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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Wir sind hier in einer Art Burg. Kein Wunder. In einer Burg auf einem Berg. Wir befinden uns in einer Burg auf einem Berg, der von einem Tal umgeben ist, und ringsum sind weitere Berge. Irgendwo in Ropasien, richtig? Und ich habe genug gesehen, um zu wissen, dass die Burg von einer Milliarde Gewandelten bewacht wird. Im Tal ist eine Stadt. Wie komme ich wohl darauf, dass die Stadt vermutlich von deinen Kämpfern wimmelt? Paul, ich versuche nicht wegzurennen, ich sage nur, dass du Geld auf dem Tisch liegen lässt, und zwar hier!«

    Paul sah sie einen Augenblick lang nachdenklich an und lachte dann, ehe er es sich auf einem Kissen bequem machte. Die Spannung in seinen Gesichtszügen lockerte sich etwas.
    »Du hast dich verändert«, meinte er dann schmunzelnd.
    »Wie meinst du das?«, fragte sie vorsichtig.
    »Wo ist die unterwürfige, bescheidene, kleine Megan geblieben, die ich am Fluss entdeckt habe?«, fragte Paul. »Die unterwürfige, verängstigte, kleine Megan. Sie ist verschwunden, und an ihre Stelle ist eine eiskalte Geschäftsfrau getreten, die im Parfümgeschäft ein Vermögen verdienen will.«
    »Die kleine Megan gibt es noch«, sagte sie und lächelte. Dann sah sie ihn an und schüttelte den Kopf. »Paul, was hast du aus dir gemacht? Du siehst aus wie ein Gespenst. Wann hast du eigentlich das letzte Mal gelacht?«
    »Das ist viel zu lange her«, gab er zu, und seine Züge verdüsterten sich wieder. »In der Welt sieht es im Augenblick wirklich schrecklich aus, Megan. Diese Schlampe Sheida und ihre Lakaien …«
    »Paul«, fiel Megan ihm mit sanfter Stimme ins Wort. »Du brauchst Erholung.«
    »Es gibt so viel zu tun«, sagte er fast klagend. »Ich klammere mich so gut ich kann mit beiden Händen fest, und trotzdem spüre ich, wie mir alles entgleitet!«
    »Paul«, sagte Megan streng. »Geh duschen oder nimm ein Bad. Nein, warte …« Sie überlegte kurz und nickte dann. »Bleib hier. Geh nirgends hin. Versprichst du es mir?«
    »Ja, versprochen«, nickte Paul. »Aber warum?«
    »Warum kommst du hierher, Paul?«, fragte Megan.
    »Weil ich eine Verpflichtung habe … «, setzte Paul an.
    »Und wir haben auch eine Verpflichtung«, schnitt Megan ihm das Wort ab. »Und zwar nicht nur die, Babys zu machen. Im Augenblick bist du der wichtigste Mann der Welt. Unsere Pflicht ist es sicherzustellen, dass du die deine erfüllen
kannst, und das haben wir ganz offenkundig nicht geschafft. «
    »Das sagt Christel auch, aber …«
    »Ach, hör mir doch mit Christel auf«, erregte sich Megan. »Tut mir Leid, sie ist gut genug, um die Mädchen im Zaum zu halten, aber es gibt gute Gründe, weshalb ich die Buchhaltung erledige. Mach dir nichts vor, Paul, sie hat die Klugheit nicht gerade mit Löffeln gefressen. Ich weiß, was du brauchst, und du wirst es bekommen. Also, warte hier.«
    Sie stand auf, ging in den Hauptsaal und zeigte mit dem Finger auf Shanea, die sich gerade mit Mirta unterhielt, und dann auf Mirta. Dann ging sie zu Christel hinüber und hockte sich neben ihr auf den Boden.
    »Paul ist hier, und er sieht schrecklich aus«, sagte sie zu der Frau.
    »Im Büro?«, fragte Christel verstört und stand auf. »Er wird sich die Bücher ansehen wollen …«
    »Damit komme ich schon klar«, sagte Megan und legte der Frau die Hand auf den Arm. »Überlass das mir, ja? Er braucht Ruhe. Du hast es mit deinen Argumenten versucht, jetzt lass es mich mit den meinen versuchen, ja?«
    Christel sah sie an und blickte dann finster zur Tür hinüber.
    »Christel, ich habe es nicht auf deinen Job abgesehen«, sagte Megan leise. »Ich habe nicht die geringste Lust, die Mädchen im Zaum zu halten. Mich drängt es nicht danach, die Peitsche zu schwingen. Wirklich nicht , ja? Aber was passiert, wenn Paul an Auszehrung stirbt?«
    Die Frau schluckte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wahrscheinlich …«
    »Wahrscheinlich was?«, fiel Megan ihr leise, aber bestimmt ins Wort. »Meinst du, Chansa würde uns unter seine Fittiche nehmen? Höchst unwahrscheinlich. Vermutlich würde Reyes hier das Sagen haben, und der geht mit Frauen so um
wie Haie mit einem Schwarm Fische. Oder wir müssten die Gewandelten bedienen. Oder selbst gewandelt werden. Vielleicht bekäme uns sogar Celine !«
    »Die würden doch nicht …«, setzte Christel verzweifelt an.
    »O doch, das würden sie. Und das weißt du auch«, widersprach Megan. »Also müssen wir sicherstellen, dass Paul überlebt. Du hast die ganze Zeit völlig Recht gehabt; wir sind

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