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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Rachel.
    »Oh, was zum Teufel macht dieses blöde Ding?«, knurrte Joanna dann.
     
    Beim Aufstieg war Herzer bewusst geworden, dass Chauncey den Windschatten des größeren Drachen nutzte. Aber er würde sich ganz sicherlich nicht einmischen und in diesen spiralförmigen Aufstieg eingreifen. Als die Drachen sich dann allerdings aufreihten und in Richtung Sonne schwebten, entschied er, dass es sich doch lohnen könnte, ein Stück zurückzufallen. Schlimmstenfalls würde er Chauncey dann wieder die Zügel freigeben, und der Flugdrache würde erneut seinen gewohnten Platz einnehmen.
    Da blieb bloß ein Problem. Er flog direkt hinter Joanna, höchstens zwanzig Meter von ihr entfernt. Ihr Schwanz peitschte vor Chaunceys Nase hin und her, so nahe, dass er sie beinahe traf. Das hintere Ende der ausgedehnten V-Formation
der Flugdrachen befand sich tatsächlich hinter seiner augenblicklichen Position. Und das bedeutete, dass er langsamer werden und dann wieder aufholen musste. Und er hatte nicht die leiseste Ahnung, mit welchen Befehlen das zu bewirken war.
    Er verließ sich auf sein Gefühl und zog langsam an den Steigzügeln, bis sie nicht mehr locker durchhingen, zog dann weiter daran und zugleich auch an den Abwärtszügeln, aber ganz leicht. Seine Klammer hielt die Zügel fest, aber er war sorgsam darauf bedacht, nicht zu fest zuzugreifen, um nicht einfach die Zügel durchzuschneiden.
    Herzer war sich gar nicht sicher, was Chauncey tat, aber sie begannen jedenfalls von dem größeren Drachen weg nach hinten abzutreiben, blieben dabei aber mehr oder weniger auf gleicher Höhe. Er sank sogar ein Stück unter sie, ohne dabei aber in so etwas wie »Sturzflug« überzugehen.
    Herzer ließ die Zügel wieder locker und zog dann ganz leicht links. Chauncey kippte gehorsam leicht nach links ab, aber jetzt begannen sie an Höhe zu verlieren. Herzer ließ den Zügel locker, zog ein Stück nach rechts und fand sich kurz darauf außerhalb des am weitesten links befindlichen Reiters und mehr oder weniger auf dem gleichen Kurs. Unglücklicherweise war er jetzt etwa sechzig Meter unter dem Flugdrachen und fast hundert dahinter.
    Na schön.
    Der Reiter dort war Vickie, und er konnte hören, wie sie ihm etwas zurief, war sich aber nicht sicher, wie er mit seinen Experimenten fortfahren sollte.
    Eigentlich war es ganz einfach. Er musste wieder die Höhe der anderen erreichen und Chauncey auf Tempo bringen, um sich richtig in die Formation einzureihen. Die anderen gewannen jetzt stetig Vorsprung und stiegen auch höher, möglicherweise sank auch er ab. Aber Chauncey schien durchaus bereit, seinen Befehlen zu gehorchen und weiter
den augenblicklichen Kurs zu fliegen. Obwohl dies offensichtlich nicht der richtige war.
    Er zog leicht an den beiden Aufwärtszügeln, doch das führte nur dazu, dass er weiter zurückfiel, auch wenn sie kurz an Höhe gewannen. Dann zog Chauncey gegen die Zügel und ging wieder in Gleitflug über. Herzer erinnerte sich plötzlich an einen Begriff, der »Überziehen« hieß, und fragte sich kurz, wie wenig wohl daran gefehlt hatte, den Drachen »abschmieren« zu lassen. Falls so etwas möglich war.
    Plötzlich sah er ganz deutlich das Bild eines Asts vor sich. Kurz nach dem Zusammenbruch hatte man ihn, weil er ein wenig Reiterfahrung hatte, dazu auserwählt, bei einem Auftrieb wilder Tiere »auszuhelfen«. Während er versucht hatte, ein Wildschwein daran zu hindern, eine Bekannte zu töten, hatte Diablo einen Satz über das vom Speer getroffene Wildschwein hinweggemacht, und Herzer war im vollen Galopp mit der Stirn gegen einen Ast geprallt.
    Die Genesung war langwierig und schmerzhaft gewesen. Aber wenn er bei diesem Ritt Mist baute, stand ihm ein Sturz aus mehreren tausend Meter Höhe bevor. Ein Sturz, der auch nicht annähernd zu überleben war.
    Er musste jetzt wirklich wieder in die Formation zurückkehren.
    »Hinauf, Chauncey«, brüllte er. »Los! Vorwärts! Hüh!« Er wusste nicht, wie er ihn hätte schlagen sollen. Auch hatte er bis jetzt nicht gesehen, dass die Reiter irgendwelche Bewegungen machten, höchstens kleine Korrekturen mit den Zügeln.
    Aber sein Stiefel hing tatsächlich über der Haut des Flugdrachens, steckte nicht etwa im Sattel. Er bezweifelte, dass dahinter keine Absicht steckte.
    »Hi!«, brüllte er und trieb dem Drachen den Stiefel so hart er konnte in die Seite.

    Der erschreckte Flugdrache begann mit den Flügeln zu schlagen und wurde deutlich schneller. So viel schneller, dass die

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