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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Geschwindigkeit. «
    »Verstehe.« Sheida seufzte. »Dann war es also mehr als bloß eine Sicherheitsmaßnahme, dich auszuschicken, nicht wahr?«
    »Ja, Ma’am«, erwiderte der Inspektor. »Ich habe einen Verdacht, wer der Agent ist, und sogar eine leise Ahnung, was sein Motiv sein könnte. Könntest du mir nähere Informationen über die Familie von Commander Owen Mbeki zukommen lassen?«
    Sheidas Avatar erstarrte einen Augenblick lang und zuckte dann die Achseln.
    »Die übliche Geschichte. Eine Frau, Sharon, Tochter Sara. Kein zuletzt bekannter Aufenthaltsort, aber sein Hauptwohnsitz war in Ropasien. Glaubst du, dass der Neue Aufbruch sie in seiner Gewalt hat?«
    »Wenn ich mich jetzt festlegen müsste, Ma’am«, meinte Joel und nickte, »würde ich sagen, dass sie eine oder beide haben und sie als Geiseln benutzen.«
    »Und was beabsichtigst du?«
    »Ich brauche mehr Beweise, sogar für mich, mehr als nur eine unüberlegte Bemerkung, Ma’am«, räumte Joel ein. »Und außerdem muss ich mehr über einen KI-Hasen erfahren, der zusammen mit einer Elfe auf das Schiff gekommen ist. Der Angriff fand nach dem Eintreffen des Hasen statt. Und obwohl er wesentlichen Anteil an der Zerstörung des Schiffes hatte, will ich doch nicht ganz von der Hand weisen, dass er der Agent ist.«
    »Ein rechter Halunke, dieser Hase, nicht wahr?«, meinte Sheida mit einem leichten Grinsen. »Ich würde gern zu einem anderen Zeitpunkt mehr über diese Geschichte erfahren.
Ja, eine entfernte Möglichkeit besteht durchaus, dass er der Betreffende ist«, fügte sie dann hinzu, und ihr Gesicht verfinsterte sich. »Ich werde dir jetzt zwei Dinge geben«, fuhr sie fort und streckte die Hand aus, worauf zwei scheibenförmige Gegenstände auf Joel zuschwebten. »Ich kann diese mit sehr geringem Energieaufwand wahrnehmen. Bringe sie an strategischen Orten an. Wenn ein Avatar in ihrer Nähe, aber nicht im selben Raum auftaucht, zeigen sie bei Berührung die Richtung an. Wenn ein Avatar in dem Raum erschienen ist , werden sie das Gespräch aufzeichnen. Kommst du damit klar?«
    »Perfekt«, erklärte Joel und steckte die Scheiben ein.
    »Was wirst du jetzt unternehmen?«, fragte Sheida. »Herzog Edmund informieren?«
    »Der Herzog befindet sich augenblicklich in der Stadt der Mer«, erklärte ihr Joel. »Wir segeln ebenfalls dorthin. Aber, um deine Frage zu beantworten, nein, das habe ich nicht vor. Mit deiner Erlaubnis werde ich handeln, sobald ich sicher weiß, wer die undichte Stelle ist. Wenn es der Hase ist, werden wir schnell und entscheidend handeln müssen; er ist eine höchst gefährliche KI. Wenn es der Commander ist, habe ich vor, ihn umzudrehen.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Sheida argwöhnisch.
    »Es ist häufig nützlich, den Feind glauben zu lassen, er verfüge über eine perfekte Nachrichtenquelle«, erwiderte Joel. »Ich würde in dem Fall vorschlagen, dass man den Commander auf einen sehr wichtigen Posten an Land versetzt, wo er Zugang zu diversen nützlichen Informationen hat. Die meisten davon von relativ geringer Bedeutung, so wie offen gestanden die Bewegungen dieses Schiffes. Aber von Zeit zu Zeit wird er wichtige Informationen weiterleiten, die von größerer Bedeutung sind. Einige davon werden echte Informationen sein, bei denen es uns nichts ausmacht, wenn die andere Seite sie bekommt. Ich bin sicher, dass es
Dinge gibt, bei denen du sicher sein kannst, dass der Neue Aufbruch sie kennt.«
    »Allerdings«, knurrte Sheida und nickte, wobei sich ihre Augen verengten.
    »Andere Dinge werden sorgfältig konstruierte Falschinformationen sein. Sorgfältig konstruiert, schließlich möchte man ja einen so guten Agenten nicht verbrennen.«
    Sheida runzelte die Stirn. »Und seine Frau und seine Tochter will ich ganz sicherlich nicht ›verbrennen‹.«
    Joel ließ eine kurze Pause eintreten und zuckte dann die Achseln. »Möglicherweise kommt der Zeitpunkt, wo sich das trotzdem als nötig erweist. Vorzugsweise sollte man die Sicherheit des Agenten und seiner engen Verwandten sicherstellen. Wenn wir beispielsweise jemanden gefangen nehmen, den die Gegenseite nicht verlieren möchte, und der Commander hat zu dem Zeitpunkt seine Nützlichkeit für uns verloren, könnten wir versuchen, deren Person gegen die unsere einzutauschen. Aber manchmal muss man auch bereit sein, einen Verlust hinzunehmen. Wenn man zulassen müsste, dass Commander Mbekis Familie zu Schaden kommt, um zu verhindern, dass, äh, Paul den Krieg gewinnt, würdest

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