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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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der Kopf nach hinten gerissen wurde – und hob sich dann hinter dem größeren Drachen in die Luft. Gleich darauf war der Himmel von Flügeln erfüllt, als das gesamte Drachengeschwader startete.
    Einen Augenblick lang hatte Herzer alle Mühe, gegen den Brechreiz anzukämpfen. Von der Höhe und dem Auf und Ab, als der Flugdrache mit Flügelschlägen versuchte, auf Fluggeschwindigkeit zu kommen, konnte einem schlecht werden. Aber das war schnell vorbei, und jetzt überwältigte ihn der spektakuläre Ausblick, der sich ihm bot. Die Drachen stiegen auf einer halbkreisförmigen Bahn nach rechts auf, die sie zuerst über den im Licht der Morgensonne glitzernden Shenan River und dann über die Stadt Raven’s Mill selbst trug. Ein Blick in die Runde verriet ihm, dass sie bereits höher als der Massan-Berg standen. Dann griff er in die Gurte, weil er das Gefühl hatte, der Flugdrache würde seine Flügelbewegungen plötzlich einstellen. Einen Augenblick lang dachte er, etwas sei schief gegangen, aber das war nur eine Gleitflugphase, als die Formation auf den Berg jenseits des Flusses zuhielt.
    Als sie wieder über den Raven’s Hill hinwegzogen, verspürte er plötzlich eine nach oben gerichtete Bewegung, die aber nicht vom Drachen stammte, und er machte sich klar, dass sie in eine Thermik geraten waren. Offenbar mit dem Ziel, diese Thermik zu nutzen, begannen die Drachen wieder mit ihren langsamen Flügelschlägen und gewannen schnell an Höhe, bis sie die Thermik verlassen hatten und den Flügelschlag einstellten. In sanftem Gleitflug überquerten sie den Fluss, und Herzer fragte sich, wo jetzt die Reise hingehen sollte. Der Ozean befand sich im Osten, aber sie flogen in westlicher Richtung.
    Gerade als er anfing, sich ernsthaft Sorgen zu machen, da es ja nicht völlig unmöglich war, dass der Neue Aufbruch
vielleicht diesen »Söldner«-Drachen dazu gebracht hatte, Herzog Edmund und seine Familie zu entführen, überflogen sie den Gipfel des Massan-Berges und gerieten in eine weitere, diesmal wesentlich stärkere Thermik.
    Das war es offenbar, worauf Joanna gewartet hatte, denn als sie den Berg hinter sich gelassen hatten, ging sie mitten in der Thermik in Steigflug über, und die Drachen schienen mit der Kraft ihrer Flügel und der noch viel größeren Energie der aufsteigenden Luft förmlich in die Höhe zu schießen.

8
    Daneh hatte Rachel den vorderen Platz auf Joannas Rücken überlassen, womit Rachel anfänglich recht zufrieden gewesen war. Sie freute sich darauf, einen Drachenritt zu machen. Kurz nachdem sie aufgestiegen war und sich ein paar unfreundliche Bemerkungen des Drachens über spitze Schuhe hatte anhören müssen, überlegte sie es sich jedoch bereits anders.
    »Verdammt«, zischte Joanna gerade.
    »Was ist?«, schrie Rachel. Sie musste wegen des Gegenwinds schreien, aber der Drache war recht gut zu verstehen.
    »Ach, nichts«, erwiderte der Drache. »Der Flugdrache deines Boyfriends hält sich in meinem Windschatten. Das ist ein zusätzliches Gewicht, das ich ziehen muss.«
    Rachel sah sich um und stellte fest, dass die anderen Drachen V-Formation angenommen hatten, nur der Herzers nicht.
    »Er lenkt ihn aber doch nicht!«, wandte sie ein.
    »Weiß ich schon, Chauncey ist bloß faul. Aber zu gefallen braucht es mir trotzdem nicht.«
    »Warum fliegen die anderen in V-Formation?«, brüllte Rachel. »Das sieht so aus, als würden sie gleich zusammenstoßen. «
    »Wieder eine Frage des Windschattens«, antwortete Joanna. »Es gibt da einen Bereich niedrigen Drucks, der sich nach beiden Seiten verteilt. Hast du je Gänse fliegen sehen?«
    »Ja, oft.«

    »Die machen’s genauso. Aber das belastet mich nicht so wie bei Chauncey. Blödes Biest.«
    Sie arbeiteten sich weiter in einer langsamen Spirale nach oben, nutzten die Thermik und bewegten sich den halben Vormittag wie es schien nur mit leichten Flügelschlägen. Aber dem Sonnenstand nach konnte es nicht länger als eine halbe Stunde gewesen sein. Schließlich spürte Rachel, wie sie ein wenig durchsackten. Ein Gefühl der Leichtigkeit.
    »Höchster Punkt der Thermik«, sagte Joanna und schwenkte nach Osten ab. »Mir hat das mindestens dreitausend Meter eingebracht, und das ist für einen Oktobermorgen nicht schlecht.«
    Rachel hatte die ganze Zeit in die Ferne geblickt, sah aber bei diesen Worten nach unten. Und drückte sofort die Augen zu, klammerte sich an die Gurte.
    »Nicht nach unten sehen«, schmunzelte Joanna.
    »Zu spät«, erwiderte

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