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Die Nanny und der Traummann

Die Nanny und der Traummann

Titel: Die Nanny und der Traummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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ich rede mal ein ernstes Wort mit ihr.“
    Was vermutlich alles nur noch schlimmer machen würde. „Lieber nicht. Ich will nicht, dass sie denkt, ich würde lästern.“
    „Keine Sorge, ich weiß schon, wie man Ms Densmore zähmt.“
    Coop verschwand im Haushaltsraum. Sierra musste ihre ganze Willenskraft aufbringen, um nicht zu lauschen. Nachdem sie das Geschirr weggeräumt hatte, kam er mit einem zufriedenen Lächeln zurück in die Küche.
    „Sie wird Sie nie wieder behelligen“, erklärte er. „Wenn Sie mich brauchen, finden Sie mich im Büro.“
    Was auch immer er zu Ms Densmore gesagt hatte, es wirkte. Einige Minuten später kam sie in düsteres Schweigen gehüllt aus dem Haushaltsraum zurück und würdigte Sierra keine Blickes. Ihr Gesicht war feuerrot. Ob aus Scham oder Wut, ließ sich allerdings nicht sagen. Ihr Schweigen währte bis zum Abendessen, das aus einem so köstlichen mexikanischen Gericht bestand, dass Sierra sich zweimal nachnahm.
    Sie war überrascht gewesen, als Coop sie einlud, sich zusammen mit den Zwillingen zu ihm ins Esszimmer zu setzen, anstatt sie in die Küche zu verbannen, damit er seine Ruhe hatte. Doch er bestand nicht nur auf ihrer Gesellschaft, sondern auch darauf, Fern selbst zu füttern, während Sierra die kleine Ivy übernahm. Nicht einmal, als Fern sich weigerte zu essen, wollte er sich helfen lassen. Geduldig schob er seiner widerspenstigen Nichte Löffel um Löffel in den Mund, wischte ihr immer wieder Breireste von Gesicht und Händen und nahm sie am Ende aus dem Hochstuhl, um sie auf seinen Schoß zu setzen. Wahrscheinlich wollte er nach dem Gespräch am vergangenen Abend beweisen, dass er tatsächlich Interesse an den Zwillingen hatte.
    Als sie aufgegessen hatten, schaltete er den riesigen Flatscreenfernseher im Wohnzimmer ein, stellte auf den Sportsender um und spielte mit den Zwillingen auf dem Boden. Sierra saß währenddessen allein auf dem Sofa und fühlte sich fast schon ein wenig ausgeschlossen.
    Die Mädchen vergötterten ihn förmlich, was Sierra eine Heidenangst einjagte. Je enger sie sich an ihn banden, desto enttäuschter würden sie sein, wenn er sie im Stich ließ, sobald er seine neue Rolle satthatte. Noch machte ihm der Tod seines Bruders zu schaffen. Doch der Schmerz würde verblassen, und damit auch sein Verantwortungsbewusstsein für die Zwillinge. Früher oder später würde er wieder in seine Partywelt und zu seinen wechselnden Liebschaften zurückkehren. Und dann hatten die Mädchen nur noch Sierra.
    Als es Zeit wurde, die Zwillinge ins Bett zu bringen, half Coop ihr, die beiden umzuziehen, und gab ihnen einen Gutenachtkuss.
    Danach trug Sierra die schmutzige Wäsche der Mädchen in den Haushaltsraum, der, wie nicht anders zu erwarten, so ordentlich und sauber war, dass man vom Boden hätte essen können.
    Als sie in die Küche zurückkehrte, hatte sich Coop wieder auf einem der Barhocker an der Kücheninsel niedergelassen. Vor ihm standen zwei Gläser, die diesmal mit Rotwein gefüllt waren.
    „Trinken Sie wieder ein Glas mit mir?“, fragte er und schob ihr mit dem Fuß einen Barhocker entgegen. „Heute war ich in der Stimmung für Rot. Es ist ein Malbec, ich hoffe, den mögen Sie.“
    Überrascht erwiderte Sierra: „Aber Sie müssen mir doch nicht jeden Abend Wein servieren!“
    „Ich weiß.“
    Hoffentlich wollte er das nicht zur Gewohnheit werden lassen. Denn Sierra bezweifelte, dass sie sich damit wohlfühlen würde. Nicht, dass sie etwas gegen ein Glas Wein am Ende eines langen Tages einzuwenden hatte. Es war ihr Mittrinker, der ihr Sorgen bereitete. Besonders, wenn er sich so verdammt dicht neben sie setzte. Gestern Abend hatte seine Nähe sie noch nervös gemacht, so als würde sie damit rechnen, jede Sekunde von ihm vom Stuhl geschubst zu werden. Aber er war ein vollkommener Gentleman gewesen, und das hatte sie … noch viel nervöser gemacht.
    „Vielleicht könnten wir uns ja ins Wohnzimmer setzen“, schlug sie vor. Und zwar auf verschiedene Sofas.
    Coop zuckte mit den Schultern. „Klar, wie Sie wollen.“
    Was sie wirklich wollte, war ein Abend im Bett mit ihrem neuen Krimi. Aber sie konnte Coop ja schlecht abweisen! Vor allem nicht nach ihrem zickigen Auftritt gestern.
    Er ließ sich auf einem Sessel vor dem Fenster nieder, und Sierra machte es sich mit untergeschlagenen Beinen auf einem der Sofas bequem. Coop war meterweit von ihr entfernt. Also warum lag plötzlich eine solche Spannung in der Luft? Und warum, verdammt noch

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