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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Mönch stand auf. »Ich lasse dich darüber nachdenken«,
    sagte er.
    Mumm nickte und blickte auf den Kies des Gartens.
    Lu-Tze ging leise fort und kehrte in den Tempel zurück. Er schritt zur
    anderen Seite des Büros, nahm einen seltsam geformten Schlüssel von
    seinem Hals und schob ihn ins Schloss einer kleinen Tür. Die Tür
    öffnete sich. Heller Sonnenschein flutete ihm entgegen.
    Er ging weiter, und seine Sandalen ließen kalte Fliesen zurück. Über
    fest getretenen Boden wanderte er im hellen, heißen Tageslicht.
    So weit in der Vergangenheit hatte der Fluss natürlich einen anderen
    Verlauf, und es hätte die Bewohner von Ankh-Morpork bestimmt
    erstaunt zu sehen, wie lieblich er einst gewesen war, vor etwa
    siebenhunderttausend Jahren. Nilpferde lagen mitten im Fluss auf einer
    Sandbank. Qu hatte darauf hingewiesen, dass sie in letzter Zeit lästig
    wurden, und deshalb errichtete er nachts einen temporalen Zaun um
    das Lager. Nilpferde, die zwischen die Zelte zu stapfen versuchten,
    fanden sich mit Kopfschmerzen im Wasser wieder.
    Qu stand in einem mit Seilen abgesperrten Bereich, auf dem Kopf
    einen Strohhut, der ihn vor der Sonne schützte. Er beaufsichtigte seine
    Assistenten, und Lu-Tze seufzte, als er sich näherte.
    Bestimmt erwarteten ihn Explosionen.
    Es war nicht etwa so, dass er Qu, den technischen Entwickler des
    Ordens, nicht leiden konnte. Auf seine eigene Art ähnelte er dem Abt.
    Der Abt hatte Jahrtausende alte Ideen auf neue Weise durch seinen
    Geist ziehen lassen, mit dem Ergebnis, dass sich das Multiversum wie
    eine Blume für ihn öffnete. Qu hingegen hatte die alte Technik der
    Zauderer verwendet, mit der sich Zeit speichern und wiederherstellen
    ließ, und sie benutzt, um praktische Dinge für den al täglichen
    Gebrauch herzustel en, die zum Beispiel dazu dienten, die Köpfe
    irgendwelcher Leute explodieren zu lassen. Lu-Tze versuchte, so etwas
    zu vermeiden. Mit den Köpfen von Leuten ließ sich Besseres anstel en.
    Als Lu-Tze näher kam, tanzten einige fröhliche Mönche durch die
    Bambusnachbildung einer Straße, ließen Kracher knal en und schlugen
    Gongs gegeneinander. Sie erreichten eine Ecke, wo der letzte Mönch
    sich umdrehte und eine kleine Trommel in die ausgestreckten Arme
    einer Strohpuppe warf.
    Die Luft schimmerte, und die Puppe verschwand mit einem dumpfen
    Donnerschlag.
    »Schön zu sehen, dass mal kein Kopf explodiert«, sagte Lu-Tze und
    lehnte sich an das Seil.
    » Oh, hal o Kehrer«, erwiderte Qu. »Ja. Ich frage mich, was schief
    gegangen ist. Weißt du, der Körper hätte sich um eine Mikrosekunde in
    der Zeit nach vorn bewegen und den Kopf zurücklassen sol en.« Er
    griff nach einem Sprachrohr. »Danke, das gilt für alle! Auf einen neuen
    Durchgang vorbereiten! Soto, bitte übernimm du!«
    Er drehte sich zu Lu-Tze um. »Nun?«
    »Er denkt darüber nach«, sagte Kehrer.
    »Um Himmels wil en, Lu-Tze! Dazu sind wir überhaupt nicht befugt!
    Wir sol en wuchernde Geschichtsschleifen beseitigen und nicht große
    Mengen Zeit aufwenden, um sie aufrechtzuerhalten!«
    »Diese Sache ist wichtig. Wir schulden es dem Mann. Es war nicht
    seine Schuld, dass es gerade in dem Augenblick zu der großen
    temporalen Störung kam, als er durch das Dach der Bibliothek stürzte.«
    »Zwei Zeitlinien nebeneinander«, stöhnte Qu. »Das ist völlig
    inakzeptabel. Ich bin gezwungen, unerprobte Techniken einzusetzen.«
    »Es dauert doch höchstens einige Tage.«
    »Und Mumm? Ist er stark genug? Keine Ausbildung hat ihn auf so
    etwas vorbereitet.«
    »Er folgt der Grundeinstellung des Polizisten. Ein Polizist ist ein
    Polizist, ganz gleich, wo er sich aufhält.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, warum ich dir zuhöre, Lu-Tze, nein, das
    weiß ich wirklich nicht«, sagte Qu. Er blickte zum Testgelände und hob
    rasch das Sprachrohr an die Lippen. »Halt es nicht so nach oben! Du
    sol st es nicht so nach…«
    Es donnerte. Lu-Tze sah nicht einmal hin.
    Qu hob erneut das Sprachrohr. »Na schön. Jemand sol sich bitte auf den Weg machen und Bruder Kai holen. Beginnt mit der Suche vor,
    sagen wir, zweihundert Jahren. Du lehnst es sogar ab, die sehr
    nützlichen Entwicklungen, die ich, äh, entwickle, einzusetzen«, fügte er
    an Lu-Tze gerichtet hinzu.
    »Ich brauche sie nicht«, sagte Lu-Tze. »Ich habe ein Gehirn. Wie dem
    auch sei: Ich benutze deine temporale Toilette.«
    »Ein Abort, der sich zehn Millionen Jahre in der Vergangenheit
    entleert – das war keine gute Idee, Kehrer. Ich

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