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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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mit einer Lampe umher.
    »In einem Bad natürlich. Baiae ist dafür berühmt.«
    Er ging durch den Durchgang.
    »Es gibt heiße Quellen weiter hinten in den Höhlen. Wir haben alles die ganze Nacht für uns. Gestern hast du mir deine Welt und deine Göttin gezeigt. Lass mich das heute für dich tun.«
     
    ***
     
    Die Bäder waren groß und bei Weitem nicht die einzigen in Baiae, luxuriös, aber nicht so verschwenderisch eingerichtet wie die in Domitians Palast. Sie waren lediglich mit weißem Marmor ausgestattet, und die üppig bunten Wand- und Deckengemälde ließen die Feinheit der Ausführung vermissen.
    Eine völlig andere Welt betraten Caelia und Widar in den Höhlen. Schwere Vorhänge trennten beide Bereiche voneinander. Die Höhle war nicht vollkommen dicht, es gab Spalten und Risse in der Decke, durch die das Mondlicht schien und ein bizarres Muster auf den Boden malte. Verschiedene steinerne Becken waren im Raum verteilt, und aus Tonröhren floss unaufhörlich Wasser nach. Es roch durchdringend nach Schwefelwasser.
    Caelia ließ eine Hand durch das Wasser gleiten. Das warme, feuchte Nass auf ihrer Haut ließ sie voll Vorfreude an die Nacht denken.
    »Das schweflige Wasser hilft bei vielerlei Krankheiten des Körpers und des Geistes.«
    »Willst du mit mir Wasser trinken?« Widar schöpfte eine Handvoll Wasser und spuckte es sofort wieder aus. »Hilft vielleicht, schmeckt aber nicht.«
    »Was ich will, befindet sich weiter hinten in den Höhlen.«
    Sie schmiegte sich an ihn, küsste einen Tropfen von seinem Kinn und rieb ihren Leib an seinem.
    Weiter hinten war eine weitere Höhle mit Vorhängen abgeteilt. Auch in dieser letzten drang wieder Mondlicht durch Risse und Spalten und zauberte ein Muster aus Licht und Schatten auf den Boden. Es gab eine Reihe unregelmäßig geformter Teiche, von denen sich beim besten Willen nicht sagen ließ, ob es sich um natürliche oder künstliche Vertiefungen handelte. Alle waren sie mit heißem Wasser gefüllt. Dampf stieg auf.
    »Das sind die berühmten Bäder von Baiae.« Caelia drehte sich mit ausgebreiteten Armen um sich selbst. »Sie sind wie geschaffen für eine leidenschaftliche Nacht.«
    »Das hast du mit mir vor – eine leidenschaftliche Nacht? Und die Tage?« Widar grinste.
    »Oh, du Schlimmer«, scherzhaft drohte sie ihm mit dem Finger. »Es gibt ein paar Badekabinen mit kleinen Becken.«
    »Ich wusste es. Die Römer vergessen die Tage nicht.«
    Gemeinsam zündeten sie in eisernen Halterungen steckende Fackeln an. Trotz der Feuchtigkeit in der Höhle brannten sie sofort an. Ihr warmer Schein vermischte sich mit dem Mondlicht und spiegelte sich im Wasser. Caelia fühlte sich, als wäre sie in der geheimnisvollen Zwischenwelt am Ufer des Styx, wartend auf Charon, den Fährmann. Widar musste etwas Ähnliches denken, denn er schaute sich ehrfürchtig um.
    »Wie in Hels Reich«, murmelte er, schüttelte dann aber die Verzauberung ab und fragte lachend: »Was hast du vor?«
    »Musst du das wirklich fragen?« Sie umarmte ihn und zauste sein Haar.
    Während sie in einem langen Kuss versanken, hob er sie hoch. Als er sie wieder runterließ, landete sie mit den Füßen im flachen Wasser.
    »Was machst du?«
    »Du wolltest doch baden.«
    Sie konnte nicht antworten, denn seine Lippen verschlossen ihre. Mit den Händen umfasste er ihr Gesicht, als hielte er eine kostbare Vase. Sie erwiderte seinen Kuss und ihre Leidenschaft brachte ihren Körper zum Glühen. Sie zog Widar zu sich in das Wasserbecken. Ihre Hände krallte sie in seine Pobacken, sie zog ihn an sich, als wollte sie mit ihm verschmelzen. Nicht lange – und es störte sie, dass noch eine Tunika dazwischen war. Sie wollte ihn nackt spüren, zerrte sein Gewand hoch, bis der Hintern entblößt war.
    Langsam zog sie ihn tiefer in das Becken hinein. Das Wasser umspülte erst ihre Unterschenkel, dann ihre Knie und reichte ihr schließlich bis zur Hüfte, als sie sich keuchend von seinen Lippen löste. Ihre Tunika schwamm auf der Wasseroberfläche wie ein Seerosenblatt. Sie spürte seine schwellende Erektion an ihrem Oberschenkel.
    »Zieh mich aus.« Lasziv hob Caelia die Arme über den Kopf.
    Das nasse Gewand klebte schwer an ihrer Haut. Widar packte es kurzerhand am Halsausschnitt und zerriss den zarten Stoff von oben bis unten. Diese Demonstration seiner Kraft jagte einen Schauder durch ihren Körper. Sie sackte gegen den Geliebten. Gekonnt entfernte er die restlichen Stoffstücke. Sie trieben auf dem Wasser davon.

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