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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Ich gehe nur schnell nach oben und beziehe das Bett. Tess und Quinn haben Brants altes Zimmer als Kinderzimmer für den kleinen Joey eingerichtet, wenn sie zu Besuch kommen. Auch die kleine Abby schläft dort, wenn Brant und Mimi hier sind. Du kannst Isabella in das Kinderbett legen.“
    „Du brauchst das Bett nicht zu beziehen, das kann ich selbst machen.“
    „Dazu bist du glaube ich zu müde. Bei mir geht das ganz schnell.“
    „Danke, East.“
    Er lächelte sie befangen an, und sie spürte wieder die Spannung, die zwischen ihnen zu summen schien wie in einem elektrischen Weidezaun.
    Vor fünf Jahren, vor dem Tod ihres Onkels und den Ereignissen, die damit in Zusammenhang standen, war das anders gewesen. Da waren sie noch unbefangener miteinander umgegangen.
    Bevor Easton die Betten bezog, putzte sie sich schnell die Zähne, zog Jeans und T-Shirt über und band sich die Haare im Nacken zusammen.
    Sie dachte an früher. Tante Jo und Onkel Guff hatten leider nicht das Dutzend Kinder bekommen, das sie sich gewünscht hatten, um all die Zimmer im Farmhaus zu bewohnen. Als sie merkten, dass sie selbst nie Kinder haben würden, begannen sie, Jungen in schwierigen Lebenssituationen aufzunehmen. Außer Cisco, Quinn und Brant hatte es noch andere gegeben, aber die Drei hatten am längsten hier gewohnt, und sie waren so unzertrennlich wie leibliche Brüder gewesen.
    Selten betrat sie Ciscos altes Zimmer. Einmal im Monat kam eine junge Frau aus der Stadt und putzte das ganze Haus, sodass Easton das Betreten des Zimmers erspart blieb.
    Es sah noch genauso aus wie früher. Dunkelgrün und blau gemusterte Vorhänge, eine Kommode, Stuhl und Schreibtisch, das große Bett, das ihr Vater und ihr Onkel gezimmert hatten.
    Nichts Luxuriöses, aber gemütlich. Wie musste es Cisco beeindruckt haben, als er als verwaister Sohn südamerikanischer Saisonarbeiter auf die Ranch gekommen war. Zum ersten Mal im Leben hatte er ein eigenes Zimmer gehabt und nicht mehr mit seinen Eltern umherziehen müssen.
    Lebhaft erinnerte sie sich an den Tag seiner Ankunft. Sie war vielleicht neun Jahre gewesen. Damals lebten ihre Eltern noch, und sie wohnten im Vorarbeiterhaus an der Einfahrt zur Ranch. Sie hatte auf dem Lattenzaun der Pferdekoppel gesessen und zugesehen, wie Brant und Quinn unter Tante Jos Aufsicht ein junges Fohlen dressierten.
    Als Guff mit seinem alten Pick-up die Einfahrt hochkam, sich kurz darauf die Beifahrertür öffnete und ein Latinojunge ausstieg, hatte ihr Herz wie wild geschlagen.
    Jo hatte ihnen schon von dem Jungen erzählt, den man vor einer Woche in einem Zelt in den Bergen gefunden hatte, wo er sich vor den Behörden versteckte.
    Während Quinn und Brant nicht allzu begeistert auf ihren neuen Mitbewohner reagierten, freute Easton sich darauf, einen weiteren Ersatzbruder zu bekommen.
    Sie erinnerte sich, dass sie von dem Lattenzaun heruntersprang und mit Jo zu Onkel Guffs Pick-up lief, gefolgt von Brant und Quinn.
    Guff hatte den Arm schützend um Ciscos schmale Schultern gelegt, und ihr Herz hatte sich zusammengezogen, als sie den traurigen und verlorenen Augenausdruck des Jungen sah.
    Doch plötzlich ging ein schelmisches Grinsen über sein Gesicht, und in diesem Moment verliebte sie sich in ihn.
    Noch immer war ihr unklar, ob es wegen der Verletzlichkeit in seinen Augen war oder wegen seines tapferen Versuchs, diese zu verstecken. Jedenfalls hatte sich seitdem an ihren Gefühlen nichts geändert.
    Jahrelang hatte sie sich eingeredet, dass ihre Gefühle nichts mit wirklicher Liebe zu tun hatten. Sie hatte versucht, sich in andere Männer zu verlieben, doch vergebens.
    Es war eine wirkliche Liebesgeschichte geworden.
    Seufzend zog sie das Spannbetttuch über die Matratze, während ihr die schmerzhaften Ereignisse von vor fünf Jahren in den Sinn kamen.
    Zwar hatte sie ihr Leben einigermaßen im Griff, doch bisher war es ihr nicht gelungen, den Schmerz von damals zu überwinden.
    Obwohl sie alles versuchte. Sie ging aus, lernte Männer kennen und hatte seit ein paar Wochen sogar einen Freund, Trace Bowman, den Polizeichef von Pine Gulch. Trace war ein Mann, der alle Eigenschaften besaß, die sie sich wünschte. Er sah gut aus, hatte Humor, war ein Familienmensch und wie sie selbst auf einer Ranch aufgewachsen.
    Sie hatte die Absicht, sich mit diesem Mann einzulassen, denn sie sehnte sich nach einer Familie. Jedes Mal, wenn sie Quinn und Tess mit ihrem süßen kleinen Jungen oder Brant und Mimi mit ihrer kleinen Tochter

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