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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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du es dann tun?«
    Sheidas Gesicht verfinsterte sich, und sie schüttelte den Kopf. »Solche Fragen hasse ich.«
    »Trotzdem musst du dir über sie klar werden, Ma’am.« Joel zuckte die Achseln, und sein Gesicht war ohne jeden Ausdruck. »Ich denke über solche Dinge nach. Mehrmals täglich sogar.«
    »Über deine Frau und deine Tochter haben wir immer noch nichts in Erfahrung gebracht«, sagte Sheida betrübt. »Ich nehme an, du hast auch nichts über sie ›gehört‹.«
    »Nein, Ma’am«, antwortete Joel. »Aber wenn ich etwas höre, wirst du es sofort erfahren.«

23
    »Herzog Edmund«, sagte Bruce und tauchte in dem Schwimmkanal auf, den man für die Gruppe des Herzogs reserviert hatte. »Hättest du Lust, mich auf einem kurzen Ausflug zu begleiten?«
    »Ja, gerne«, erwiderte Talbot und legte das Stück Walknochen beiseite, an dem er geschnitzt hatte.
    Er fragte Bruce, der sich auch nicht weiter äußerte, nicht, wo ihr Ausflug hingehen solle, sondern folgte dem Führer des Wasservolks einfach, als dieser das Riff hinter sich ließ und abwärts ins offene Meer schwamm.
    Das Riff endete nach vielleicht zwanzig Metern, jetzt bedeckte Sand den Meeresgrund. Die Beleuchtung war schwächer geworden, aber im klaren Wasser war es immer noch ziemlich hell. Sie bogen nach rechts und schwammen am Riff entlang, und Edmund sah sich interessiert um. Ihm wurde bewusst, dass er sich zwar an der allgemeinen Schönheit der Riffs erfreut hatte, aber bis jetzt weder Zeit gehabt noch die Neigung verspürt hatte, sich gründlicher umzusehen.
    Die Riffs wimmelten von Fischen; Rudel von solchen, die etwa so groß wie seine Hand und fast kugelrund waren, mit blauen senkrechten Streifen und auch andere »fischähnlicher« aussehende, wesentlich länger als hoch, mit leuchtend gelben Schwänzen. Zwischen den Spalten wimmelten noch mehr kleine Fische herum, und zusammen schillerten sie in allen Farben des Regenbogens. Beinahe bedrückte es ihn,
dass es auch unauffällige einfarbige Fische gab. Schließlich entdeckte er welche, die so perfekt getarnt waren, dass man sie kaum wahrnehmen konnte. Einer, der wie ein Stück Riff aussah, schoss plötzlich neben ihnen in die Höhe und verschluckte einen kleineren Fisch an einem Stück. Edmund hätte das nie bemerkt, wenn der Räuber sich nicht bewegt hätte.
    Jetzt, wo er sich aufmerksamer umsah, wurde ihm bewusst, dass das Riff vieles an sich hatte, was ihm rätselhaft war. Ein Teil davon sah aus wie Stein, und er wusste, dass das im Laufe der Jahrhunderte von den Korallenpolypen aufgebauter Kalkstein war, während andere Teile wirkten, als wären sie mit einer Art Pelz bedeckt. Solche Partien waren selten, aber nichtsdestoweniger interessant. Bei dem Belag handelte es sich offenbar nicht um Schleim oder Flechten; er musste sich eingestehen, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, was es war. Und dann, weshalb diese Durchlässe? Sie sahen aus wie aus dem Riff herausgewaschene Schluchten, aber nichts, was er sah, eignete sich dazu, solche Vertiefungen zu erzeugen. War das vielleicht Süßwasser gewesen? Oder Wasser oder vielleicht Sand, der aus den seichten Stellen in die Tiefe rieselte?
    Außerdem unterschieden sich die Riffs stark voneinander. Der Bereich mit den Durchlässen, wo die Stadt der Mer war, erhob sich mehrere Meter über den Sandgrund. Ein paar hundert Meter weiter die Küste abwärts wich der Sand verstreuten kleinen Felsbrocken, die kaum über den Boden hinausragten.
    Aber auch dort herrschte Leben. Zarte Peitschenkorallen baumelten von den Felsbrocken herunter, wiegten sich in der leichten Strömung. Eine Schildkröte, beinahe so groß wie ein Pony, lag mit dem Bauch im Sand und verspeiste einen Schwamm, der an einem dieser Vorsprünge haftete.
Dann gab es grellbunte Rifffische, aber auch einige größere Fische, die auf ihn den Eindruck machten, als wären sie im offenen Ozean beheimatet, waren zu sehen. Sie hatten sich um die Felsbrocken gesammelt, einer oder höchstens zwei bei jedem. Zuerst dachte er, sie würden auf etwas Jagd machen. Aber sie hingen einfach reglos im Wasser. Wenn sie gelegentlich von den Felsen abgetrieben wurden, wendeten sie und kamen zurück in die Strömung, bis sie wieder über den Felsbrocken standen, und hielten dann inne, gerade als würden sie die Steinformationen als eine Art Ortsmarkierung benutzen.
    Neugierig entfernte er sich ein Stück von Bruce und ließ sich hinübertreiben, um genauer hinsehen zu können.
    Die größeren Fische

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