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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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nicht, sie gruben jedenfalls die Nase hinein und schlürften es in sich hinein.
    »So, das wäre erledigt«, seufzte Jerry. »Jetzt sehen wir sie uns an.«
    Die hügelige Haut des Drachen war einigermaßen stark, konnte aber von einem nicht sachgemäß befestigten Gurt leicht aufgeschürft werden. Jerry zeigte Herzer, begleitet von gelegentlich bissigen Ratschlägen Vickies, wie man die Tiere nach Kratz- und Schürfwunden absuchte. Dann waren sie eine Weile damit beschäftigt, Chaunceys Zehennägel zu stutzen. Jerry hatte dazu einen großen Seitenschneider, aber Herzer nahm nur eine der Klauen und schob die Spitze in seine Klammer.
    »Die sind kräftig«, meinte Jerry.
    »Kein Problem«, meinte Herzer. »Wahrscheinlich.« Er spannte den Arm, und die Nagelspitze flog mit einem klickenden Laut davon.
    »Cool«, sagte Jerry. »Sehr nützlich.«
    »Man kann damit auch Flaschen öffnen und Pommes schneiden«, sagte Herzer und schnitt dabei eine Grimasse. »Aber eine Hand wäre mir lieber.«
    »Wie funktioniert das?«
    »Wenn ich zupacke, als würde ich etwas mit Daumen und Zeigefinger erfassen, klappt das Ding zu«, sagte Herzer. »Wenn ich etwas mit dem Mittelfinger und dem Ringfinger packe, schneidet es. Wenn ich mit dem kleinen Finger ziehe,
schaltet das ein Zahnradgetriebe an den Schneiden und Klammern ein. Das verstärkt die Kraft etwa auf das Sechsfache. «
    »Hast du das getan?«
    »Nee, war nicht nötig«, sagte Herzer und fuhr mit der Hand an Chaunceys Bein entlang, während er die anderen Nägel schnitt. »Der hier wäre fertig.«
    »Chauncey ist einer unserer neueren Flugdrachen«, erklärte Jerry, während Herzer sich an den anderen Krallen zu schaffen machte. »Er kommt frisch aus dem Horst, aber da er recht fügsam ist und noch keinen zugeteilten Reiter hat und man uns gesagt hatte, dass wir einen als Reserve brauchen, haben wir ihn mitgebracht, obwohl er noch nicht ganz ausgewachsen ist.«
    »Mir ist er groß genug«, sagte Herzer. »Wie schnell wachsen die denn?«
    »Zehn Jahre, bis sie so groß sind wie jetzt«, sagte Jerry. »Noch zehn Jahre, dann hört er zu wachsen auf und setzt in der Zeit sechzig oder achtzig Kilo an.«
    »Zehn Jahre?«, fragte Herzer. »Dann … ist er vor dem Zusammenbruch geboren?«
    »Ja.« Jerry nickte lächelnd. »Zeitreise ist bis jetzt noch nicht möglich. Damals gab es eine Rennliga für Flugdrachen; da kommen wir her.«
    »Ich hatte angenommen, Sheida hätte sie züchten lassen«, meinte Herzer und hielt dann inne. »Wieso habt ihr euch dem Militär angeschlossen?«
    »Na ja, irgendwie mussten wir sie ja füttern«, erwiderte Jerry achselzuckend und wischte Chauncey mit einem Lappen über den Hals. »Und außer Sheida und dem Neuen Aufbruch hatten wir ja keine große Wahl, oder?«
    »Nein, ich schätze nicht«, erwiderte Herzer ehrlich. »Ich … ich hatte mit ein paar Typen zu tun, die ursprünglich mit dem Neuen Aufbruch verbündet waren. Das wusste ich
freilich erst, als ich sie verließ. Aber sie waren schon vorher nicht viel wert.«
    »Also, ich habe mich Sheida fast sofort angeschlossen«, sagte Jerry. »Ich hatte eine Brutstätte nahe bei ihrem Haus in den Teron-Bergen. Nach dem Zusammenbruch flog ich zu ihr hinüber, und sie hat sofort erkannt, dass man uns brauchen würde. Also sind ich und ein paar andere zu den verschiedenen Zuchtstätten gefahren und haben dort geworben. «
    »Wo kommt Joanna denn her?«, wollte Herzer wissen.
    »Keine Ahnung. Sheida hat sie irgendwo gefunden.«
    »Macht es dir was aus, dass sie … irgendwie das Kommando führt?«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Jerry wieder mit einem Achselzucken. »Für die Flugdrachen ist sie so etwas Ähnliches wie eine Göttin, und wie du ja bemerkt hast, ist das recht nützlich. Und wenn sie in den Kampf zieht, hat die Gegenseite kaum eine Chance. Die Flugdrachen eignen sich nicht sonderlich gut zum Kämpfen; sie können bloß beißen oder mit den Krallen zuschlagen, und dabei verlieren sie aber an Fluggeschwindigkeit. Joanna andererseits braust wie ein Mähdrescher durch die feindlichen Reihen. Mit ihrem Schwanz kann sie mächtigen Schaden anrichten. Ich bin froh, dass wir sie auf unserer Seite haben.«
    Herzer und Jerry waren dabei, die Lappen und Schneidwerkzeuge einzusammeln, als Herzer Rachel entdeckte, die sich zwischen dem Flugdrachen durcharbeitete. Die Drachen hatten sich nach dem Fressen niedergelegt, aber ein paar von ihnen zischten beunruhigend, als sie an ihnen vorbeiging.
    Rachel nahm sie

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