Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
Vom Netzwerk:
überhaupt nicht zur Kenntnis, sondern strebte geradewegs auf Herzer zu. Als sie schließlich vor ihm stand, stemmte sie die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf.

    »Hier hast du dich also versteckt?«, fragte sie. »Und ich dachte immer, du würdest dich bei der Infanterie wohl fühlen? «
    »Tu ich auch«, räumte Herzer ein. »Aber wir werden recht intensiv mit den Drachen arbeiten. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, sie besser kennen zu lernen.«
    »Also, Vater ist der Meinung, es wäre eine gute Idee, wenn ihr beiden zur Einsatzbesprechung kämt, was auch immer das bedeutet«, sagte Rachel. »Und deshalb bin ich hier.«
    »Sind wir fertig?«, fragte Herzer.
    »Ja, es reicht.« Jerry nickte. »Gehen wir.«

9
    Joel hatte sich von dem begeisterten Ensign rekrutieren lassen; in Anbetracht der bestehenden Komplikationen schien ihm dies die einfachste Methode. Ensign Weilis hatte sogar die Kosten für das Ticket von Tenerie nach Newfell übernommen. Als sie auf dem Stützpunkt Newfell eingetroffen waren, führte der Ensign ihn zur Rekrutierungsstation und verabschiedete sich dann, um sich bei seinem Vorgesetzten zu melden.
    Joel schüttele darüber den Kopf und staunte in mehrfacher Hinsicht über die Naivität seines Begleiters. Sie hatten im Süden von Washin in einem der Gasthöfe übernachtet, an dem die Kutschen Halt machten; der Preis für das recht bescheidene, enge Zimmer war im Fahrpreis eingeschlossen. Demzufolge waren sie am frühen Vormittag eingetroffen. Formal betrachtet brauchte der Ensign sich erst kurz vor Mitternacht am Tag seiner Ankunft zu melden. Wenn er sich jetzt meldete, würde er entweder den ganzen Tag in einem Büro herumsitzen oder man würde ihm irgendeine überflüssige Arbeit zuteilen, bis jemand sich überlegt hatte, was er morgen mit ihm anfangen sollte.
    Im Übrigen war Joel überzeugt, dass der für die Spionageabwehr Zuständige von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte. Der Ensign hatte ihm bereitwillig von seinen sämtlichen Pflichten in Balmoran erzählt und darüber hinaus einiges von dem, was ihm seiner Ansicht nach in Newfell bevorstand. Der Junge war überhaupt eine derartige
Plaudertasche, dass Joel inzwischen fast seine ganze Lebensgeschichte kannte. Entweder beherrschte er seine Legende aus dem Effeff, oder er war ein Idiot. Nein, Idiot war der Junge keiner, er war von Idioten ausgebildet worden. Und das war noch viel schlimmer.
    Joel schüttelte erneut den Kopf und öffnete die Tür zum Rekrutierungsbüro. In dem Raum standen ein Schreibtisch und davor zwei bequeme Sessel. Hinter dem Schreibtisch saß ein streng blickender Mann in mittleren Jahren mit einer über und über mit Orden und Abzeichen bepflasterten Uniform. Als Joel eintrat, verzog sich das Gesicht des Mannes zu einem freundlichen Grinsen.
    »Hallo, junger Freund«, dröhnte er, erhob sich aus seinem Sessel und kam um den Schreibtisch herum. »Freue mich, dich zu sehen. Ich bin Chief Rishell, aber du kannst Chief zu mir sagen.«
    »Hi, Chief«, sagte Joel. Als der Chief humpelnd den Schreibtisch frei machte, wurde ihm klar, weshalb er dahinter saß; sein rechtes Bein war unterhalb des Knies amputiert. »Es gibt schlechte Nachrichten. Ich nehme an, das hier ist das Rekrutierungsbüro.«
    »Stimmt, junger Mann«, sagte der Chief, ohne dabei Joels Hand loszulassen. »Die Navy bietet ein Männerleben, aber wir nehmen nur die Besten. Gute, kräftige Hände sind das – hast du hinter dem Pflug gearbeitet?«
    »Nein, Chief«, antwortete Joel. »Dieser nette junge Lieutenant hat mir den Weg hierher gewiesen. Ich bin auf der Suche nach der Aufnahme.«
    »Man hat dich schon rekrutiert?«, erwiderte der Chief und ließ Joels Hand los.
    »Yeah, vor und nach dem Zusammenbruch habe ich auf Fischerbooten gearbeitet«, antwortete Joel und grinste dabei. »Die haben da was gesagt, ich könnte Maat werden. «

    Der Chief musterte ihn einen Augenblick lang mit ausdrucksloser Miene und wies dann nach links.
    »Die Aufnahme ist drei Gebäude weiter.«
    »Geht klar, Chief«, sagte Joel, bemüht nicht zu grinsen.
    »Hast du Befehle?«, fragte der Chief und musterte seine schäbige Reisekleidung.
    »Nur mündlich«, erwiderte Joel mit einem Achselzucken. »Im Grunde genommen haben die mich bloß vereidigt und mich dann in eine Kutsche nach Newfell gesetzt.«
    »Mhm …« Der Chief musterte ihn ein paar Augenblicke und begab sich dann wieder hinter seinen Schreibtisch. »Setz dich, Junge.«
    Das tat Joel und legte den

Weitere Kostenlose Bücher