noch nie hatte sie einen weiblichen Orgasmus erlebt.
    Nach all den Jahren, in denen Männer der Medizin an und in ihr herumstocherten, fragte sie sich, ob sie innerlich vielleicht irgendwie beschädigt sein könnte, so dass ein solches Erlebnis gar nicht mehr möglich wäre. Und wenn Salerno sie fand, an ihr die Untersuchung durchführte, die er heute geplant hatte, wäre sie eventuell endgültig ruiniert.
    Dieser Fremde also bot ihr die einzige Chance, die sie jemals bekommen hatte, eine lustvolle Vereinigung als Frau zu erleben. Und sie wollte sie ergreifen. Wie sehr sie diese Nacht wollte – nur diese eine Nacht mit ihm!
    Doch was passierte, wenn er inmitten ihrer Vereinigung entdeckte, dass sie eine Mischung aus Mann und Frau war? Was dann? Hässliche Szenen könnten sich abspielen.
    Trotzdem konnte sie sich nicht dazu durchringen, abzulehnen. Unsinnige Überlegungen gingen ihr durch den Kopf, wie Unkraut in einem Garten der Vernunft. Sie könnte vor ihm verbergen, was sie war, redete sie sich ein, und sich nehmen, wonach sie verlangte. Sie brauchte weiter nichts zu tun, als einige Regeln aufzustellen, die verhinderten, dass er die Wahrheit entdeckte.
    »Nun gut, also für die Nacht«, stimmte sie schließlich zu.
    Die Gondel war langsamer geworden, hielt an der Anlegestelle und wippte zweimal kurz, als die Gondoliere hinuntersprangen, um das Boot an Land zu vertäuen. Jordan wurde nervös.
    »Ich möchte allerdings ein paar Regeln für unser Zusammensein erlassen«, fügte sie ein wenig zu spät hinzu.
    Der Mann nickte, fragte nicht einmal, welche Regeln sie meinte. Stattdessen trat er aus der Felze und reichte ihr seine Hand, um ihr zu hlefen.
    Ein aufgeregtes Kribbeln überkam sie, als sie ihre Hand in seine legte. Diese ihr so fremde Geste verzückte sie auch beim zweiten Mal wieder genauso wie beim ersten. Jordan würde sie in der Schatztruhe ihres Gedächtnisses hüten, zusammen mit den anderen Erinnerungen der heutigen Nacht, um in traurigeren Zeiten auf sie zurückzugreifen und sich von ihnen trösten zu lassen.
    Gemeinsam liefen sie durch den Nieselregen auf einen Palazzo zu. Mit seiner sehr viel größeren und breiteren Gestalt bemühte er sich, sie so gut vor dem Regen zu schützen, wie er konnte. Noch niemals hatte ein Mann ihr den Schutz seines Körpers angeboten. Eine weitere Geste, an die sie später mit Freuden zurückdenken würde.
    Eine Tür öffnete sich, und Jordans derbe Schuhe donnerten über den feinen Marmor der Eingangshalle. Es hörte sich maskulin und hart an, als sollte die glückliche feminine Vision, die sie vorübergehend von sich gehabt hatte, mit Gewalt zerstört werden. Könnte sie diese Schuhe doch nur wegschleudern!
    Eine

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