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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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sonderlich gut. Gewöhnlich fliegen wir zwei Stunden, dann geben wir ihnen zu fressen und fliegen dann weiter. Auf die Weise werden wir vier oder fünf Stunden fliegen, und die müssen sich richtig voll stopfen. Und sobald sie das getan haben, sind sie ein paar Stunden nicht mehr zu gebrauchen.«
    »Und was ist, wenn sie nichts zu fressen bekommen?«, schrie Herzer.
    »Also, ich würde dir nicht raten, dich in der Nähe eines hungrigen Drachen aufzuhalten«, erwiderte Jerry. »Wirklich nicht.«

    Die Drachen zischten wie riesige Teekessel und schwangen die Köpfe wütend hin und her. Aber die Ketten, an denen sie hingen, sorgten für genügend Abstand, sodass sie sich auch mit den Schwänzen nicht treffen konnten.
    Andererseits musste man, um ihnen die großen Schüsseln zu bringen, nahe genug an sie heran, dass man in Bissweite geriet.
    Das Ziel der Gruppe war der Marinestützpunkt Newfell gewesen, eine im Wachsen begriffene Anlage in der Nähe der Mündung des Gem River. Die Basis befand sich an der Spitze einer ausgedehnten Bucht, wo die Flüsse Gem und Poma sich vereinigten, wobei Letzterer vom Shenan gespeist wurde, der an Raven’s Mill vorbeifloss.
    Der Stützpunkt war in Erwartung der geplanten Invasion aus Ropasien gebaut worden, und es herrschte dort rege Aktivität.
    Es gab zwölf große Piers, die von einer beachtlichen Flotte kleiner Schiffe benutzt wurden. Die meisten Schiffe waren Schuten und Leichter, die Material aus dem Landesinneren heranbeförderten, aber es gab auch einige größere Segelschiffe, die vermutlich an der Küste entlang gekommen waren. Herzer erinnerte sich, dass es im Norden die wachsenden Städte Balmoran und Manan gab, aus denen die Schiffe möglicherweise gekommen waren.
    Das Material, das aus den Schiffen ausgeladen wurde, wanderte in eine Reihe von Lagerhäusern, die die Ufer säumten. Von den Lagerhäusern wurde ein Teil der Lieferungen in den eigentlichen Stützpunkt gebracht. Es gab Gießereien, die die Eisenteile für die Schiffe lieferten, Sägewerke zum Zerschneiden der Bäume, aus denen Rümpfe und Masten gezimmert wurden, Taumanufakturen, die den unbearbeiteten Hanf aus dem Landesinneren verarbeiteten, und Segelfabriken, wo aus gewaltigen Ballen von Baumseide Segel für die in den Himmel wachsenden Schiffe genäht wurden.

    Aber im Vergleich mit den Arbeiten auf den Werften verblasste das alles.
    Sie hatten die Flugdrachen am Rande der Werften am Gem River entlang geparkt. Zu beiden Seiten lagen von hohen Gerüsten umgeben Schiffsrümpfe auf Hellings. Überall war das Kreischen von Sägen sowie das Stakkato von Hammerschlägen zu hören, und in den Geruch der Marschen mischte sich der beißende Duft von Sägemehl.
    All das machte die Flugdrachen unruhig.
    Die Schüsseln waren groß, über einen Meter im Durchmesser, mit erhabenen Rändern und Metallgriffen. Der Geruch, der aus ihnen aufstieg, mischte sich mit dem Gestank der Marschen und erzeugte ein Aroma, bei dem Herzer übel wurde.
    Aber noch sehnlicher als eine Maske, um den Gestank abzuhalten, wünschte er sich im Augenblick seine Rüstung. Diese Flugdrachen hatten riesige Zähne.
    »Was ist da drin?«, fragte er und hob eine Schüssel auf der einen Seite an, während Jerry auf der anderen zugriff. Wahrscheinlich hätte Herzer sie auch alleine heben können, aber im Allgemeinen brauchte es dazu zwei Personen.
    »Innereien, Sojabohnen, Gemüseöl und Ketchup«, sagte Jerry. »Sie kennen den Geruch von dem Zeug und mögen ihn nicht. Deshalb reizt sie ein Bissen frisches Fleisch. Wir halten uns außerhalb ihrer Reichweite und schieben ihnen die Schüssel hin. Auf drei.«
    »Ketchup?«, wiederholte Herzer ungläubig.
    »Sie mögen Ketchup. Eins, zwei …«
    Hinter ihnen war ein lautes Brüllen zu hören, und Joanna landete in einem Schwall von Wind.
    »Lass das!«, brüllte sie und versetzte dem Flugdrachen links von ihr einen Klaps auf den Rücken. Der zog den Kopf ein und gab dabei einen leisen miauenden Laut von sich; es sah so aus, als würde er sich gleich auf den Bauch legen.

    » Jetzt könnt ihr sie füttern«, brüllte Joanna und gab einem weiteren Flugdrachen, der sich zu weit vorgebeugt hatte, einen Klaps. »Ich brauch euch Typen lebend.«
    Jerry und Herzer schoben sich vorsichtig vor, ließen die Schüssel unter der Nase des Flugdrachen fallen, holten sich dann die nächste und brachten sie Chauncey. Unterdessen waren die drei anderen bereits versorgt worden.
    Ob den Biestern das Zeug nun schmeckte oder

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